04
Dezember
die kiddis saßen im auto und sprachen: oh, toll ich habe keinen krimskrams, hier ist ein schloss. wir fuhren durch berlin. tatsächlich mögen manche gebäude für sie aussehen wie schlösser. normale bis hässlichste bauten sind demnach krimskrams. so oft zieht es uns nicht in die mitte, so erstaunte uns einfach die veränderung der kindlichen wahrnehmung. friedrichstraße ecke unter den linden, hinter uns touristen(?) wir hören: das war die ehemalige prachtmeile von berlin. ehemalige? frage ich, die touris sind ausser hörweite. hab ich mich auch gefragt, sagt meine viel bessere hälfte. sowieso ist alles ehemalig hier. als vierer-kette schlendern wir weiter, an geschäften vorbei, richtung parkhaus. äh parkkrimskrams um genau zu bleiben. sind die nicht längst schon pleite? frage ich. hm… schon seit immer, eigentlich. hast du das auch gelesen mit dem meissner porzellan? ja, muss man verstehen. ja. ach die aufführung, zauberhaft und groß. die große bühne ist die einzig richtige wahl. beckett? herrlich(t)es streiflicht der sz <<Die Jury begründete ihre Wahl dahingehend, dass Kleber die Krawatte als „formvollendetes Stilmittel seiner journalistischen Handschrift“ verwende. Ein Satz, der in seiner flirrenden Rätselhaftigkeit dem Spätwerk Becketts in nichts nachsteht>> unsere erste tageszeitung, die sz ist die zweite, findet sehr beharrlich (seit dem schnee) den weg in den briefkasten nicht, bevor es mittag ist. erstaunlich, die erste muss aus berlin kurz nach neben(st) berlin. diese beharrlichkeit hat ja was, was auch immer und mein kopfschütteln. wortlast, die last der worte. hier nicht, hier lese ich: “… nein, das habe ich explizit nicht getan.” “na aber indem sie es so explizit nicht taten, machten sie es implizit doch” “ ich habe doch explizit geschrieben, nicht zu behaupten, daß er einer sei” gewiß, meinte marker, besonders diese formulierung sei vortrefflich gewesen, denn jene wendung, mit der explizit nichts gesagt sein sollte , sage implizit alles … “ (andernorts; doron rabinovici) zum glück gibt es menschen mit lust am wort statt wortlasten. mir bleibt noch, sie zu finden. oder, im grunde gewöhnte ich mich daran. wenn die kiddies sagen: ich wünschte … da möchte ich glatt weg schmelzen. entweder man lebt, sprach erich kästner, oder man ist konsequent. oder, sag ich, man schmilzt.
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update: 2024.11.15, 19:57 blogger-sache
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