15
Februar
versuche

es dauerte (immerhin) zehn minuten, da war sie beim thema. die flüchtlinge. laberlaberrhababer, jedenfalls meinte sie, die kinder können ja nichts dafür (wofür auch?) aber die eltern seien bekloppt. ich wollte nicht fragen, aber tat es trotzdem: wieso sie denn meine, die seien bekloppt. weil sie hierher kommen. aha. man kann das nicht so stehen lassen, ich kann das einfach so nicht stehen lassen und erwiderte, daß diese "beklopptheit" wohl eher verzweiflung ist. es ist sinnlos. sie liest schließlich in der zeitung, was los ist, in welcher auch immer. sie kennt keinen flüchling persönlich, hat mit flüchtlingen überhaupt nichts zu tun, weder in ihrer nachbarschaft noch sonstwo. aber sie will nicht gestört werden, irgendwie; sie ist nur besorgt. elternteil ist sie auch, nebenbei. eigentlich gehört empathie dazu.

es gab einen vorfall am ostkreuz, jetzt hat sie sich pfefferspray besorgt, wie ihre kolleginnen. es ist keine frage, so was will man nicht erleben, das ist schlimm. nur hatte weder sie noch hatten ihre kolleginnen irgendetwas damit zu tun. im öffentlichen nahverkehr sieht man so einiges, zweimal war ich drauf und dran, die u-bahn oder s-bahn zu verlassen. nicht weil ich in gefahr war sondern weil irgendwelche fahrgäste entweder untereinander agressiv wurden oder auch mal völlig ausgeflippt in ihr handy brüllten. alle gucken schockiert, weil man nicht weiß, was als nächstes passiert. das will niemand, das gibt es aber dann und wann und auch ohne flüchtlinge.

noch was zum pfefferspray. ich hoffe, sie ist sich im fall der fälle über die windrichtung im klaren. und das klingt blöd, aber müßte man das nicht üben, das einzusetzen? ich halte überhaupt nichts davon, sich zu (das ist jetzt die frage, ob ich das folgende wort in anführungszeichen setze) bewaffnen. vielleicht, weil ich an meiner geistesgegenwart zweifle, in dem moment der gefahr und des schocks zu reagieren. (wobei allerdings mitschwingt: sicher ist immerhin, daß ich immer noch krimi-fan bin. das als "beispiel ist überzogen? ok, trotzdem.) und, ich bin eben nicht die typin dazu, sich zu bewaffnen; ich machte mir keinen moment gedanken darüber, sie einzusetzen.

an welcher stelle sich beklopptheit und realismus begegnen könnten, müssen sie aber nicht, bleibt noch offen.

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update: 2024.04.22, 20:27
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