05
Oktober
ist schon lustig, was so in der zeitung steht. die süddeutsche berichtet heute darüber, daß alle deutschen geldhäuser den stresstest bestanden haben. die vorgaben übererfüllt haben, weil mit 10,7 prozent die erforderliche harte kernkapitalquote von neun prozent deutlich überschritten wird. aber, aber:

"allerdings hat die zahl einen schönheitsfehler: darin sind die bereits geflossenen staatlichen hilfen für griechische und spanische banken enthalten. das erklärt, warum diese institute den stresstest bestanden haben, obwohl sie sicherlich nicht problemfrei sind."
und was heißt das? daß zum beispiel die rettungspakete für griechenland (denken sie bei rettungspaket eigentlich auch immer an care-pakete?) geholfen haben. nicht den griechen, aber gottchen...

und wie könnte man jetzt verklausulieren, daß da doch die eine oder andere schummelei ... vielleicht! nein, die schummeln nicht, die bewerten oder wandeln, man könnte auch interpretieren sagen. und wenn sich doch eine lücke ergab, dann nur und zwar auf dem papier:
"bei der norddeutschen landesbank und der landesbank hessen-thüringen (helaba) klaffte im dezember zwar auf dem papier noch eine lücke, in der zwischenzeit wandelten die eigentümer bestimmte kapitalinstrumente so um, daß sie künftig zum kernkapital zählen."
so einfach ist das.

eigentlich ist das ja ein stresstest für den leser.

 
 
18
September
ist das so, leben wir in einem eher gramscianischen moment? "die alte welt liegt im sterben, die neue ist noch nicht geboren: es ist die zeit der monster." (antonio gramsci)

ich habe da so meine zweifel, leider. "der zorn ist eine erneuerbare energie." aber wer ist denn zornig? wo denn (auf wen denn)? erst gestern mußte ich mir wieder anhören, die leutchen in griechenland, portugal und spanien hätten über ihre verhältnisse gelebt, und daß es in andalusien nicht mehr aussieht wie in den siebzigern (warum sollte es auch?) - ich kann das nicht mehr hören. das ist nicht der zorn, den herr greffrath meint, ist schon klar. also, wo bleibt der zorn? was bleibt vom zorn?

und was ist mit den monstern? heute, in der süddeutschen rezensiert (jetzt schon?) herr tietze kapitalismus forever von herrn pohrt, der "einst ein gefürchteter linksradikaler polemiker war, ... und sich seine feinde gern im eigenen lager machte", den 68igern. ein zitat aus der rezension:
"nach 200 jahren kapitalismus jedoch seien die menschen so furchtsam und sicherheitsbedürftig, dass die revolution ausgeschlossen sei: >>denn wenn sie eines mit sicherheit bringt, dann die unsicherheit<<. diejenigen unter uns, die einen solchen umsturz bislang befürchten oder gar planten, sind also gewarnt."

heißt eines der monster (heute) sicherheitsbefürfnis? dann müßte man aber mal fragen, nein viel mehr sagen, daß der "evolutionär siegende kapitalismus" eines mit sicherheit bringt, eine wachsende unsicherheit.

wieso eigentlich, stellen wir unseren kindern das "in rechnung"? (sie sehen, die sprache der wirtschaftswissenden ist schon so drin. leider.) und, wozu drückt jeder occupy ans herz? zur sicherheit, fürs gute gewissen?

und (das alles), wohl wissend, daß "evolutionär" nichts, aber auch gar nichts mit durchökonomisiert zu tun hat.

 
 
07
September
vom klassenkampf von oben ist in dem beitrag die rede. da dürften die oben freilich das kichern kriegen. besser hieße es wohl: klassenkampf aus der mitte (wo bei letztlich auch der begriff klassenkampf nicht so recht paßt). wie dem auch sei, die mitte orientiert sich wenn, dann ohnehin nach oben, vielleicht ist das ja die rote linie: der kampf gegen schwächere. die anwohner schicker, schmucker viertel wehren sich gegen eindringlinge. gegen leute, die da nicht hinpassen, oder deren lebensumstände. wer könnte das sein? senioren, jugendliche, kinder? ganz was fieses.

dazu paßt der gastbeitrag von herrn uwe becker in der gestrigen süddeutschen zeitung, die aussage im kern: “während alle staatliche und öffentliche aufmerksamkeit der stabilisierung des (finanz)systems gilt, findet, weniger beachtet, weil offenbar nicht wirklich systemisch, für millionen europäer eine talfahrt statt, die ihr leben ins trudeln bringt … diese instabilität ist der in kauf genommene preis für die stabilität des systems.“

(aus dem archiv: deutsche zustände: rette sich wer kann.)

 
 
02
September
aktion: vermißt.
Haben Sie im Freundschafts- oder Bekanntenkreis Personen, die sich verstärkt über von ihnen empfundenen Ungerechtigkeiten äußern, ja sogar dagegen protestieren, nach einer identitätsstiftenden Wahrheit suchen, ein Bedürfnis nach Akzeptanz und sozialen Bindungen haben? Oder die danach streben, einen Ausweg aus einer so empfundenen „Opferrolle“ zu suchen?

 
 
31
August
titelbilder (II) - auch sehr schön
wer ist schuld an der armut?

 
 
25
Juli
"newdemocracy" - ist nomen omen?
ein tweet von quer vom br führte die geneigte quer-schauerin
(und manchmal auch tweet-leserin) auf oh mein gott!
dazu ein aufschlußreicher kommentar: Das wird auch echt Zeit,
dass wir den ÖR etwas an die Kandarre nehmen

ja ja, alles klar.

vielleicht ist es nur eine spaßseite? schaut leider nicht so aus,
also kein gutes omen.

 
 
04
Juni
„Bewegt euch ja nicht! Sonst kriegt ihr richtig Ärger.“

 
 
31
Mai
"bulb fiction“ - energiesparlampen sind eine katastrophe. offensichtlich nicht nur aus ästhetischer sicht. ein entsprechender beitrag dazu in quer und eine etwas launische betrachtung meinerseits (anno 2009).

 
 
18
Mai
blockupy oder selbstblockade
„Unser Ziel der Blockade ist schon fast erreicht. Und zwar durch die Sperrung zweier Bahnstationen sowie die massiven Polizeiblockaden.“

die financial times: Das Frankfurter Himmelfahrts-Kommando

ergänzend dazu: Behörden sorgen für Bambule

gewaltbereite autonome? sind das die "mit verdächtigen stockähnlichen Gegenständen bewaffneten, ihr Gesicht notorisch verdeckenden, im gesamten Stadtgebiet präsenten Chaoten"?

ich glaube ja an die macht der bilder, gerade im medialen zeitalter. ich glaube, die politicker fürchten nichts so sehr wie die leute auf der straße.

 
 
kopfschuetteln seit 6257 tagen
update: 2024.11.15, 19:57
blogger-sache
herzlich willkommen!
sie sind nicht eingeloggt. einloggen
menü-sachen
leit(kültür)sache

the revolution will not be televised.
oder.
um es mit hagen rether zu sagen: "Wir haben doch die Wahl. Kannste Sarrazin lesen oder Navid Kermani.
Wir haben immer die Wahl zwischen beidem."

in eigener sache

frau kopfschuetteln

sachen suchen
 
kalendersache
November 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 9 
10
11
12
13
14
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
gute sachen - manchmal auch komplizen

... and the trees, too

einfach einemaria (von wegen einfach!)

herr dhonau

herr gorillaschnitzel

herr prieditis

herr stubenzweig

::phom::

mehr kültür-sachen
erst mal die podcast-kültür

die frage des tages

auf heimatsuche

wöchentlich - lakonisch elegant. der kulturpodcast

fast täglich - der tag

fast täglich - noch ein der tag

die quellen sprechen

ost - ein anleitung (podcast)

32 mal beethoven mit und von igor levit und anselm cybinski

saal 101 - dokumentarhörspiel zum nsu-prozess

rechter terror - vier jahrzehnte rechtsextreme gewalt in deutschland

dann video-kültür

Basislager Demokratie

und natürlich schrift-kültür

die AnStifter

merkur

die gazette

perlentaucher

zenith

glanz und elend

der freitag

agora42

kontext: wochenzeitung

prager frühling - magazin

de.hypotheses.org

slippery slopes

gesagte sachen
/ "ferdinandvonschirachesk"... damals / Wie wäre es... kopfschuetteln / krass, kopfschuetteln / Hinzukommt ein grundlegendes... kopfschuetteln / das wird ein bißchen... kopfschuetteln / gerne, das freut... kopfschuetteln / schlechte laune... kuena / was sich eigentlich... kopfschuetteln / Das versteht sich... damals / kontinuierliches... kopfschuetteln
schriftsache
nebensache


xml version of this page

made with antville