18
Juni
blühende landschaften, eine brandenburger landpartie.

und das dollste war doch, daß der weg in die gläserne molkerei ausgeschildert war, in brandenburg! aber das ist eine andere geschichte.

als ich im radio vom verbuddelten lenin hörte, hatte ich immer das bild vom good bye lenin-lenin im sinn, nicht ein häßliches und martialisches denkmal. ist kein verlust, oder?

aber um ästhetische belange ging es damals im jahr 1991 wohl eher nicht. ein denkmal abzureißen, was auch immer, ist in erster linie eine machtdemonstration, oder sogar eine vergewisserung der machtverhälnisse: "wir müssen achtgeben, dass wir in der historischen darstellung der stadt und im historischen bewusstsein nicht die phase der ddr überbewerten", sagte diepgen damals. und Volker Hassemer (CDU) sagte, "die Abtragung sei eine Fortsetzung und somit Bestandteil der 1989 eingeleiteten friedlichen Revolution", weshalb das öffentliche Interesse gebiete, den Denkmalschutz aufzuheben. Hassemer, der Revolutionär. - sehr schön, der multimedial aufbereitete magazinartikel aus der berliner zeitung, und heißt auch noch frech: „kopf hoch, lenin!“

vollendet hat man die pflege des historischen bewußtseins (natürlich) mit dem abriss des palastes der republik, der mir als volkspalast ganz gut gefiel, oder besser noch als palast des zweifels. jetzt, im jahr 2015 kann man auch sagen, das wort zweifel passt nicht zu diesem land. (und es war ja nicht so, daß man mit dem symbolträchtigen abriss macht demonstrieren wollte, man war nur ohnmächtig dem bösen und schädlichen asbest gegenüber. da kann man nichts machen, da mußte man was tun. ganz abgesehen davon, daß der palast ja geradezu doppelbödig widerrechtlich stand wo er stand.)

ob es das historische bewußtsein nun erweitert, wenn das schloß wieder in neuem glanze entsteht, das sei mal dahin gestellt. heute ist es noch ein politikum, in ein paar jahren regt sich keiner mehr drüber auf. es mag schade sein, der ambivalenz von denkmälern oder gebäuden nicht gerecht zu werden; das schloss, welches heute absolut anachronistisch wirkt, wird im stadtbild der zukunft normalität sein. das sein wird das historische bewußtsein bestimmen. und vielleicht ist das mit dem sprengen etwas voreilig. man könnte ja das schloss bis zur ber-eröffnung einfach verhüllen, wahrscheinlich und wenigstens bis in die ewigkeit.


 
 

gesucht wird eine vertrauensperson, die die aufklärung einen schritt voranbringt. na? nicht nur voranbringt sondern auch zu beenden im stande ist, pofalla.


 
 
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update: 2024.04.26, 20:47
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