04
Mai
vorbild(liches)
„die deutschen lieben es, vorbildlich zu sein.“ (sergej sumlenny im internationalen frühschoppen am 01.05.11) herrlich und ja, natürlich … ich habe das gar nicht als kritik empfunden (alle in der runde schmunzelten) … man kann nicht raus, aus sich …?

dieser tage steht ein anderer satz in der kritik: „ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, bin laden zu töten.“, ein satz von frau angela m. vielleicht ist es ein vorbildlicher satz. im sinne von bündnistreue. andere finden, das sei mittelalter; sind die vorbildlicher?

ich, frau kopfschütteln, finde mich auf der seite der befremdeten wieder. aber, hat die frau je was gesagt, was mich den kopf nicht schütteln ließe? nein.

und dann, gibt es noch meldungen und fragen nach dem völkerrecht - das deutsche gemüt (?!) in stuttgart erlebt, wer will, gerade wie völkerrecht ausgeübt wird.

aber gerichstbarkeit bedeutet nicht immer gerechtigkeit. das ist sicher kein argument gegen eine gerichtsbarkeit, aber auch keines dafür. die jagd auf einen menschen (terroristen), den erklärten staatsfeind nummer eins - tot oder lebendig - wie hoch wohl war die chance, lebendig einer (welchen?) gerichtsbarkeit überstellt zu werden? „wir haben ihn“ soll obama gesagt haben, was nur das ende von „er gehört uns“ bedeutete.

ich will nicht sagen, daß ich es richtig finde bin laden zu töten. ich glaube nur, daß die usa archaische gewalt mit archaischer gewalt begegneten und daß sie nicht stärke bewiesen, sondern angst gezeigt haben: einen gefangenen mit namen osama bin laden kann keiner gebrauchen …

und das deutsche, und vorbildliche, gemüt (hat die nürnberger prozesse nicht initiiert - und nicht mal die ankläger waren sich einig, was das „richtige„ sei), will vorbildlich sein und bleiben. schön und gut, so weit. und das deutsche gemüt will bestimmt nichts davon wissen, was seine dienste tun, bestimmt nicht.
gute nacht.

 
 
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update: 2024.11.15, 19:57
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