06
Januar
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ich hatte erst gestern das sagenhafte interview im staatsfernsehen mit unserem sagenhaften el mitbürgerpräsidente gesehen.ja, besser kann man es nicht zusammenfassen: wulff verzeiht sich. heribert prantl schrieb in der sz ähnlich: wulff ist der erste bundespräsident, der sich selbst begnadigt. interessant auch zum nachhören die diskussion: zwischen bellevue und boulevard - das staatsoberhaupt und die medien.

die berliner zeitung nimmt sich heute noch einmal wesentliche aussagen aus dem interview vor und kommentiert diese. (sehr schön gemacht und natürlich nicht online). so zum beispiel zur transparenz, die man weiter treiben muß. der el mitbürgerpräsidente? weiß man nicht, weil von man die rede ist. die berliner zeitung also: "transparenz hört sich immer gut an - besonders, wenn ein politiker wie christian wulff gleichwohl ganz neue vorbildliche maßstäbe diesbezüglich setzen will. aber was meint er damit? in wahrheit hat er bei der frage nach der finanzierung seines hauskaufs … besonders negative maßstäbe gesetzt … wenn er jetzt den eindruck zu erwecken versucht, er sei über nacht mit fragen nach nach seinem haus konfontiert worden, ist dies eine lüge. tatsächlich haben medien seit mehr als zwei jahren nachgefragt, ob sie einblick in wulffs grundbuch nehmen dürfen. dies hatte wulff stets abgelehnt. das nachrichtenmagazin der spiegel klage sich wegen dieser frage … bis zum bundesgerichtshof. dieser fällte am 17. august 2011 das urteil, dass medien einsicht in grundbücher von politikern nehmen dürfen, „weil schon der verdacht, dass der grundstückskauf eines bekannten politikiers durch einen unternehmer finanziert worden sein wegen der damit möglicherweise verbundenen abhängigkeiten ein legitimes informationsanliegen der presse“ begründe. wulff … mußte uneingeschränkte einsicht gewähren – die affäre kam dann durch weitere recherchen ins rollen."

und. da wäre dann noch die einlassung des el mitbürgerpräsidente: er möchte nicht präsident eines landes sein, in dem man sich kein geld mehr von freunden leihen kann. die berliner zeitung fragt lakonisch: jemand? und weiter: darum ging es in der ganzen affäre nicht, sondern um den ministerpräsidenten des landes niedersachsen. und niemand spricht ihm irgendein menschenrecht ab.
und so weiter und so fort.

ist wulff ein opfer? ein opfer der medienmeute? hat ihn jemand gezwungen auf die mailbox von kai d. zu quatschen, was auch immer!? daß die BLÖD die retterin der pressefreiheit wäre, ist genauso lachhaft, wie wulff ein opfer ist.

er hat das private darlehn abgelöst, nachdem er befragt worden war zu seinen geschäftlichen beziehungen unter anderem zu geerkens. durch ein rollierendes geldmarktdarlehen. das vielleicht marktüblich ist, zu diesen konditionen aber mitnichten jeder bekommt. und, nicht etwa weil es weitere recherchen gab, sondern wegen der zu erwartenden zinsentwicklung (wenn sie wissen, was ich meine) wurde dieses abgelöst durch ein hypothekenbankdarlehen, im vierten quartal 2011.

der zeigt uns den stinkefinger, unser el mitbürgeropferpräsidente. da kann ich nur sagen: notmypresident!

das wars dazu, was ich noch los werden wollte.

mitschuetteln

 
Das Gesäusel von el presidente ist wohlwahr eine Lachnummer. Schon aus diesem Grund ist das das einzige, was von diesem Interview bei mir hängen geblieben ist. Aber sie nimmt's ja offenbar gelassen. Für den BuPrä sorgen schon die Anwälte, dass er mit sich selbst wieder im Reinen ist.
 
und! wo das alles hinführt.
;-)

auf die anwälte würde ich mich nicht verlassen (wollen), aber irgendwie hat unser el mitbürgeropferpräsidente so oder so fertig.
 
Boah, unfassbar. Is ja auch klar, bei dem Wucherpreis. 150 Euro! Pro Nacht! Das sind satte 300 echtes Geld für auf ner Matratze pennen. Dann muss aber das Frühstücksbuffet die Wucht sein sonst geht man doch besser gleich in die Jugendherberge ...
 
da würden sie ihre freunde vor den kopf stoßen.
also, ich möchte nicht in einem land leben, wo man(!) lieber die freunde vor den kopf stößt, statt sich zu ruinieren. (und die freunde, vielleicht.)
 
Also bitte! Wenn man schon für 150 Mücken bei denen pennen muss, dann sollen die sich gefälligst revanchieren. Man muss ja schließlich auch sehen, wo man bleibt. Aber O-Saft kostet extra!
 
aber!
wenn das erst rauskommt? die extrakosten.
gegenleistungs-aber-oder-auch-gegenstandslose-kosten.
aber, alles rächt sich. oder nicht.
 
Meinen Sie? Ach was! Hauptsache sauber abgerechnet. Beim Geld hört die Freundschaft auf. Sieht man ja, wo das hinführt. Muss ich nur noch meinen nicht-deutschen Freunden beibringen, aber das kapieren die auch noch. Auf jeden Fall halte ich Francois beim nächsten Mal erstmal zwei Scheine vor die Nase, zusammen mit dem Einmietvertrag und dem Kugelschreiber, vorher komm ich nicht über die Türschwelle. Er kann ja auch ablehnen (hihi).
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update: 2024.11.15, 19:57
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