08
Januar
"es wäre übertrieben, den politischen skandal, wie er sich in der bundesrepublik in den vergangenen jahrzehnten etwickelt hat, als nationales kulturgut zu bezeichnen. aber seine nationalen eigentümlichkeiten lassen sich nicht bestreiten. dazu gehört die verblüffende bescheidenheit der täter und der geringe wert ihrer beute"

mitschuetteln

 
Naja - "Bescheidenheit"? Trifft denn das z.B. auf den Lackel zu, den wir noch vor Jahresfrist als Kriegsminister hatten?
 
zu guttenberg hat den antipolitiker gegeben. was nicht zuletzt dafür sorgt, daß der rückhalt in den eigenen reihen schwindet.
bescheidenheit ist wahrlich seine stärke nicht, eigentlich nur attitüde. aber schauen sie sich die beute an, er wollte sich einen dr.-titel unter den nagel reißen, das ist doch irgendwie entlarvend.
 
Das trifft
den Vorschlaghammer auf den Kopf einer Nation, die zwar fleißig und arbeitswillig ist (?), etwa wie die die sechzig Prozent, die dem Bundespräse nicht glaubt, ihm aber dennoch eine «zweite Chance» geben möchte, was in etwa gleichbedeutend mit der Tatsache ist, daß sie ihrer Kanzlerin wachsendes Ansehen zugedeihen lassen. Ich nenne das fehlende Intelligenz, zumindest aber Faulheit, nein, die Bequemlichkeit, das Hirn einzuschalten, das unter Umständen dazu führen könnte, es mal mit anderen Politikern zu versuchen, das heißt, die anderen auf der Müllkippe der Vergangenheit zu entladen und sich nicht nur, wie weiland Chruschtschow vor der UNO, in einer Hundertschaft von Wutbürgerlein, mit Schuhen zu winken, was mich an die lieben Lichterkettlein erinnert. — Aber ach, für die richtige Aktion haben sie schließlich den Fernseher. Doch selbst dabei bevorzugen sie den schlichteren Tatort und Til Schweiger. Berlusconi hat es immerhin geschafft, seine Vorstellung von Schonheit in der Television durchzusetzen, indem er alle gekauft hat, nicht nur die Sendeanstalten. Mir fällt dabei einmal mehr André Glucksmann ein, der geschrieben hat:
«Der ‹Langzeitidentität› Italiens überließ Frankreich die Suche nach dem Schönen. Haben nicht heute so manche Italiener vor allem vor der Häßlichkeit Angst? Der deutschen Kultur überläßt Frankreich die Sorge um das Gute, den Wunsch, gut zu sein, das engelgleiche Dasein eines Gretchens, das so lebt, als gäbe es das Böse nicht, und außer Fassung gerät, wenn es ihm doch begegnet.»
 
Ich befürchte,
daß zu hoffen wäre, die Gehirne würden sich wohl besser mal abschalten, deren Aufgabe vorwiegend darin besteht, Bestehendes zu modellieren und das Neumodellierte als Gegebenheit wieder in den Schrank der Realität zurückzustellen. Mit der deutschen Politik verhält es sich wie an einem schlechten Gemüsestand. Es wird versucht, uns die geschmackloseste Tomate zuerst anzudrehen, im Wissen um den Gewöhnungseffekt.
 
update: 23:00
@herr stubenzweig, @einemaria
haben sie den internationalen frühschoppen gesehen? kann ich empfehlen, er wird sicher bald als video-datei zur verfügung stehen. wenn ich das richtig verstanden habe, hat ulrich reitz gesagt, der spiegel wird das gesprächsprotokoll veröffentlichen. (der wird ihnen, herr stubenzweig, gar nicht gefallen: er hat einen job. immerhin, seit 25 jahren.)


berlusconi ist ein bißchen zu kurz gekommen (in der sendung), na ja es ging ja um el mitbürgeropferpräsidente. ja, es ist besser, man ist der herr der bilder, als darauf angewiesen zu sein, daß andere die schönen bilder drucken oder senden.


el mitbürgeropferpräsidente: Wir müssen auch aufpassen, dass überhaupt noch Menschen bereit sind, ... da müssen wir doch auch sehen, dass die Menschen noch bereit sind, sich der Öffentlichkeit zu stellen, in die Öffentlichkeit zu gehen.
heiß das jetzte: sorry für meine mittelmäßigkeit? oder soll es uns sagen, daß das natürlich nach einer entschädigung schreit?
*seufz*

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ferdinand von schirach bei jauch: wulff hat uns im sagenhaften tv-interview gesagt:
"ich bin nicht euer vorbild,
ich bin euer abbild."
tja, kann jetzte jeder überlegen, ob er abgebildet wird, oder nicht. was auch immer.
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update: 2024.04.15, 22:07
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