... neuere stories
02
September
Die Welt der maternity nurses und ihrer Familien ist eine geschlossene Gesellschaft.
das glaube ich gerne. also, wenn ich kein kind hätte, dann würde ich auch angst haben, spätestens nach dieser lektüre. aber ich habe ja, kind1 und kind2. und natürlich war das alles nicht einfach in der ersten zeit, nein es war stress, man könnte auch terror sagen. aber es reicht nach meinen erfahrungen gesunder menschenverstand aus, mal abgesehen davon, daß frau (normalerweise) jede menge mutterliebe empfindet, um einen ja: unsicheren alltag zu bewältigen. durchschlaftraining? das klingt und suggeriert als gäbe es etwas zu trainieren, was sich einstellt mit der zeit. und mit geduld. himmel noch mal, so ein unfug!
20
August
ein tolles buch. „Der Sommer brachte alles, was gut schmeckte, er brachte Tausende von Farben in einer sonnenversengten Landschaft, und vor allem brachte er uns Dill.“ Man steckt immer noch am Anfang des Romans, als dieser Satz fällt, als Dill zum ersten Mal auftaucht bei Jem und seiner Schwester Scout - der Erzählerin, die keine neun Jahre alt, aber trotzdem erwachsen sein wird, wenn ihre Geschichte wieder vorbei ist. „Ich bin Charles Baker Harris“, sagt dieser Dill zur Begrüßung. „Ich kann lesen.“ Und damit sind alle Zutaten für den Sommer zusammen: Hitze. Ferien. Und ein Freund auf Besuch, der so viel Quatsch im Kopf hat, dass keinem langweilig wird, nicht den Kindern, nicht der Verwandtschaft, nicht den Nachbarn.
daran dachte ich gerade, als ich bei gregor keuschnig las: Dabei sind Bücher unter Umständen nur der Anfang. Derart kann man irgandwann die Ausstrahlung von Filmen verbieten, in denen geraucht wird. Später die, in den getrunken wird. Und noch später jene, in den Fleisch gegessen wird. gut, rap-texte interessieren mich nicht so. was aber ist mit gemälden; übermalt man später einfach das, was nicht mehr dem menschen- oder weltbild entspricht? wahrscheinlich ist auch "robinson cruso" anstößig. ich habe in einem land gelebt, in dem man kein visa brauchte um einzureisen, nein, ein visa um auszureisen (oder auch um auszureißen) aber sogar dieses land kannte die abenteuer von "robinson cruso", die ferne, die weite welt - literarisch. gottchen. mit solcher sprachpflege zerstört man das verständnis für geschichte. wenn aus dem niggerfreund in "wer die nachtigall stört" der freund von menschen afroamerikanischer herkunft werden würde, dann gebe ich das meinen kindern nicht (freiwillig) zum lesen.
30
Juni
das verstehe ich nicht. habe ich doch meinen standard-satz, daß man in der schule nicht mal mehr schreiben und rechnen lernt als ein eher düsterstes szenario verstanden. wozu überhaupt schreiben lernen? gibt doch touch-dingens-handy-zeugs und tastaturen.
--- aus den kommentaren: Irgendwann fragen wir, wozu man überhaupt schreiben muss. Piktogramme tun es doch auch!(brimborium heißt der oder die) herrlich!
10
Juni
volksparteien hin oder weg. aber, man muß das doch mal aus der anderen perspektive sehen: irgendwann wird es dem volk zu peinlich das volk zu sein. oder?
04
Mai
vorbild(liches)
„die deutschen lieben es, vorbildlich zu sein.“ (sergej sumlenny im internationalen frühschoppen am 01.05.11) herrlich und ja, natürlich … ich habe das gar nicht als kritik empfunden (alle in der runde schmunzelten) … man kann nicht raus, aus sich …?
dieser tage steht ein anderer satz in der kritik: „ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, bin laden zu töten.“, ein satz von frau angela m. vielleicht ist es ein vorbildlicher satz. im sinne von bündnistreue. andere finden, das sei mittelalter; sind die vorbildlicher? ich, frau kopfschütteln, finde mich auf der seite der befremdeten wieder. aber, hat die frau je was gesagt, was mich den kopf nicht schütteln ließe? nein. und dann, gibt es noch meldungen und fragen nach dem völkerrecht - das deutsche gemüt (?!) in stuttgart erlebt, wer will, gerade wie völkerrecht ausgeübt wird. aber gerichstbarkeit bedeutet nicht immer gerechtigkeit. das ist sicher kein argument gegen eine gerichtsbarkeit, aber auch keines dafür. die jagd auf einen menschen (terroristen), den erklärten staatsfeind nummer eins - tot oder lebendig - wie hoch wohl war die chance, lebendig einer (welchen?) gerichtsbarkeit überstellt zu werden? „wir haben ihn“ soll obama gesagt haben, was nur das ende von „er gehört uns“ bedeutete. ich will nicht sagen, daß ich es richtig finde bin laden zu töten. ich glaube nur, daß die usa archaische gewalt mit archaischer gewalt begegneten und daß sie nicht stärke bewiesen, sondern angst gezeigt haben: einen gefangenen mit namen osama bin laden kann keiner gebrauchen … und das deutsche, und vorbildliche, gemüt (hat die nürnberger prozesse nicht initiiert - und nicht mal die ankläger waren sich einig, was das „richtige„ sei), will vorbildlich sein und bleiben. schön und gut, so weit. und das deutsche gemüt will bestimmt nichts davon wissen, was seine dienste tun, bestimmt nicht. gute nacht.
26
Februar
story gefunden, ghostwriter gesucht
würde der schurke gefunden, der zu guttenbergs dissertarion zu einem plagiat verhunzte, so es ihn gibt, wäre die story wohl filmreif.
ich empfehle mich daher mit einigen adaptiven (nicht)vorschlägen. "und schrieb kein einziges wort" passt wie man vermutet nicht, denn dieses hat er mutmaßlich selbst verfasst, (man kann dem berliner winter vieles anlasten, aber ... na lassen wir das.) vielleicht "der teufel schreibt ab"? klingt zu dämonisch. "thank you for ghostwriting" hingegen ist sehr unglaubwürdig. bliebe zum beispiel: "mein ghostwriter, meine dissertation und ICH", etwas lang, dafür aber verständlicher. der recht einfache titel "karl-theo" in anlehnung an "dave" erscheint mir, weil sehr volksnah klingend als noch besser geeignet. was "dave" und "karl-theo" verbinden könnte ist nicht die hohe kunst, aber ganz ganz großes kino. die frage des hauptdarstellers stellte sich eigentlich nicht, himself.
dünnbrett-bohrer war gestern
jetzt kommt der hauchdünnbrett-bohrer
25
Februar
24
Februar
kleine presseschau
„Doch weit reicht die Demut nicht. Irgendwann rühmt sich Guttenberg schon wieder selbst dafür, dass er die "schmerzhaften Konsequenzen" gezogen und seinen Titel freiwillig zurückgegeben habe. Sein Verhalten könne "beispielgebend" für Menschen in ähnlichen Fällen sein. Ganz so gebärdet sich der Minister, als hätte er aus freien Stücken seinen Titel abgegeben und nicht unter der drückenden Last an Belegen groben wissenschaftlichen Fehlverhaltens.“
„Wenn man noch halbwegs daran glaubt, dass Wissenschaft, wenn nicht den Fortschritt bringen, so doch zur Lösung von Problemen beitragen könnte und der Strom eben nicht aus der Steckdose kommt und Innovationen nicht automatisch aus Asien, dann wird man verstehen, dass dieser soziale Raum der Fußnoten von großer Bedeutung für uns alle ist.“ „Es kommt noch die Frage nach der Vorbildfunktion von Politikern. "Sie sehen, dass ich den Folgen Rechnung getragen habe", sagt Guttenberg. "Ich glaube, es hätte der Glaubwürdigkeit mehr geschadet, wenn man sich nicht zu seinen Fehlern bekannt hätte." So ist er: Bei ihm überstrahlt der Wert der Entschuldigung stets den Schaden aus seinen Fehlern.“ „Die Arbeit als Verteidigungsminister sei eine „gewaltige Aufgabe, aber eine solche, die ich auch mit Freude angehe“, erläuterte der Minister unter dem Hohngelächter der Opposition und fuhr fort: „Und die ich umso freudiger annehme, je liebevoller man mit mir hier umgeht.“ tja. ist es kleinlich zu meinen, dass eine tätige reue fehlt. etwas, was über das feuern des doktors, der ohnehin nicht zu halten war, hinausgeht. wird nicht bei jeder rede spekuliert werden dürfen, wer sie zusammen gegoogelt haben könnte. und wird nicht beim nächsten rauswurf eines untergebenen dieses nur mit kopfschütteln betrachtet. wird zu guttenberg wirklich über aller kritik stehen, wenn seine kritiker ihn noch argwöhnischer bekritteln? oder ist das kleinlich hochstilisiertes pseudointellektuelles erbsen zählen, die collateralschäden des nichtrücktritts zu hoch zu bewerten. mir bleibt der mann ein rätsel. das streiflicht hat schon antworten: “Was ist die Welt? … Die Welt ist ein Narrenhaus, ein Kostümfest, eine Posse mit Gesang, kurzum, die ganze Welt ist Operette … Die Operette wurde erfunden, um die Menschen zu trösten, deshalb verlangt sie ein gutes Ende. Der libysche Diktator möchte als Märtyrer sterben, das passt nicht zum Genre. Aber für unseren deutschen Plagiator Maximus haben die Satiriker ein glückliches, genuin operettenhaftes Finale längst gefunden, jenseits von Rücktritt oder Verbleiben im Amt. Fällig ist nun der entschlossene Übertritt ins Showgeschäft. Wie bekannt, wird ein Nachfolger für Thomas Gottschalk gesucht. Der Baron ist für diesen Job, der für das nationale Wohlergehen noch bedeutsamer ist als das Amt des Verteidigungsministers, geeignet wie kein Zweiter, und auch die unvermeidliche blonde, fernseherprobte Assistentin steht in Gestat der Gemahlin schon bereit. Warum also nicht Guttenberg? Why not the best? (streiflicht; süddeutsche zeitung vom 24.02.2011)
22
Februar
fragen der zeit: “wer bin ich und wenn ja wie viele?“
nö. er hat festgestellt, wie richtig es war, den doktortitel nicht zu führen, nachdem er sich am wochenende diese arbeit (die handbewegung! äh … diese arbeit) intensiv noch einmal angesehen hat.
ganz bewußt sagt er das. er kann nicht anders, nö. gottchen, er hat halt den überblick verloren. bleibt zu fragen, ganz bewußt fragen wir das, wie es um das bewußtsein des ministers bestellt ist. von den absichten ganz zu schweigen. spätestens dann, wenn bei dem großen vorhaben, (bundeswehrreform) acht milliarden einzusparen, acht milliarden (handbewegung!) mehr ausgegeben werden (“an der einen oder anderen stelle, an der einen oder anderen stelle auch zu viel„). dann heißt es: wer war das und wie viele? die werden alle, alle(!) gefeuert. ganz bewußt, selbstverfreilichst. weil er wahrscheinlich feststellen wird, die sollen auch zu dem blödsinn stehen. vielleicht ungefähr so, wie er zu "dem blödsinn steht, den er geschrieben hat". abba, wie meint er das eigentlich?
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update: 2024.11.15, 19:57 blogger-sache
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