07
Mai
von heute auf morgen.

die menschen, die hier im fokus stehen, erleben gerade das gegenteil von alltag.
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eigentlich braucht es keine krise, wo sich charakter offenbaren. es gibt sie einfach, die zwei unterschiedlichen typen oder sozusagen das strahlende und das schreckliche.
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die noch schrecklichere kategorie typ ist in der krise aber der klugscheißer. der nervt, wenn es normal läuft, normal latent. in der krise aber sind seine einlassungen übernormal selbstbezogen und bleiben immer auf diesem seltsam anmutendem klugscheißertum und zudem allwissen vortäuschendem niveau.
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nur leider leben wir in einem system, das sich bislang anmaßt, die wunder der natur zu privatisieren, während es diese gleichzeitig zerstört.
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aber das ist schon schnee oder der hagel von gestern oder vorvorgestern, von wann auch immer.
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heute: die sich abzeichnende überraschung. kind2 wird am dienstag genau einen tag in der schule sein. mit allem hygienedings und pipapo. ich kann leider die leherin nicht wörtlich zitieren; nur soviel: zeitung lesen und nachrichten hören. was dieser eine tag irgendwie bringen soll, weiß keiner. und aus der internetseite der schule ist der reine frust rauszulesen. mit den 10. bis 12. klassen ist die schule am limit, und ab nächste woche kommen locker(!) 150 schüler dazu. der hygieneplan muss ja sein, liest sich aber trotzdem wie ein rotzig-trotziger pragmatismus: im musikunterricht wird nicht gesungen. dem aktionismus mit aktionismus begegnen. also, ganz bescheiden, ich verstehe das.
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und, die stimmung kippt, erfahre ich von bruderherz aus münchen. so erzählt: eine frau brüllt die aushilfskraft "sie müssen einen einkaufswagen nehmen" menschen an, weil sie meinte, sie müsse einen gefühlt desinfektionierten einkaufswagen bekommen. bruderherz versuchte zu beschwichtigen und wurde auch angebrüllt. infektionstechisch: nicht die beste strategie.

mitschuetteln

 
es ist, wie sie schreiben ...
der Zwang, sein Handeln zu verändern, neue Verhaltensmuster einzustudieren, und die Angst vor Verlust, Krankheit oder Tod, lösen zwangsläufig Reaktionen aus, die uns in der Krise noch mehr belasten.
Ich bin einigermaßen überrascht, wie friedlich die Masse dennoch reagiert. Vielleicht haben alle schon letztes Jahr 'Die Pest' gelesen oder ein anderweitiges existenzialistisches Handbuch.
Von den neuen Grenzen der Selbstbestimmung, die sich schlagartig mit der Virenwolke über uns gelegt haben, mal abgesehen, ist unter dieser Wolke aber ALLES NOCH WIE IMMER.
Sagen wir mal: wenn man im Wohnzimmer den Teppich ausschüttelt und Staubwolken den Raum ausfüllen, ist immer noch genau so viel Dreck im Wohnzimmer wie vorher.
 

es gibt einen kleinen moment in ihrem bild: es ist zwar immer noch genau so viel dreck im zimmer, aber der unterschied ist und bleibt vielleicht, daß der dreck unterm teppich gut versteckt war und? mal kurz den raum ausgefüllt hat. wer den dreck sehen wollte, konnte und wer nicht, der pocht einfach weiterhin auf die notwendige ungleichheit, womit eigentlich die notwendige unsicherheit gemeint ist.

als pessimistische zweckoptimistin stelle ich fest, daß jedes staubaufwirbeln eine reaktion und die gegenreaktion nach sich gezogen hat. und! daß es nie zurück geht. aber das kann man den reaktionären jeden lieben langen tag erzählen, gerne auch im sinne von covefe.

 
ergänzung zur "alltag einer pandemie": normal war gestern.
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update: 2024.11.15, 19:57
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