16
Dezember
"was bleibt von der ddr-literatur?" tja. braucht man denn ein "genre" ddr-literatur? manchmal ist das ja fast wie ein stempel. ich war ein bißchen überrascht über diesen artikel, über die bitterkeit. obwohl. ja, vielleicht ist die oft verpasste gegenseitige nicht-aufklärung bitter. aber so ist das eben. heute fiele das noch viel leichter zu behaupten, daß in dieser rasend schnellen zeit nur die zeit für die deutungshoheit bleibt. gedeutet und fertig. aber so einfach ist das nicht. es gibt viele menschen, die sich auseinandersetzen, sich dafür die zeit nehmen. es ist nur verdammt schwer, das pauschale zu streichen. weg damit. für die, die wir erinnern wollen. z. b. an stefan heym.
--- wissen sie, ein beliebtes stilmittel in der ddr war ironie. nun ist es fast witzlos, ironisch zu sein, wo man doch alles gerade heraus sagen kann. aber so "schnell" hat sich der "ossi" die ironie nicht abgewöhnt (weshalb er angeblich ->pauschal gesagt, oft nicht verstanden wird oder wurde. denn es ist ja so, daß zwar alles erlaubt ist, was erlaubt ist, es sich aber nur mit ironie ertragen läßt, heutzutage), erstens. zweites, naja, lassen sich "systemvergleiche" immer, besser isses, noch am besten mit ironie verarbeiten. --- was bleibt. nicht alles und nicht nichts.
braucht man denn ein "genre" ddr-literatur Oberstufe Deutsch, 12. Klasse, Kursthema "Kritische DDR-Literatur". Plenzdorf, Kirsch, Wolf, et cetera pp. rauf und wieder runter. Offenbar brauchte man das damals, zumindest bei uns "Wessis".
wann war denn so pimaldaumen damals?
hier: 1990 (im mai: tolle zeiten) abitur. naturgemäß nannte man die ddr-literatur in der ddr nicht so, sozialistische vielleicht. Plenzdorf, Kirsch, Wolf nicht (bei kirsch bin ich mir nicht sicher, die lehrer hatte einen gewissen spielraum in der auswahl, welches werk zu lesen sei). villeicht war da im bereich lyrik was modernes im lehrplan; bei prosa, glaube ich, nicht (ist ja schon etwas mehr als drei tage her). neutsch: spur der steine (interessant, weil der film verboten war); (becher: abschied); kant: die aula; claudius: menschen an unserer seite. alles ziemlich alte schinken, für uns "ossis". naja, die 70/80iger waren realsozialistisch so was von desillusionierend. die entstehungsgeschichte der ddr mit ihren irrungen und wirrungen war vielleicht einfacher zu verkaufen (stalinismus exklusive), auf dem weg in die kommunistische gesellschaft, immer-ganz-kurz-davor. da haben sie wahrscheinlich die "ddr-literatur", die bleibt, gelesen. vielleicht mehr noch als die "ossis". Das war 1986. Den Lehrplan weiss ich nicht mehr. Aber wenn ich mich recht erinnere, hab ich bei Plenzdorfs "Neue Leiden des Jungen W." sogar mal eine 2 hingedaddelt. Bin sonst eher der Naturwissenschaftliche Typ :-). Da war aber natürlich nicht nur die DDR-Literatur dran. Mein Deutschlehrer war ein heißer Verehrer von Enzensberger ...
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update: 2024.11.15, 19:57 blogger-sache
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