11
August
komische träume
ich träumte mal, ich war in einer lagerhalle. in der gab es viele neue bücher. bücher aus meiner kinderzeit. aber die werden heute nicht mehr verlegt. schade eigentlich.
das kommt davon, wenn man umzieht und kisten verschwinden. auf unerklärliche weise noch dazu. na ja. so sammle ich mir eben alles wieder zusammen, so nach und nach. kürzlich erwarb ich "feen sterben nicht" von gunter preuss. ein klassisches ddr-jugendbuch mit botschaft die meist war: gemeinschaft, das eintreten für jene naja usw. aber man muss die botschaft nicht immer mit der großangelegten manipulationsmaschinerie gleichsetzen. die botschaft dieses buches kann kaum verwerflicher sein als die der bis(s)_zum_sankt_nimmerleins_tag_bücher. die ich, gestehe ich, nicht gelesen habe; geständnis teil zwei: auch nicht lesen möchte. whatever. luise ist 14 jahre alt, lebt mit ihren eltern in einem vorort von leipzig, der vater ist schriftsteller. luise wird erwachsen. irgendwann, so schriebt luise an scheherezade, hat es einen bruch gegeben. in ihr, ihrem vater, ihrer mutter, zwischen ihnen. in dreizehn briefen an ihre fee scheherezade wird die geschichte erzählt. es geht um liebe und freundschaft und um das ringen darum. luises vater schreibt nicht mehr, er glaubt nicht mehr an seine bücher, in denen die hoffnung die verzweiflung überwiegt, die menschen an das gute glauben, und zum schluss die freude immer stärker ist als das leid. "la paloma" sagt er zu seinem freund: "wir sind alle esel". in der folge seiner sinnkrise arbeit der vater später als bauarbeiter. ich kann mir vorstellen, dass dieses bauarbeiterding eine art remniszenz an die arbeiter- und bauernmacht ist, war ja ein arbeiter- und bauernstaat. (nix klassenlos: es gab die intelligenz und die arbeiter und bauern.) vermutlich konnte der zensor seinen haken machen: ist drin, ist gut. dann sind da noch luises freundin cora, ihr freund rainer horn (oder ist er der freund ihrer freundin?), ihr (rückwärtsgewandter) klassenlehrer und dessen (vorwärtsgewandte) freundin, eine lehrerin an ihrer schule. zwei sätze: "wer perlen sucht, muss tauchen ins mehr"; " wer liebt, der fragt (nach dem anderen)". vielleicht habe ich das buch deshalb nie vergessen. im grunde ist es eine ganz einfache, aber wunderbar geschriebene geschichte, die überalls so spielen könnte. das nächste buch, mit dem ich in meine kindheit abtauche, ist "grazy horse" von walter püschel.
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update: 2024.11.15, 19:57 blogger-sache
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