03
Juni
vorsicht: bissig.

mitschuetteln

 
Der hat
heillabend getroffen, mitten hinein in meinen verwundeten Kopf. Der tut richtig gut.

Gestern geriet ich in die passabel verfilmte Lebensgeschichte von Beate Uhse hinein. Da ging's um das staatsanwältlich angestrebte Verbot der «Luststeigerung», um «Unzucht» im kirchlichen, wohl in erster Linie protestantischen Sinn, der richterlich zur Gesetzesänderung ausgerufen wurde, was dann geschah, mitsamt anderer Paragraphen wie Kuppelei et cetera. Ich habe das ja alles noch erlebt, teilweise persönlich an der vom Herrn so gelobten Freiheit. Aber so manches Mal werde ich den Eindruck nicht los, man wolle nur zu gerne das alles wieder zurückhaben, dieses Gesittetsein. Dann allerdings wäre es Zeit für die Übersiedlung zur Ananaszucht auf Grönland.
 
herr stubenzweig, ihr kopf ist verwundet?

nun, sehr gut, wenn ich etwas heillabendes beitragen konnte. fast hätte ich das nämlich überlesen, freude und gauck? und das im "dschungel"?
ich bin ja in der diktatur des proletarits aufgewachsen, allerdings in den letzten beiden dekaden. somit habe ich solcherlei streben nach sittsamkeit nicht erlebt. möglicherweise war man hierzulande freizügiger. na ja, man mußte ja den sozialismus unter die menschen bringen, auf daß sie alle sozialistische menschen werden, da hatte man gut zu tun. bis man letztlich menschen aufgrund ihrer forderung nach freiheit andersdenkender verhaften mußte. zu meinem bedauern stelle ich fest, daß man uns leider auch eingehende kenntnisse in die kirchengeschichte, und wer weiß noch alles, verwehrt hat. vielleicht bin ich auch nur vergeßlich. der artikel hat mir jedenfalls auch in eine andere richtung die augen geöffnet.

ich habe über gaucks einlassungen zum islam fast gar nichts gelesen. ich hab einfach mehrfach keine lust, mich zu ärgern. allerdings wagte ich dann heute doch einen blick in die springerpresse (ist jetzt eh egal, dachte ich mit hinblick auf die gewissheit, ich würde mich ärgern.) da schrieb der broder unter anderem: "Während das Christentum und das Judentum durch das Fegefeuer der Aufklärung gegangen sind, hat "der Islam" eine solche Bewährungsprobe noch vor sich." jaja: "die aufgeklärten gläubigen und die abgeklärten aufklärer", fiele mir dazu ein. aber, das toppt er noch: "Gauck hat die Gabe, komplizierte Tatbestände zu entzerren." ich weiß nicht, ob das zum heulen oder lachen ist, oder beides gleichzeitig.

ich habe, wenn ich so sagen darf, auch das gefühl, daß die bürger, wenn sie sich zu viele freiheiten nehmen, auf dauer einfach zu unbequem werden... "der mann (der gauck) als bundespräsident als bislang giftigste pointe", das gilt wohl nicht nur für die ostdeutschen bürgerbewegten.
 

(gefunden auf taz.de)

ebenda: Nun sind wir einen CDU-Präsidenten los, der eine grüne Position vertrat, und haben einen rot-grünen Favoriten, der aus dem Herzen der CSU argumentiert. Dafür bekam Bild den „Henri-Nannen-Preis“. Ich behalte mir vor, herzlich drüber zu lachen, wenn in ein, zwei Jahren kleine Einspalter erscheinen, wonach die rechtlichen Betrachtungen von Wulffs Tollpatschereien keine Beanstandungen ergaben. Gauck laviert Wulffs überdeutlichen Satz in tiefstmöglichen Nebel – Islam rein, Islam raus, Hauptsache, die Frisur sitzt. Der Islam ist dabei, ein Teil von Deutschland zu werden; und er wurde dabei schon mal freundlicher begrüßt als von diesem Vertreter der evangelischen Minderheit.
 
ergänzendes
In der klugen WDR-Scala-Sendung vom 23. Mai 2012 ging es um den „Neuen Atheismus“. Darin durfte die obszöne Pfaffentochter Angela Merkel wieder einmal am Versuch scheitern, Esprit zu zeigen. Hören Sie bitte ruhig selbst nach. O-Ton Angela Merkel:
„Ein frommer Muslim in der Moschee ist mir lieber als eine besoffener Atheist im Freudenhaus.“
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update: 2024.04.26, 20:47
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