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Juli

john lanchester hat für die aktuelle ausgabe der le monde diplomatique, sehr lesenswert, (die) "flash boys" von michael lewis rezensiert. am ende streift er lobend piketty: beides große bücher: "erzählen uns, wie das kapital immer skrupelloser agiert und die reichsten immer reicher werden". und es ist wahrscheinlich kein zufall, daß der untertitel des ebenfalls sehr lesenswerten artikels von chandran nair "piketty und der blinde fleck in der westlichen wahrnehmung" lautet, was zwangsläufig an "der blinde fleck des westens " von pankaj mishra erinnert.
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last but least, habe ich diesen artikel erst mit neugier, dann aber eher mißmutig zu ende gelesen. verstörend war wohl auch, daß von wir die rede war. es werden eine vielzahl von gründen aufgeführt, warum die deutschen auspioniert werden (hier könnte ich theoretisch warum man uns auspioniert schreiben, aber es gibt kein uns, welches die bundesregierung, die sogenannten dienste und mich verbinden würde; schon weil und wenn es um spionage geht.) jedenfalls sind mir diese gründe nicht schlüssig. berlin ist also das drehkreuz der agenten. weil "moskau jahrzehntelang vom ersten kalten krieg bis zum jetzigen seine geheimdienstmitarbeiter dort ausgebildet hat". und, welcher geheimdienst, der was auf sich hält, hat das nicht getan? zwischen berlin und washington gibt es noch mehr hauptstädte, alles drehkreuze für spione, brüssel vielleicht? aber wegen dem kalten krieg, kann ganz ostdeutschland rein theoretisch russisch sprechen, jedenfalls haben sie mal was davon gehört. schon das ist mal verdächtig. berlin ist als frontlinie eben immer einen verdacht wert.
und.

das "beste" kommt zum schluß (fast): "man kann über das ausmaß streiten, in dem die nsa befähigt sein sollte, die telefonischen metadaten amerikanischer bürger zu überwachen, (und ob sie überhaupt befähigt sein sollte). aber es gibt keine gesetze und keine regulierungen darüber, wie informationsbeschaffung im ausland abläuft – selbst unter partnern."

man kann davon ausgehen - und da fiele mir im traum nicht ein, ein wir zu verwenden - daß sich in manchen köpfen der kalte krieg so festgesetzt hat.
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update: 2024.11.15, 19:57
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