01
Februar
auf der überholspur zum wachstum dieser spruch ist keine ddr-losung, sondern er stammt tatsächlich aus dem hier und jetzt. je sinnfreier die sprüche, desto hoffnungsloser die lage? ich weiß nicht, ich weiß nur daß für leute, die leute mit so was belästigen, die hoffnung verloren ist. (warum kann ich heute ddr-losungen nachsichtiger betrachten? weil sie vergangenheit sind, weil von ihnen nur noch der aberwitz übrig ist. der sozialismus gewinnt den wettlauf um ein schöneres leben. da könnte ich mich weglachen.) ich sollte mich nicht aufregen, ich reg mich aber auf, weil ich ahne, daß die leute genau so merkbefreit sind wie ihre „parolen“.

nebeneffekte: angenehme
auf der suche nach dem zitat mit dem den wettlauf obsiegenden sozialismus geriet ich an diesen text: idyllen und ikonen, von georg seeßlen (was mich wieder versöhnlich stimmt).

 
 
27
Januar
mehr oder weniger aus versehen war ich gestern in die wiederholung von
„anne will“ geraten. der blick auf die gästeliste ließ mich der dinge harren, aber da hat leider gar nichts zusammen gepasst, auch wenn es vereinzelt interessante beiträge gab, so etwa von herrn gysi oder frau ditfurth. herr von weizsäcker hatte nicht das bedürfnis, den bogen vom alten fritz zum wulff zu spannen. viel erbaulicher war es da, den (leider) gekürzten festvortrag von christopher clark (natürlich offline in der berliner zeitung) zu lesen, der ohnehin keinen bezug zu el präsidente herstellen mußte, ach nein! den einen, aber mehr grundsätzlichen, doch: “die tatsache, dass wir uns versammelt haben um seines geburtstages zu gedenken, hätte ihn ohne zweifel entzückt. die nachricht, dass der präsident einer vereinigten deutschen republik auch dabei ist, hätte ihn zwar stutzen lassen – da wäre einiges an historischer erklärung notwendig – aber auch dies würde ihm wohl im prinzip als gebührend vorkommen.“ bleibt die frage, sollte man überhaupt versuchen, den bogen zu spannen? das schlußwort des festvortrages lautet: „wir wollen diesen könig also nicht mehr zum werkzeug gegenwärtiger politik machen. aus der propaganda früherer epochen ist eine pluralistische, breitgefächerte konversation geworden, in der friedrich II. immer vielseitiger und lebendiger vor unseren augen steht, gerade weil wir ihn in seinem jahrhundert verweilen lassen.“

später lief dann „maybrit illner“, die nach gefühlten 55 sendungen zum euro sicher nächste woche wieder eine sendung zum euro machen werde, aber eben nicht gestern, da ging es noch einmal um wulff und die frage wie verwulfft politik und wirtschaft sein dürfen. getreu dem motto: es ist alles gesagt, nur noch nicht von allen. ich habe den anfang und das ende nicht gesehen, weiß aber wenigstens, daß „lobbyismus ein professioneller vorgang ist, und der, der mehr geld hat, sich mehr kaufen kann.“ und daß lobby-partys schon in den 90ern so was von gestern waren, vom (wohltuend unaufgeregten) politikberater und lobbyisten names jurka (stundensatz 650 euro). ich wollte das nicht bis zum bitteren zu ende schauen.

ich hätte es ja gar nicht gesehen, wenn ich nicht zufällig die sogenannte „timeline“ zum thema wulff in twitter verfolgt hätte (das hört sich komplizierter an als es ist). womit schon ein anderes spannendes, widersprüchliches thema angerissen werden könnte: twitter will zensur transparent machen.
oder auch nicht. passt ja auch nicht zusammen.

 
 
25
Januar
eine frage der performance (geändert)
Die Performance lässt sich anhand von Key Performance Indicators ermitteln, die wiederum in eine (Balanced) Scorecard einfließen. Wo Leistung war, scheint es, ist nun Performance. Wo Leistung war, ist nun die im Performance-Begriff gebündelte Zwei-Einheit von Leistung und Darstellung. Von Leistungsdarstellung und Darstellungsleistung, zwischen denen ein Unterschied kaum noch auszumachen ist. Wir sind alle, wie eine Aktie, Performer, wobei noch zu klären ist, ob und wieso wir Outperformer, Underperformer oder Market Performer sind.
(schon damals habe ich sofort an die portfolioanalyse gedacht. angefangen vom klassischen produktportfolio über das kundenportfolio hin zum mitarbeiterportfolio, alles und jeder lässt sich in einem portfolio darstellen, egal wie wir es nennen)

die performance hier: ungewohnt, aber schön.
#
heute habe ich zum ersten mal richtig gesehen, ich bin extra ausgestiegen,
wie sich das ostkreuz verändert hat. irgendwann ist es nicht mehr wieder zu erkennen.


schön? wer weiß. zweckmäßig in jedenfall. auf den bahnsteigen da oben
kann es zugig sein, vor allem wenn von der zügigkeit der bahn nicht die
rede sein kann. wenn das ostkreuz fertig ist, werden sie das niemandsland ...

... in eine schöne neue bahnhofswelt verwandeln, vermutlich. das ist gut, wirklich, wenn der s-bahnhof warschauer straße sich nicht mehr als der
traurige ort darstellt, der er zu sein scheint. man müßte ihn, den gesetzen
des marktes folgend, heute schon komplett verhüllen, wegen häßlichkeit. andererseits hat die s-bahn keinen markt, nur sich allein. da ist man wie
vor gericht und auf hoher see in ihrer hand, der letzte kunde.
#
ein letzter gedanke: ich dachte schon, das wird überhaupt nichts
mehr mit dem wetter, in kurz-vor-moskau. ist aber - es ist wetter.
sonst wäre ich am ostkreuz sicher nicht ausgestiegen.
das hat sogar bis ins niemandsland gereicht.

 
 
19
November
15. puppentheaterfest





kabarét púpula

unter anderem haben wir hänsel und gretel gesehen und rotkäppchen und und und.

das fez plagen alte und neue sorgen.





alles wie gehabt. so ist das.

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die kinder schlafen, träumen. nichts weiter...

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wenn die regierungen 1 sorte künstler ganz besonders hassen, dann sind das die >>naturalisten<<. ich hatte einmal, mit diesen meinen eigenen ohren, einen >führenden politiker< in vollster überzeugung erklären hören:>>kunst brauche`s eigentlich gar nich zu geben<< - von seinem standpunkt aus verständlich; denn kunst setzt >beobachtung< der umwelt voraus, diese wiederum >tatsachen-sinn< und der ist ja so ziemlich des überflüssigste in den augen der regierenden; (zumindest bei den regierten : je weitreichender die artellerie, desto kurzsichtiger dürfen die kanoniere sein.) - arno schmidt für boshafte; insel taschenuch -

---

ich werde zunehmend ratloser, wenn ich "bildungsrepublik" lese oder höre. soviel ironie traue ich denen, die sie regelmäßig ausrufen - aus welchem grunde auch immer - eigentlich gar nicht zu.

---

und das.


und der.

 
 
05
November
Krise, Schulden und ein Staatsbankrott - Bei den Historikern gilt Heinrich Brüning als gescheiterter Politiker. Wenn sie wohlwollend sind, würdigen sie ihn als „letzten demokratischen Reichskanzler der Weimarer Republik“. Wenn sie ehrlich sind, wissen sie aber mit ihm nicht viel anzufangen. Sein Scheitern wird auf seine falsche antizyklische Wirtschaftspolitik zurück geführt. Er wollte die Deutschen, ihren Staat und ihre Wirtschaft zu Beginn der Weltwirtschaftskrise „gesund hungern“..

 
 
30
September

oh mann! noch so ein buch, denke ich da.
natürlich, es gibt schlimmeres als bücher.
aber mir fällt fast nix schlimmeres ein als
diese art "bücher"
(wofür stehst du,
wohin gehst du?
schlußendlich(!)
wo bist du gelandet!).
so sorry.

 
 
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update: 2024.11.15, 19:57
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