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Dezember
ich habe den/die putzlappen geschwungen, die weihnachtspost (ja, so früh schon!) aufgegeben (in einem anderen sinne, nicht völlig), gekocht, gebacken, gebügelt. kurzum: ich hatte einen schönen tag. ich freue mich auf ruhige besinnliche festtage. wirklich? wieso eigentlich, wenn man die hektik noch steigern kann? (ich habe eine schwäche für die "von kindern lernen"-vorschläge, wenn schon, denn schon: noch schneller ins chaos!), und geschenke verpackt, z. b. das überraschungsgeschenk für die weitaus bessere hälfte. psst ... ein buch. so war das, oder so ähnlich.

mitschuetteln

 
Wenn ich
die Auszüge des Buches als das Geschenk für Ihre «weitaus bessere Hälfte» lese, läßt mich einiges schmunzeln, kommt mir einiges bekannt vor. Bestätigt wird das durch das Jahr der Geburt des Autors. Er ist etwas jünger als mein Ältester. Der ist auch so brav geworden (allerdings kann er bei weitem nicht so schön und so schöne Geschichten erzählen wie Leo). Und nach dem Ältesten kam mir glücklicherweise eine, die wenigstens im Kopf so bunt wurde (und geblieben ist) wie die Klamotten der Eltern von Leo.

Aber insgesamt irgendwie komisch sind die offensichtlich alle geworden. Allerdings habe ich diesen Höhepunkt der Erfüllung durch das «Spießer-Sein» erst in den nachfolgenden Jahrgängen erlebt: im Umfeld der, nenne ich sie mal so, Erfinder des Gruppensex oder auch der sexuellen Revolution. Um die letzte Jahrtausendwende begannen einige junge, quasi nachrückenden Frauen, also der neuerliche Nachwuchs der Langhansens und Zachers um die zwanzig von Verlobung und ähnlichen Absonderheiten zu sprechen. Aus meiner Sicht, dachte ich dabei, muß wohl einiges schiefgelaufen sein mit dem, was wir Erziehung nannten. Doch alles hat seinen Kreislauf. Die «Revolutionäre» sind längst selbst zu Evolutionären mutiert und spielen Dschungel und Seifenoper. Und meinen das am Ende, wie ich befürchte, ernst. Leo kriegt's immerhin (selbst-)ironisch hin:
«Jedenfalls hatte ich von Anfang an gar keine andere Wahl, als ein vernünftiger, ordentlicher Mensch zu werden. Mit vierzehn bügelte ich meine Hemden, mit siebzehn trug ich ein Jackett und versuchte hochdeutsch zu sprechen. Das war die einzig mögliche Form, gegen meine Eltern aufzubegehren. Sie sind daran schuld, dass ich ein braver, gut angezogener Revolutionär geworden bin. Mit vierundzwanzig hatte ich meinen ersten Job, mit achtundzwanzig war ich verheiratet, mit dreißig kam das erste Kind. Mit zweiunddreißig die Eigentumswohnung. Ich bin ein Mann, der früh erwachsen werden musste.»
 
schön, sehr schön, sie zu lesen.

ich glaube, man kann sagen: es ist alles gut gegangen, wenn kinder anders als ihre eltern werden (wollen). ich hoffe, ich erinnere mich daran, wenn meine aufbegehren werden.

alles gute für sie! ein gutes essen und so weiter und so ...
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update: 2024.04.26, 20:47
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