seltsam: von einer ddr 2.0 zu schwafeln und autoritäre phantasien zu pflegen. und gleichzeitig gegen die da oben zu wettern. aber nicht, weil das oben-unten-"denken" gaga ist, sondern weil die falschen oben sind. das muß wohl dieser volksgeist sein.
diese art von geschichtsvergessenheit: die ddr 2.0 heraufbeschwören und gleichzeitig den repressiven charakter der alten brd zu "vergessen".
old school, weil
jahresrückblicke bescheuert sind. nur nicht, wenn tschüssikowski darin vorkommt. es wirkt eben nur ein bißchen idiotisch, über all die idiotie zu lachen. aber so sind wir eben.
volker weiß (blätter): „Die Präsenz der Neuen Rechten ist somit nicht eine Folge der Gegenaktivitäten, sondern fundamental veränderter Rahmenbedingungen. Sie verstand es, die europäische Krise und Flüchtlingsströme politisch umzumünzen. Ihren Aufschwung verdankt sie somit primär äußeren Faktoren, zu denen allerdings auch die Unfähigkeit der bürgerlichen Intelligenz zählt, die Neue Rechte zu durchschauen.“
ich glaube, daß es nicht "nur" unfähigkeit ist; es ist (noch) viel schlimmer: „rechtsextreme einstellungen in deutschland sind abrufbar“. (und waren es immer).
so neu sind die neuen rechten wohl doch nicht. so alt können die gar nicht werden, wie sie wieder "neu" sind. vielleicht, weil sie nie neu waren. sie sind die alten geblieben.
anita lasker wallfisch hatte gestern im hohen haus eine rede gehalten. ich schreibe hohes haus, weil ich dabei an roger willemsen gedacht habe. hohes haus, das klingt antiquiert oder wie eine wunschvorstellung davon, was aus dem bundestag ein hohes haus machen könnte.
wie dem auch sei. die rede habe ich (noch) nicht gehört. dafür eine andere, eine sehr kurze. allerdings glaube ich, daß sie exemplarisch genug ist, für das prinzip der afd(-rede).
wenn es mal nicht um flüchtlinge geht, müßte das doch eigentlich das thema der afd sein: die positionierung der bundesregierung zu einer europäischen bankenunion. man könnte wohlwollend meinen, daß man zu diesem thema etwas substantielles zu hören bekommt. es würde ja nicht überraschen, wenn man hörte, daß die afd gegen eine bankenunion ist und warum. stattdessen verkündete dr. harald weyel, die fdp (die nämlich das thema europäische bankenunion diskutiert haben wollte) "hätte auch die größte deutsche kapitulation seit dem 8. und 9. mai 1945 nicht mitmachen müssen". die beschlüsse auf dem eu sondergipfel in brüssel 2010 (zusammengefaßt eurorettung, besser eigentlich bankenrettung, die logischerweise zu lasten der deutschen steuerzahler geht) ist nicht einfach eine kapitulation sondern die "größte kapitulation seit 45". provokation abgehakt.
dann kommt viel polemik, zu ihrer untermalung oder zur anschauung hatte der redner eine mausefalle dabei. sie war weniger gigantisch als beschrieben, dafür gab es eine rüge.
es gibt zum thema, wie die eu versucht hat, die eurokrise zu bewältigen- viel zu kritisieren. daß die afd ihren fokus deutsche (steuergeld) legt, ok. ob wie der redner behauptet "weniger die deutschen banken als vielmehr die französischen banken" gerettet wurden? man könnte generell kritisieren, daß bankenverluste sozialisiert wurden.
aber es klingt dramatischer, wenn "in diesem finanzeuropa der übervorteilung und ausbeutung des deutschen steuer- und sparersäckel" die rettung des "konsumverwöhnten südeuropäers" vorangetrieben wird und "viel mehr ist als etwa die unterstützung ehrlicher machtstrukturen in afrika oder sonst wo auf der welt". ressentiment versenkt. und afrika! haste etwa was gegen afrika? mir selbst ist nicht ganz klar, was afrika von einem bankrun in europa hätte. egal. und ich denke schon, daß wir dem "konsumverwöhnten (die griechen können gar nicht genug panzer haben) südeuropäer gezeigt haben, was eine harke oder halt eine troika ist.
im zusammenhang damit wie das privatvermögen der kunden (ich meine eigentlich, er hat auch mal: der bürger da draußen gesagt) gesichert werden soll, wurde schließlich grotesk: "bereits bei der bestehenden eu-einlagensicherung von 100 000 euro pro bankkunde stellt sich doch die frage: wie kommt ein einfacher und ehrlicher grieche, zypriot, portugiese etc. eigentlich zu 100 000 euro sparvermögen? auf grundehrliche art und weise etwa?" haben sich sich sicher auch schon gefragt. und befunden: "solche gibt es auch."
das ist aber wohl vor allem deshalb von interesse, weil: "die deutschen, die die zeche anderer zahlen, brauchen offenbar selbst keine 100 000 euro pro person, da ihre gesamten haushaltsvermögen gerade einmal 50 000 euro ausmachen. das hat die unsägliche ezb selbst berechnet in jenem totalkapitulationsjahr restdeutscher staatsräson anno 2010." alles dabei für ein weiteres handfestes ressentiment.
die unsägliche ezb hat ausgerechnet wie arm die die zeche zahlenden deutschen (armes deutschland) sind, die totale kapitilation und restdeutsch, wahrscheinlich für reste von deutschland. obwohl "restdeutsche staatsräson" im grunde auch heißen könnte, wir haben auch uns mit gerettet.
schlußendlich forderte der redner ein geschäftsgebaren "jenseits aller wischiwaschipolitik auch in diesem bereich",weil ihm nämlich das bisberige geschäftsgebaren " eher an eine vichy-waschi-politik, mit umgekehrten vorzeichen und umgekehrten geldströmen freilich" erinnert. wenn man mit einer provokation anfängt, warum dann nicht mit einer aufhören, klar.
redezeit: 5 minuten 23 sekunden, irgendetwas substantielles von den fachexperten in sachen euro oder eben nicht-euro? irdgendetwas außer provokation, ressentiments und verdrehte tatsachen? aber vielleicht ist eben das die substanz der afd(-rede).
man könnte wohlwollend meinen, daß man zu diesem thema etwas substantielles zu hören bekommt.
alle(s) links: verbieten.
"den sicherheitsbehörden gilt die anfang 2009 gestartete seite als einflussreichstes medium der linksextremen szene in deutschland - und als forum für gewaltbereite autonome. (berliner zeitung)" den sicherheitsbehörden! etwa dem sogenannten verfassungsschutz? diesen vereinen, die den nsu enttarnt haben, ach nee, getarnt. man muß halt wissen, wo der feind steht.
#
das portal werde seit jahren genutzt, „um hass gegen andersdenkende und repräsentanten des landes zu säen“ da fallen mir noch ganz andere "portale" ein. und die sind nicht verboten. und was die am 25. september verbreiten werden? ich möchte schon kotzen, wenn ich nur "verfassungsschutz" lese, höre, ...
SCHÖNER WIRD'S NICHT!
(die generelle großschreibung scheint mir hier angemessen.)
zersetzung.
die räumung autonomer zentren „aus gründen der stadtpolitischen hygiene und räson“ wäre rechtswidrig. sippenhaft gilt wohl auch nicht, nicht mal für linksautonome zentren. das bedauern des autors darüber ist geradezu spürbar. endete der artikel an dieser stelle, naja. wenn es also keine rechtlichen gründe gibt, automome zentren zu räumen, dann doch sehr pragmatische - in der folge ist dann praktischerweise nur noch von militanten und chaoten die rede – gründe, solche zentren besser beobachten zu können. wahrscheinlich ist das sein bekenntnis zum rechtsstaat.
(sollte man nicht vielleicht doch erst eine aufarbeitung der krawalle zum g20 abwarten? ist irgendjemand daran interessiert, oder steht schon alles fest?)
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update: 2024.11.15, 19:57
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um es mit hagen rether zu sagen:
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Wir haben immer die Wahl zwischen beidem."
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