07
November
kurz und bissig: Die Gehirne um Merkel haben sich eine Lebensleistungsrente ausgedacht. Da werden viele im Alter
auch noch Schulden aufgebrummt bekommen.

mitschuetteln

 
wenn man nichts besseres zu tun hat, kommentiert man sich selbst.
besonders fasziniert mich immer wieder die scheinbar untrennbare kombination von fleiß und rente.

ein zitat von frau von der leyen der süddeutschen:
"Ohne Zuschussrente würden wir dann jedes Jahr zigtausende Menschen nach einem Arbeitsleben voller Fleiß und Beitragszahlung direkt zum Sozialamt schicken, weil ihre Rente zum Leben nicht reicht"

auf der seite des bundesarbeitsministeriums:
"Die Beschlüsse sind ein großer Fortschritt zur Absicherung von Geringverdienern, die ein Leben lang fleißig in die Rentenkasse eingezahlt haben…"
(fleißiges einzahlen, auch das setzt ohne zweifel fleiß voraus.)

gestern in der faz:
„Mit einem Rentenaufschlag will die Koalition all jene für ihre Lebensleistung belohnen, die ihr Lebtag fleißig gearbeitet, Kinder erzogen und Angehörige gepflegt haben.“


und, noch einmal die frau von der leyen:
„Wer ein Leben lang fleißig gearbeitet, in die Rentenkasse eingezahlt und zusätzlich vorgesorgt…“ undsoweiterundsofort.

bleiben sie fleißig!
 
Und all die, deren geetzliche Rente später nicht reicht, aber auch jetzt das Einkommen nicht, um sich eine zusätzliche private Altersvorsorge leisten zu können, sind natürlich alle stinkfaul. Klar, doch.
 
stinkefaul, das haben sie gesagt! (ich versteh schon den sarkasmus.)
mein mit faszination umschriebenes unbehagen sagt mir: irgendwas, was auch immer, will man uns damit sagen.

das und zusätzlich vorgesorgt hat es echt in sich.
 
Allerdings. Und man wird es dann wahrscheinlich später als Argument gegen alle verwenden, deren Rente unter dem Mindestsatz bleibt. Schließlich wird damit schon jetzt der Boden dafür bereitet. Man kann sich dann so schön damit herausreden, dass die Altersarmut selbst verschuldet ist, weil die Betroffenen nicht fleißig in die Rentenkasse eingezahlt und keine zusätzliche Altersvorsorge abgeschlossen, sondern ihr Geld in jüngeren Jahren bestimmt verprasst haben. Und dann womöglich auch noch nicht einmal selbst Kinder bekommen haben. Kurzum, die haben das verdient.
 
Als stadtbekannter Kindskopf lese ich ja mit Asterix bei den Arvernern fast automatisch statt "fleißig" nur noch "fleischig" und ja, mit solchen Sätzen und Beschlüssen wird die Schamgrenze unverholen überschritten.
 
ich werde von jetzt an immer fleischig lesen, das ist gut!

(vielleicht muß man das als ein tautologisches rätsel hinnehmen, mit welchem die arbeit (die lebenslange womöglich) mit einer moralischen, wenn nicht bismarckschen, komponente namens fleiß gesteigert werden kann.)
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update: 2024.04.26, 20:47
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