es ist interessant, daß augstein auf eine andere perspektive im konflikt um die ukraine und russland hinweist und pankaj mishra zitiert.
der euopäische blick ist nicht nur im hinblick auf die islamische welt kolonial geprägt (ab 33. minute). alles was nicht die westliche welt ist, wird gern auch mal mit "babarisch" betitelt.
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etwas verschämt stellt man heute in der süddeutschen zeitung fest: "dass steinmeier nicht daran vorbeikommt, in der aufgeheizten lage auf diese leute [oligarchen, hier renat achmetow] zu setzen, zeigt eindrücklich, wie nötig es ist, einer demokratischen, stabilen ukraine auf die beine zu helfen."
schön, wirklich. aber, was macht man mit den oligarchen?
etwas unverschämter geriet dann schon dieser artikel, vor allem der erste teil: "Man kann das als sentimental verbrämte Rückschau auf die eigene Herkunft abtun, als bundesrepublikanische oder europäische Märchenstunde." man kann nicht, man sollte.
übrigens, weil uns ja die demokratie, auf der ganzen welt natürlich, aber dort-jetzt-gerade besonders, am herzen liegt, ist eine oligarchenkonforme demokratie eben besser als gar keine. auch wenn sie keine ist.
unser verständnis von demokratie ist ziemlich abgewirtschaftet.
"Die Union, ihre Mitgliedsstaaten und ihre Regionen kümmern sich stufenweise um das Wohl der Bürger."
das ist ja eine steile these. wenn wir anerkennen können, daß es eine irrationale "sowjet-nostalgie" gibt, dann sollten wir auch sehen, daß es eine mindestens ebenso irrationale eu-verklärung gibt.
die eu ist, so wie sie ist: als ökonomisches projekt nicht der heilsbringer. es gibt kein europäisches haus sondern einen binnenmarkt, in dem sich junge menschen offensichtlich als verschiebemasse verstehen (sollen). es gibt aber den versammlungssaal 50.1, in dem man sagen kann, was gesagt werden muß: man müsse den euro verteidigen wie ein menschenrecht. "das wohl der bürger" kann man bestimmt auch in euro ausdrü(u)cken.
die leute mögen ja doof sein, aber doch nicht zu doof, als daß sie nicht merkten, daß ihr sogenanntes wohl stufenweise von sämtlichen interessensgeleiteten grüppchen, staaten oder auch staatengrüppchen in die tonne getreten wird.
ps: das klingt europaskeptischer als ich es bin. aber, ich bin (heute wieder gelesen) unzufrieden mit der gesamtsituation.
geheimverträge gehören nicht in einen demokratischen rechtsstaat. aber zum glück wird das auch geahndet. wobei, moment mal, geahndet wird zunächst einmal das leaken solcher dokumente (oder teile davon). muß eben alles mit rechten dingen zugehen, rechtens oder nicht. da hat man wohl vergessen, die akten rechtzeitig zu schreddern.
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das waren noch zeiten, im september 2011.

da war noch sound im kasten, und irgendwas mit hoffnung auf eine andere politik; wenngleich schon sand im getriebe. jetzt ist nur noch sand. schade, trotz allem.
fazit der (vergangenen) woche:
last but not least.

nö.

ist das so?
natürlich, man denke an den fortschritt in der medizin, wo noch, ... in der raumfahrt?
wobei der fortschritt - im innersten der welt, der sie zusammenhält: der westen - sich mit sklavenarbeit im 21. jahrhundert nicht vertragen würden könnte, eigentlich nicht. tut er aber.
fortschritt ist eben auch, was keiner übersetzen kann. oder mag. was auch immer. eine unreflektierte wohlpreisung. zum wohl vielleicht, aber, wessen wohl?
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ein ausflug in die kunsthalle:
(vik muniz; the gothic arch)
(richard buckminster; laminar geodesic dome)
genial!

(gerhard richter; el-s., 15.02.1984)
ich habe ja ein fabile für das abstrakte.

(einfach phantastisch: wassily kandinsky: aquarell mit rotem fleck)

supergenial: (jiří georg dokoupil; ohne titel).
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ohne titel. fortschritt ist nichts, ohne ein versprechen.
was fehlt?
nicht-erklärungen, aufklärung sowieso nicht.
das sprachrohr der bundesregierung. rohrkrepierende nicht-erklärungen, und eigentlich schon überholt, durch friedrichs rücktritt. nach dem hob frau angela m. (bundeskanzlerin) ja hervor, daß er das wohl des ganzen über sein eigenes wohl stellte. was sollte er denn auch machen. etwa sein wohl über das kanzlerin stellen?
krise oder affäre? fragte der moderator nach dieser leerreichen bundespressekonferenz, angela merkel mußte wohl klar geworden sein: krise. sie mußte sich dazu verhalten, wegen der haltung, und friedrich ist weg.
ist mir gar nicht aufgefallen, bis dahin, daß friedrich und gabriel beste freunde gewesen sein müßten. möglich, vielleicht kommt eine bundesregierung in koalitionsverhandlungen und wenn es um posten und pöstchen geht, so wie ein ungeordneter hühnerstall daher. und ein scheidender bundesinnensupergrundrechtsminister sagt dem besten freund (in der spd) von frau angela m. mal eben bescheid, damit der weiß, welche personalie brisant werden könnte, in der supergroßen koalition. ohne jede hierachie, ich meinte ohne jede ironie.
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zum "fall edathy" selbst möchte ich noch dieses interview mit der strafrechtlerin monika frommel verlinken.
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"großartige" nichterklärungen haben bislang über vieles hinwegtäuschen können. vorerst ein rücktritt, ob das ausreicht, wird man sehen. was bleibt, ist die krise. dieses system, ich spare mir das "scheint", ist am arsch. und zwar nachhaltig.
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update: 2025.07.14, 12:17
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