10
Mai
"die >>unsichtbare hand<<, die den markt angeblich geheimnisvoll lenkt,
ist im hinblick auf die finanzmärkte der größte aberglaube der geschichte."
(michael maier; die plünderung der welt)

mitschuetteln

 
Da stellt sich wohl die Frage, welche Finanzmärkte gemeint sind. Die (Wertpapier-)Börse wäre sogar noch am ehesten ein vollkommener Markt im klassischen Sinne, d. h. vor allem eine große Zahl an Käufern und Verkäufern, geringe Markteintrittsbarrieren (naja), geringe Transaktionskosten, homogene Güter, keine Informationsasymmetrie (naja) und keine Externalitäten. Bei over-the-counter gehandelten Collateralized Debt Obligations ist der Markt schon weniger vollkommen, alleine aufgrund der enormen Informationsasymmetrie zwischen Käufern und Verkäufern. Man würde hier von Marktversagen sprechen. Angesichts der fehlenden Beispiele von perfekt funktionierenden Märkten könnte man auch kritisch argumentieren, dass das Marktversagen den Märkten inhärent ist, was der (neoliberalen) Theorie der unsichtbaren Hand, die alles richtet, ja widersprechen würde.

An sich ist mir in der Welt da draußen kein wirklich vollkommener Markt bekannt, auf den alle Voraussetzungen in perfekter Art und Weise zutreffen würden.
 
Weitere Beispiele für Finanzmarktmanipulation bzw. Marktversagen:
»All US financial markets are rigged for the benefit of a few. We have had the exposure of high frequency trading front-running buy and sell orders. We have had the exposure of the big banks rigging the LIBOR interest rate and the London gold price fix. We have had the exposure of the Federal Reserve rigging via its dependent bullion banks the price of gold in the futures market. We have had the exposure in Congressional hearings of the rigging of metal and commodity prices. The dollar’s exchange value is rigged. And so forth.«
Zitat aus Roberts, Paul C. (2014): Privatization Is A Ramp For Corruption and Insouciance Is a Ramp for War. http://www.paulcraigroberts.org/2014/04/16/privatization-ramp-corruption-insouciance-ramp-war-paul-craig-roberts/
 

wenn die (wertpapier-)börse ein am ehesten vollkommener markt (gewesen) wäre, war sie es jedenfalls. es gab letztens einen schönen artikel in der süddeutschen über das buch von michael lewis (da das im onlineauftritt genannter zeitung nicht zu finden ist, hilfsweise die rezension der faz). noch heute werden die bilder von mit papier wedelnden händlern eingeblendet, wenn es um börsennachrichten geht, eine perfekte (und voll- oder willkommene) verblendung.

abgesehen davon, daß die finanzkrise, der große crash in 2008, recht deutlich gezeigt hat, daß die sogenannte unsichtbare hand nichts regelt, sondern alle regeln sprengt. aber: Wenn man den Sumpf trocken legen will, darf man nicht die Frösche fragen.

also: markt"versagen" von freien märkten oder manipulation.

oder?

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update: 2024.04.22, 20:27
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