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Mai

 
 
vertrautes bild. ich glaube, von dort und leider auch von uns wird niemals eine revolution ausgehen. uns bot sich gestern ein ähnliches bild, wir mußten auf dem schleich-umweg nach hause fahren; stau ab dem autobahn(in unserem fall)abbringer.

das ist ordnung, das vertrauen auf ordnung. die leute stellen ihre mülltonnen, ordentlich sowieso, an die straße. das ist grundvertrauen.
und? die leute stellen sie nicht nur dahin, sie können mit einer an sicherheit grenzenden wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß sie wenn sie anderntags von der arbeit müde nach hause kommen, diese mülltonnen geleert (und zurückgeordnet) vorfinden.

in so einem land bricht mit an sicherheit grenzender wahrscheinlickeit keine revolution aus. alles ist möglich. alles, außer einer revolution.

 
 
so was irres habe ich noch nie erlebt. "zwei erwachsene und zwei kinder" antwortet die weitaus-bessere-hälfte auf die frage des museums-
shopmitarbeiters, für wieviele personen der eintritt zu berechnen sei. woraufhin sich unter den drei anwesenden museumsshopmitarbeitern ein mindestens zehnminütiger diskurs über den preis, der zu bezahlen sei, entspann. das fand ich ein bißchen irre, denn hinter dem mann, der die kasse (mehr oder minder) bediente, hing eine preistafel. aber die, so versicherte mir die weitaus-bessere-hälfte später, gilt gar nicht. ach so.

ich entfernte mich mit kind2 vom ort der erörterungen, um im magazin der stiftung preußische schlösser und gärten berlin-brandenburg: sans, souci. zu blättern und entdeckte einen hinweis auf ein barockes kinderfest in schloß und garten zum thema: "kegel, bogen, pfeil und reifen - was haben die kinder vor dreihundert jahren gespielt". nach caputh wollten wir eigentlich sowieso einmal, (aber leider liegt caputh auch in brandenburg).

der weitaus-besseren-hälfte war es in der zwischenzeit irgendwie gelungen, eintrittskarten zu erwerben. er entschwand, um kind1 aufs stille örtchen zu begleiten, da sprach mich der mann von der kasse an, fragte wo die weitaus bessere hälfte sei, weil man hätte nämlich einen fehler gemacht: wir hätten zwei euro zuviel bezahlt. als auch das erledigt war, begrüßte uns der eintrittskartenüberprüfer, den schon die kunde von besuchern im schloßmuseum erreicht hatte, persönlich mit dem hinweis: wir würden vermißt (vom mann an der kasse mit dem zwei-euro-überschuß in der kasse.) wir versicherten ihm, es sei alles geklärt.
es war irgendwie komisch, als wären wir die einzigen besucher. nein, wir waren die einzigen besucher, und die weitaus bessere hälfte glaubt auch: die ersten seit 1999. im nachhinein ist der gedanke gar nicht so abwegig.

was war denn eigentlich das problem an der kasse? wollte ich später wissen.

das problem war, daß in der supermodernen touchscreenkasse die position "eintrittskarte" zu fehlen schien, irgendetwas nicht eingespeichert war, was also zu dem mindestens zehnminütigen disput dreier museumsshop-mitarbeiter führte. man war willens, uns das eintrittsgeld abzunehmen aber nicht so recht in der lage. man wußte, wie hoch der eintritt ist, konnte das aber leider der supermodernen touchscreenkasse nicht beibringen. ich hatte der kasse keine besondere beachtung geschenkt, aber vielleicht ist sie eine außergewöhnlich schöne supermoderne touchscreenkasse. denn irgendeinen grund muß es für ihren einsatz ja geben, wenn nicht das erheben von eintrittsgeld im vordergrund steht.



so etwas kann einem eigentlich nur in brandenburg passieren, vielleicht noch in thüringen. aber dafür ist der schlosspark wunderschön.

 
 
gartenzimmer






















schlosspark oranienburg

 
 
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update: 2024.11.15, 19:57
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