10
Juli
„das vermeiden kann auf dauer nicht vermieden werden“
ja, so oder so ähnlich. # und musique. # mehr musique. # gelesen. auf empfehlung des autors. ein flop sagte er, aber er hat um jeden satz gerungen. ambitionierte sätze. nein, nein! das ist absolut nicht kritisch gemeint. ich mag diese sätze. und sie sahen sich selbst, gespiegelt in den riesigen braunen fenstern, der leere ährenkranz darüber, der alles war: weltgeschichte, weltfrieden und weltschmerz. ... die wortführende barz, sich den damenbart streichend: offizierswitwe, die haare graublau, in stahlgewittern gehärtet, unbelehrt von aller geschichte und ungebrochen. sie war zweimal verheiratet gewesen, in den dreißigern und in den fünfzigern, ein krieger pro staat, und wollte die kaffeetasse nach dem essen immer gestrichen voll. ... rosalies mutter stand fein und adrett auf dem siebzehnten juni und blickte nun abwechselnd auf das brandenburger tor und auf georg und rosalie und lobte die wiedervereinigung; sie betonte vor allem das wieder, die lange erwartete konzession an den westen, ein fälliges geschenk für leute wie rosalies mutter. trotz allem rümpfte sie die nase über die vielen ossis; also doch kein geschenk, eher ein tribut. last but not least: minuten später fiel ihr ein satz ein: dass man über das leben urteilen sollte, als ob man selbst gar nicht dazugehörte. das war leichter gesagt als getan. einfach herrlich. eigentlich (fast) ein schlußwort. # die weitaus-bessere-hälfte fragte, ob denn nun der junge das mädchen kriegt (komisches wort in diesem zusammenhang; aber, lassen wir es mal so stehen). tja.
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update: 2024.11.15, 19:57 blogger-sache
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