jaja das ist das schöne land brandenburg, mein kurz-vor-moskau, da wo die zeit stehen geblieben ist, gefühlt ein-bißchen-sibiren. die weitaus bessere hälfte hatte kürzlich erst die leidvolle und geschmacklich desaströse erfahrung machen müssen, daß in machen ecken dieser seltsamen republik ein cappuccino ein kaffee - mit echter sahne oben drauf - sein soll.

guten morgen!

jahrzehntelanger Espressotrinker habe lange gebraucht, um im Norden überhaupt solchen zu bekommen. In den Anfängen gelang mir das nur in Hamburg. Dann entdeckte ich in der nahen Kleinstadt einen Italiener, der ihn so servierte, wie es sich gehört, zumindest im Süden und nicht bei den integrierten oder besser assimilierten seiner Landsleute, die sich den Deutschen angepaßt haben, die sich immer darüber beklagten, da sei ja nichts drinnen in der Tasse: napoletanisch kurz wie ein, beispielsweise, Grappa. In ihrem schönen und von mir seit Anfang der Neunziger sehr gerne bereisten Brandenburg (ich fahre gerne über Landstraßen nach Berlin) habe ich, wenn man fortgeschritten mit der Zeit war, später allenfalls so ein Automatengesöff bekommen, und die mitreisende Frau Braggelmann so ein wie von Ihnen beschriebenes Sahnehäubchen obendrauf, als Cappuccino.

Aber dieses Schaugelaufe, als ob mittlerweile jeder Deutsche zeit seines Lebens Espresso getrunken hätte, oh weh oh je, noch immer geschieht es mir, daß ich solchen spezialisierten Kaffeebudickenbetreibern erklären muß, wie beispielsweise ein Corretto zubereitet werden muß. Obendrein können sie nicht anders als mit diesen Kapseln, die obendrein viel zu teuer sind. Das ist der reine Irr- oder auch Blödsinn, geschaffen für vom Lifestxle verdummte Liebhaber von Marken. Leogutsch haben's schön persifliert, diese Idiotie derer, die sich abzuheben gedenken von der trotteligen, lahmen Masse der unteren Klasse. Ich habe seit Jahrtausenden ein Maschinchen, in dem ich den Kaffee meiner Wahl zum Espresso schleudere.