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September

unlängst wollte eine frau mit ihrem fahrrad in die s-bahn einsteigen - im öffentlichen nahverkehr gibt es sehr regelmäßig und zuverlässig unregelmäßigeiten im zugverkehr, die zuweilen in chaotische zustände ausarten - erst forderte sie ziemlich barsch eine frau mit kinderwagen auf, ihr doch platz zu machen. um dann unisono zu entdecken, daß die mitnahme von kinderfahrrädern rechtens sei, aber so betonte sie, nicht um diese uhrzeit die beförderung von fahrrädern mit anhänger. das sei nicht rechtens, palaverte sie. ihr entgeht eben nicht unrechtes.

und komplimentierte, vielleicht hat sie mal luft geholt zwischendurch, einen fahrgast von seinem sitzplatz hinweg, sie sei berechtigt diesen einzunehmen. was sie auch tat. belustigung und ein bißchen genervtsein im waggon. über solche rechtslagen mag man sich vielleicht nicht streiten (in chaotischen zuständen, jedenfalls gefühlt chaotischen), jedenfalls wollte niemand der frau ihr recht nehmen. leider setzte sie ihr recht nicht nur durch, ob berechtigt oder nicht, die gusche wollte nicht mehr still stehen: ich setzte die kopfhörer auf, und kann nur aus den bildern der erinnerung mir noch zusammenreimen, daß sie allen die rechtslage noch einmal und vielleicht noch einmal auseinandersetzte. einer kicherte.
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und ich wünschte mir, hatte ja nicht auf volle lautstärke gedreht, um dem palaver zu entgehen: jetzt müßten alle unerlaubte dinge tun. dinge, die nicht rechtens sind. das chaos im öffentlichen nahverkehr ist schwer zu ertragen, aber möglich. im grunde ist es vergleichbar anarchischen zuständen. eigentlich ist es überflüssig, sich ausgerechnet hier nach anarchie zu sehnen.
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es ist ja schön, daß die frau mit ihrem fahrrad und ihrem ausweis und so weiter im recht war, wahrscheinlich. aber es war so unglaublich unsympatisch, so gegen jede regeln des miteinander.
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was ich (leider) nicht weiß, ob sie, die auf ihr recht pochte, ihren rechten nicht traute oder nicht den regeln des miteinander.

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