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Oktober
das ist doch einfach nur abgründig: "wir können ein museum der chinesen werden" irgendwo, in den letzten tagen, las oder hörte ich, wir würden mit unserem kapitalismus die chinesen zwingen, ihren kapitalismus quasi menschenwürdiger zu machen. wegen des wettbewerbes. haha, klar, der menschenwürdigste kapitalismus gewinnt im kapitalistischen wettstreit. genausogut hätte man egon krenz für fähig halten können, die ddr zu reformieren. womit wir bei n. berggruen wären. "Jetzt ist die Zeit gekommen zu handeln. Ich mag vielleicht ein wenig radikal klingen, aber so ist es. Es geht nicht nur um die gemeinsame Währung, es geht um unsere gemeinsamen Werte. dieser n. berggruen " … gründete 2009 das Berggruen Institute, einen Thinktank, der neue Ideen für gute Regierungsführung und Bürgerbeteiligung entwickelt. Ein „Rat für das 21. Jahrhundert“ soll Impulse für eine nachhaltige, demokratische Ausrichtung der Globalisierung liefern. Ihm gehören ehemalige Regierungschefs wie Felipe Gonzalez und Gerhard Schröder, aber auch Berggruen selber an. Das Gremium berät auch die G20-Staaten." was aber können wir von beggruen und egon krenz äh... ich meine gerhard schröder erwarten? mehr europa und mehr demokratie. dagegen hätte wahrscheinlich erst einmal keiner was. wenn wir unsere westliche kultur retten wollen, da muß ich schon aufpassen, mich nicht am milchcaffee zu verschlucken. aber bitte, die kultur retten, die welt retten, mails checken ... geschenkt. die "neue" europäische union wird dann gut gemacht, so lese ich, wenn die schwächeren länder gezwungen sind stärker zu werden und jene reformen zu machen, die deutschland schon hinter sich hat. alles ein frage des politischen willens. banken stabilisieren und besser kapitalisieren, die eckpfeiler unseres systems. so wie die amerikaner, obwohl: Die Europäer sagen oft, sie wollten sich von den Amerikanern nichts sagen lassen, und in der Sozialpolitik haben sie ja auch völlig recht, die ist in Europa viel besser. Aber Kapitalismus können die Amerikaner besser als die Europäer. oha! nun, die haben ja auch nicht so ne sozialpolitik. es liegt auf der hand, daß wir mit reformen und strukturveränderungen unseren kapitalwert erhöhen müssen, jeder einzelne. wenn wir das demokratisch tun, umso besser. "mehr europa" = besser durchregiert = marktwertsteigerung = die chinesen besiegen, ähm die kultur retten, weil die Die Gegner sind nicht die Märkte, und auch nicht die Griechen oder die Italiener. Die Gegner sind die mangelhaften Strukturen, das nicht funktionierende System.
wir sollten endlich mal anfangen, den kapitalismus zu retten und (nicht zu vergessen) zu funktionieren. und zwar nachhaltig. ach ja, was ist mit den chinesen? die kaufen unser "museum der sozialen marktwirtschaft".
Bei «Museum der Chinesen»
fallen mir zunächst die Denkmale ein, die sie sich als «alte Welt» allüberall hinkopieren: bevorzugt architektonische Gebilde aus dem Mittelalter bis aus der Kopierzeit des 19. Jahrhunderts, mit der halb Europa sich das nachgebildete Alte als Neugotik hinstellte. Es sei schick unter vielen Chinesen, hat mir das verdummende artige Fernsehen dieser Tage mitgeteilt, sich von urbaner Altarchitektur Europas umgeben zu lassen. Solange im Fernostkommunismus der Kapitalismus als Mißverständnis, genauer: nicht als Fehlbildung (oder gar keine) verstanden wird, bauen die am Ende noch die nachgebauten Bauten als Kunsthistorie nach, kopieren den schönen Schein. Vielleicht sollten die Verantwortlichen erstmal für ein Wissen sorgen, das das Zerstören der eigenen, weitaus älteren Kultur verhindert. Aber das wiederum würde, Verblödung hin, Verblödung her, dem Wirtschaftswachstum zuwiderlaufen, im modernen Kommunismus.
wenn "wir" die chinesen als neues feindbild aufbauen wollen, können wir nur blöderweise nicht mehr massenhaft konsumieren.
sollen die sich doch nachbauen was sie wollen. übrigens gab es zeiten und kulturen, da hat man sich denkmäler nicht nachgebaut (warum auch immer), da hat man sie abgebaut und mitgenommen.
Ich bin der Markt
Die Schwachen sollen so stark wie Deutschland werden. Wer fühlt sich denn hierzulande stark? Und welche Reformen? Wir müssen billiger als die Chinesen werden, das ist das Geheimnis. Eine Exportmaschine braucht keinen Binnenmarkt. Wer heute nicht von leistungsfreien Zuzahlungen lebt, hat was versäumt. Wir sollten in Urlaub fahren und bei den Chinesen ins Museum gehen.
der markt? der im hamsterrad?
was soll ich da sagen.
das geheimnis ist, daß wir gar nichts müssen. |
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update: 2024.11.15, 19:57 blogger-sache
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