wenn stephan hebel und henning krumrey aufeinandertreffen und es um den mindestlohn geht - keine frage - ist es nicht schwer sich zu auszumalen, wer welche ansicht vertritt. trotzdem, kann man ja mal schauen.
hebel: ich möchte nicht in einem system leben, wo das was gut für die wirtschaft ist, schlecht für die bürger sein muß. wenn wir das für ein naturgesetz halten, dann haben wir unsere ansprüche aber aufgegeben. woraufhin der herr krumrey naturgesetzartig erwidert, daß es für die bürger nicht gut sein kann, wenn es der wirtschaft schlecht geht. das ist aber eben nicht die frage (die sich dahinter verbirgt); die war, warum es der wirtschaft nur gut gehen kann, wenn ... naja, siehe oben. denn nicht einmal herr hebel fordert, daß es der wirtschaft schlecht gehen soll. undsoweiterundsofort.
(was mir bei derlei diskussionen immer wieder auffällt, ist daß ausgerechnet die marktgläubigsten das geschäftsmodell eines unternehmens, das sich mittels niedriglöhne staatlich subventionieren läßt, nicht in frage stellen. und das bei gleichzeitiger kritik am staat - den man, was steuern und abgaben angeht - unbedingt immer bremsen muß.)

dank der afd (mit der ich jedoch nichts am hut haben möchte), wird es noch richtig spannend. es sei denn, die umfrager liegen mit 4,x voll daneben und es bleiben eher so rund zwei prozent der stimmen dort hängen. und, bekommt die fdp die chance, die sie verdient hat, heißt außerparlamentarische opposition?

es geht ums ganze: ja, um macht. ministerposten und was da eben so alles dranhängt oder –klebt. um liberale werte geht es schon lange nicht mehr.

der kleine chaoskoalitionspartner der selbsternannten erfolgreichsten bundesregierung aller zeiten kann demzufolge auch auf argumente verzichten. und, merkel wird sowieso kanzlerin (bleiben), ihr dödels. leider.

ich kann zur analyse des sogenannten tv-duelles nichts beitragen. habe ein paar minuten zugehört, mich unsäglich gelangweilt und zu "weissensee" umgeschaltet. wenn man die wahl hat, zwischen trostloser vergangenheit oder trostloser zukunft.
irgendwann dann beschloß die weitaus-bessere-hälfte, er müsse das sogenannte tv-duell verfolgen, zumindest teile davon. so kam ich in den genuß der acht minuten; rumgeeiere, auf welchem boden welches recht gilt, bla und nix neues unter der sonne oder dem mond. keine erhellung darüber, warum sich geheimdienste um datenschutz- und abkommen kümmern sollten. außer, sie sollten sich abschaffen. bei e-r-f-o-l-g-r-e-i-c-h-s-t-e-r bundes(t)regierung bin dann ich eingeschlafen. habe den rest vom rest verschlafen. traumlos. und ein bißchen verstrahlt.