matsch der jüngsten vergangenheit
fangen wir mal mit diesem zitat an:
"Vielleicht liegt es am Zeitraum, der bis an die unmittelbare Gegenwart heranreicht. Jeder – ob Künstler, Kurator oder Besucher – hat ihn selbst miterlebt; über die Jahre 1968 bis 2000 gibt es so viele Meinungen wie Zeitgenossen. Sie neigen dazu, jüngste Vergangenheit durch die Brille heutiger Erfahrungen zu betrachten; da setzt jeder eigene Schwerpunkte."
ich habe den artikel nur gefunden, weil ich nach dem namen des "ersten" künstlers gesucht habe. nachdem mich der zweite teil (der geteilte himmel) begeistert hat, war klar, daß ich mir auch den letzten teil anschauen werde. aber das nur am rande, beziehungsweise, kommt mir dieser kritikpunkt doch sehr komisch vor.
aber und ja! es mag also daran liegen, daß im ersten raum der ausstellung wolfgang tillmans "Soldiers" zu sehen sind. es gab unter den photographien auch ein bild mit israelischen soldaten, im kampfeinsatz; welches ich nicht photographiert habe. das zu bloggen erschien mir zu einseitig. wie eine schuldzuweisung. einen tag später begann die bodenoffensive der israelischen armee; (am tag zuvor - wobei ich ja nicht wußte, daß das der tag zuvor war) das bild wäre mir übertrieben vorgekommen. ich kann nicht mit sicherheit sagen, ob ich, würde ich diese ausstellung gestern gesehen hätte, mich genauso entscheiden würde. vielleicht, vielleicht auch nicht. aber nicht weil ich mir eine schuldzuweisung anmaßen könnte oder wollte; wahrscheinlich eher deshalb: "Seit ich Nachrichten das erste Mal bewusst wahrnehme, und das ist jetzt sicherlich mehr als 25 Jahre her, gibt es für mich den Nahost-Konflikt."
nicht ohne anmaßung habe ich aber die begriffe krieg, gott, heilig zusammengestellt.
es scheint, aus dem "matsch der hoffnungslosigkeit" führt nichts heraus, eher "muss Israels Führung dem Tod von 18 Soldaten schnell einen Sinn geben". ich wiederhole mich (ungern): nur die toten haben das ende des krieges gesehen. der sinn des lebens ist das nicht; auch nicht, ein zyniker zu werden.
von hieraus ist der unsinn unbegreiflich. und wenn wir die "jüngste Vergangenheit durch die Brille heutiger Erfahrungen" betrachten würden?
was, wenn nicht das?
|
kopfschuetteln seit 6256 tagen
update: 2024.11.15, 19:57
herzlich willkommen!
sie sind nicht eingeloggt.
einloggen
the revolution will not be televised.
oder.
um es mit hagen rether zu sagen:
"Wir haben doch die Wahl. Kannste Sarrazin lesen oder Navid Kermani.
Wir haben immer die Wahl zwischen beidem."
frau kopfschuetteln
Juli 2014 |
Mo |
Di |
Mi |
Do |
Fr |
Sa |
So |
|
|
|
|
|
|
|
7 |
|
|
|
|
12 |
|
|
|
16 |
17 |
|
|
20 |
|
|
|
|
|
|
|
28 |
29 |
|
|
|
|
|
|
|
|
... and the trees, too
einfach einemaria (von wegen einfach!)
herr dhonau
herr gorillaschnitzel
herr prieditis
herr stubenzweig
::phom::
die frage des tages
auf heimatsuche
wöchentlich - lakonisch elegant. der kulturpodcast
fast täglich - der tag
fast täglich - noch ein der tag
die quellen sprechen
ost - ein anleitung (podcast)
32 mal beethoven mit und von igor levit und anselm cybinski
saal 101 - dokumentarhörspiel zum nsu-prozess
rechter terror - vier jahrzehnte rechtsextreme gewalt in deutschland
Basislager Demokratie
die AnStifter
merkur
die gazette
perlentaucher
zenith
glanz und elend
der freitag
agora42
kontext: wochenzeitung
prager frühling - magazin
de.hypotheses.org
slippery slopes
|