zentrale fragen nicht beantwortet.

mely kiyak hat die anklageschrift für das nsu-tribunal verfaßt. tja, wie erklärt man nun so ein tribunal. es wird verhandelt. es ist jedenfalls kein theater, auch wenn es oft in einem stattfindet. das wesen eines solchen tribunals ist für mich nicht einmal, daß etwas oder wer auch immer exemplarisch vor gericht gestellt wird, sondern daß über die länge der verhandlung (der verhandlungen) oder der gespräche die argumentation im vordergrund steht.

"Stattdessen beobachten wir immer noch das komische, in der alten Bundesrepublik eingespielte Ritual einer zwanghaften Symmetrisierung, so als müsse man sich, wenn dann doch einmal von „Rechtsextremismus“ die Rede ist, durch den eilfertigen Hinweis auf einen entsprechenden „Linksextremismus“ einer Peinlichkeit entziehen."

"der tiefere sinn speist sich aus der einsicht in quasi die größeren historischen linien: daß die einzige konstante auf diesem platz in berlins mitte werden und vergehen war." undsoweiterundsofort (dem herrn matthias dell könnte man ja stundenlang zuhören). ach ja, es geht um diese konstante rückbaugeschichte des schlosses. insofern ist es doch wirklich sinnvoll, sich jetzt schon über die überrreste des noch nicht fertigen schlosses gedanken zu machen.

fast langweilig finde ich aber die idee einer erneuten sprengung. wieso nicht schlossspechten, das muß man nur schon 2020 anfangen, bis 2050 ist das locker geschafft. schließlich sind die mauerspechte in 2050 vielleicht schon tot oder immer noch besorgt oder. aber, das weiß ja wieder keiner.

das ist kein mainstream-gedanke oder -begriff. ganz zu schweigen davon, den den sozialismus zur vollendung zu bringen.

das ist "nur" eine frage des menschenbildes. man könnte auch (viel besser, übrigens) sagen: "Gerade die Menschheit hätte nie die Steinzeit überlebt, wäre sie keine zutiefst soziale Spezies."

(und nein) axel honneth stellt das system nicht auf den kopf, aber irgendwo müßte man damit anfangen.