es geht weder um die impfung noch um die impfpflicht. es geht einfach darum, dass dieser teil irgendeine oder mehrere rechnungen offen hat mit diesem staat, der politik, mit wem auch immer. und vielleicht darum, dass nicht nur neuerdings die scheinintellektuellen beklagen, sie würden nicht perfekt regiert, gar nicht und gleichzeitig zu viel regiert. wenn das alles zusammen kommt, gibt es immer grund zur klage.
die arme verschränkt, stellt man fest, dass die disskusion um die allgemeine impfpflicht was für ein vertrauensbruch ist. hilfe! eine disskusion darüber! der ausschluss war ein fehler. ja, weil dieses land sich traditionell mit impfpflichten schwer tut und weil niemand geahnt hätte, dass der anfangs vielerorts beklagte impfstoffengpass den umstand überlagerte, es könnte eine nicht unerhebliche impflücke geben.
alles was eigentlich zu erwarten war, ist dass die verschiedenen protagonisten so handeln wie sie handeln. ich meine damit die zyniker, die besserwisser, die scheinintelektuellen, die vorsichtigen, die vorsichtig urteilenden, die immer urteilenden. ich meine ganz einfach leute, die sich in einer krise nicht anders verhalten als sonst, vielleicht nur krasser.
teamfreiheit kling gut, jeder schwachsinnige tweet kann, wenn er das stichwort bürgerrechte enthält, unreflektiert weitergeteilt werden. freiheit ist halt nur so komplex. und hat mit individuell im grunde gar nichts zu tun. was man mit bürgerrechten assoziert, bleibt zu hinterfragen.
sicher nichts für besserwisser und hobbyexperten, dafür aber für menschen, die verstehen möchten, wie kompliziert eine pandemie ist. und für menschen, die nicht die schuld dafür bei anderen suchen.
nein, der duden ist kein politisches buch, sondern ein wörterbuch, ein wörterbuch ist ein wörterbuch ist ein wörterbuch. und der untergang der toitschen sprache und des abendlandes blablabla, den die herkömmlichen politischen parteien geschehen lassen. die herkömmlichen, was zur hölle? egal. aber, eigentlich nein.
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allein die vorstellung, dieser duden, der sinnvollerweise in kein gesetz gegossen wird keiner partei vorgelegt. wenn ich mir zum beispiel dieses "argument" - "Aber anstelle des 17. Juni sollten die Demonstranten lieber vor den Reichstag ziehen. Dort, vor dem Regierungssitz, wäre ihr Protest an der richtigen Stelle." (von der anti-corona-demo am 29.08 ist die rede) - nur vor augen führe.
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nach stand der dinge ziehen die demonstranten übrigens weder vor den reichstag noch vor den regierungssitz, das kanzleramt; müssen also nicht diese unglaublich simple unterscheidung treffen. was am 29.08. stattfindet oder nicht, werden das verwaltungsgericht und wahrscheinlich das oberverwaltungsgericht klären.
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es gibt kritik und zustimmung für die entscheidung der versammlungsbehörde, die demonstration gegen die coronamaßnahmen zu untersagen. logisch, wenn bereits am 01.08. das ende der pandemie erklärt wurde, kann ein infektionsschutz keine begründung sein. andererseits verschwindet das virus nicht einfach, weil das so proklamiert wird. wenn man glück hat, kommt es nur weniger gemein wieder. egal?
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eigentlich bin ich gegen ein demonstrationsverbot. wobei ich mich ich trotzdem frage: berlin? macht doch euer was auch immer in stuttgart, frankfurt, hamburg, augsburg? und die berliner, in der hasenheide. aber so seid ihr nicht, ihr seid nur anders so.
neue (lieblings)sendungen, ältere sendungen noch mal gehört. vielleicht, weil den kopf schütteln, nicht die hände.
na corona: also nach corona, hat man diese dramen fast vergessen. nur die welt nicht, aber wo sie liberalität sucht, findet man leider nur absurditäten.
was ich mir wünsche.
ehrlich gesagt, nichts.
na gut, weltfrieden.
ist nicht machbar.
dann frag doch nicht.
was anderes?
also was kleineres, muß ich?
ich muß.
ok, da gibt es ein thema, oder die idee, die gegenwart besser verstehen zu können, wenn man die vergangenheit wenigstens versucht, zu verstehen, und zwar beide vergangenheiten.
wenn man verstehen kann, ist die eine und andere irritation der gegenwart besser auszuhalten. aber, das ist eben nur so eine idee.
(ganz nebenbei habe ich mich noch nie gegen ein buch entschieden, nur "nochmal deutschboden": das höre ich vom autor am besten selbst.)
ich habe angela merkel nie gewählt und mich immer gewundert über die nicht nur aus sachsen stammenden wüteriche, sondern auch über die, die bis zu einem bestimmten zeitpunkt nur ihre wirtschaftlichen vorteile gesehen haben und denen zugleich eine entpolitisierung (an)genehm war, solange es ihnen zum vorteil gereichte, oder wenigstens nicht zum nachteil gegenüber minder-anspruchsberechterigter gruppen. dieses, ich möchte es ein durchschnitts-funktionieren nennen, diese sogenannte mitte ist viel weniger solidarisch als sie glaubt, aber auf eine seltsame weise viel mehr, wenigstens und wenn sie auf sich zurückgeworfen wird. kurz und gut: eine lobrede auf die bundesregierung oder ihre institutionen gibt es hier nicht.
# aber (mit all der kritik an hiesigen institutionen). es reicht mir schon, wenn ich auf ein halbwegs rationales handeln vertrauen kann. und nicht auf ein winke-winke einem schiff hinterher.
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ich meine, ich habe ihn den alternativen presseclub genannt, jedenfalls ist er immer schon anders gewesen, dieser ist aus gründen noch mal ganz anders.
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jeder wüterich, wo immer er wohnt, hat hoffentlich begriffen, daß "wir alle" nicht im selben boot sitzen. manche feiern das und manche nicht. so einfach ist das.
mein archiv ist doch nicht so unbrauchbar wie ich dachte. extrem unbrauchbar scheint jedenfalls die hufeisentheorie zu sein, oder geworden zu sein. wir stellen die stalinisten mal hinten an, falls noch welche leben.
in dem beitrag, welcher die hufeisentheorie in frage stellt, wird ein komunalpolitiker erwähnt, dessen interview ich zufälligerweise gestern gehört habe. und ich muß einfach nur sagen - wenn sie ihre eigene politikverdrossenheit mit zynismus kompensieren wollen, zum beispiel gegen vermeintliche verbote mit einem selbstauferlegtem denkverbot vorzugehen oder anzuschreiben oder machen sie einfach, was sie wollen - sie sind wahrscheinlich kein komunalpolitiker. oder unpolitisch. oder ideologisch.
so weit, nicht gut. schlimmer geht immer. weil, denken nicht verboten:
oder der "mauerfall". was uns die zeit gelehrt hat, ist daß nichts so bleiben muß wie es ist. vielleicht fällt zum ersten mal seit 30 jahren der blick auf 1989 und die darauffolgenden jahre besonders reflektiert aus.
ich habe mal vier beispiele aus dem programm des deutschlandradios ausgewählt, die für die probleme in den 1989folgenden jahre standen und gleichzeitig zeigen, welche chancen in den verschiedensten reflektionen stecken.
1990 war nicht "nur" das ende der ddr. da war die zeit bereits in einem umbruch, in dem auch die brd alter art im untergang begriffen war.
auf die frage, wie zerrissen dieses land jetzt ist haben manche die antwort: es könnte noch zerrissener sein! das ist eigentlich die einzige antwort und die ist nicht nur nach 30 jahren geschichtsvergessen und zukunftsfeindlich.
the revolution will not be televised.
oder.
um es mit hagen rether zu sagen:
"Wir haben doch die Wahl. Kannste Sarrazin lesen oder Navid Kermani.
Wir haben immer die Wahl zwischen beidem."