23
Mai
tatsächlich
die bediehungs- oder gebrauchsanleitung wird weitestgehend bebildert.

das ist der trend. ist nur doof, wenn die verkäufer gleichzeitig betonen, man solle die bediehungsanleitung trotzdem, die in worten: in gefühlten 148.713 sprachen (das ganze: im din a5-format), und zwar so oder so ähnlich, gründlichst durchlesen.

 
 
umsortiert und umgeschrieben


heute endlich, waren die blätter im kasten. die kann man teilweise online lesen: "allerdings kommen zeitungen, wenn man sie einmal in der hand hat, ohne jede technik aus. das ist ein bleibender vorteil." zitat jakob augstein.

gestern der telegraph, heute die blätter. nicht zufällig natürlich mit gleichen themen aus sehr unterschiedlichen (und das macht es ja schließlich aus) perspektiven.

zum beispiel: gauck in den blättern. im telegraph schreibt klaus wolfram: "den herrn gauck müssen wir ganz objektiv nehmen. subjektiv wärs gar zu schlimm. der mann als bundespräsident ist die bislang giftigste pointe auf die bislang ehrlichste revolution in der deutschen geschichte."

und: israel, iran, grass. in den blättern schreibt gert krell unter "grass und die bombe - worüber wir eigentlich reden sollten" mit einem hinweis auf den artikel von david grossmann in der faz:
"hätte günter grass seine wortmeldung auch nur ansatzweise in diesem sinne oder geiste abgefasst, hätte er seine sorge um den weltfrieden ähnlich eindringlich formulieren können oder wäre weitestgehend verstanden worden; in deutschland allemal, aber auch von sehr vielen israelis." der telegraph beleuchtet, daß sich die protestbewegung in israel noch nicht genügend artikuliert und was in ihr an potential steckt.

also, ich lese erst einmal.

 
 
anmerkungen
Neben der Verelendung der Griechen ging es freilich auch um die Verelendung der von Ernst geführten deutschen Linken., so schreibt die berliner zeitung heute. und weiter: Die Linke ist jedenfalls weit davon entfernt, dass das Schicksal eines Landes oder gar eines ganzen Kontinents an ihr hängt. Bei Tsipras ist das anders.

brauchte es eine kampagne, oder besser gefragt: wieviel kampagne brauchte es denn wirklich?

wenn man es mal anders herum sieht, ist es doch so: es mag zwar eine mehrheit links von frau merkel zustande kommen, je nach dem wie man die piraten einordnen möchte. aber das würde, das ist meine prognose, nichts daran ändern, daß diese nur auf dem papier bliebe. traurig, aber wahr. wobei ich im grunde fast ein echtes problem damit habe, spd+grüne+linke als linke mehrheit zu betrachten. zudem sehe ich den widerspruch, daß die linke ja überhaupt mit spd und grünen wollen können müßte. es mag eine kampagne sein, die als solche nicht gesehen wird oder gesehen werden wollte, ich denke aber, daß das siechtum der linken absehbar war. das dürfte mit ernst/lötzsch seinen anfang genommen haben.

als außenstehende ist mir jedenfalls aufgefallen, ganz nebenbei, daß das west-ost-mann-frau-prinzip doch die kluft, die es offentlichtlich gibt, eher zementierte; auch wenn dieses prinzip vielleicht gut im sinne von links gemeint war. was sich vielleicht am besten an einem kommentar zeigen läßt: Wie soll übrigens – angesichts solcher Statuten sogar der Linken – die Mauer in unseren Köpfen fallen.

dazu kommt: für landeswahlkämpfe mochte das ja noch funktionieren, daß man sich nicht auf eine gemeinsame strategie einigen konnte, hier opposition und dort mitregieren. für den bund geht das aber nun mal nicht. wieso hat man das (so lange) ignoriert?

ob die bereits am wochendende diskutierte frauen-doppelspitze, der dritte weg nicht nur eine notlösung ist, sondern die gegen-seitigen ressentiments aufzulösen, wenigstens zu moderieren versteht, wird sich zeigen (müssen).

 
 

(only revolutions; mark z. danielewski)

 
 
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