Staatsgeheimnisse dürfen nicht bekannt werden, wenn dadurch Regierungshandeln unterminiert wird.
daran wird wohl kein untersuchungsausschuß was ändern oder gar bücher. wobei meistens natürlich nicht von staatsgeheimnissen die rede ist. lieber gibt man sich zum beispiel seitens der regierung erkenntnislos oder hat keine anhaltspunkte. was wiederum den vorteil hat, denen, die fragen stellen oder sogenannte fakten bezweifeln, kein anhaltspunkt zu geben.
wenn es also um die sogenannte faktenlage beim nsu geht, bleiben mehr zweifel und fragen als erkenntnisse. stefan aust und dirk laabs gehen diesen in ihrem buch: heimatschutz: der staat und die mordserie des nsu nach. ebenfalls frisch auf dem tisch: geheimsache nsu - zehn morde, von aufklärung keine spur, herausgegeben von andreas förster (hier im wdr oder hier bei einer veranstaltung zu den untiefen des staates).
um noch einmal auf das eingangszitat zurückzukommen: ziemlich irre (eigentlich): hännswörst or even hännspieter beim versuch, darzustellen, ob nun nur ein dusseliges fehlverhalten oder organisatorische mängel oder beides! oder was auch immer diese sagenhafte pleiten- pech- und pannenserie der ermittlungsbehörden samt der geheimdienste begleitet hat. ach ja, keine v-leute im nsu-umfeld. der schock muß tief gesessen haben. wahrscheinlich war schon damals abzusehen, daß die nicht-v-leute sich an einer hand abzählen ließen.
ich hab ja ewig keine klassischen krimis mehr gelesen (gerade bin ich noch bei der globalen überwachung von greenwald). vielleicht wäre das lesen eines fiktives verbrechens ja weniger deprimierend. aber, ich mag dann doch die melancholischen krimis von per wahlöö. in "der polizistenmörder" wird gar kein polizist ermordet, offensichtlich. und doch setzt die polizei himmel und hölle in bewegung den mörder zu finden. das ende der fiktion ist freilich, daß der fall gelöst wird (und ein polizist seinen dienst quittiert). jedenfalls ist das - rein fiktional - glaubhaft, die ganze geschichte.
nicht wundern
es wunderte mich nicht, daß die nicht-ermittlungen wegen der spionage der nsa oder des gchq (und konsorten) im presseclub kein thema sein würden. was mich weiter nicht wunderte, war daß fast ausschließlich leute aus dem wirtschaftsressort in der sendung waren, zum thema gesundheit (ines pohl ist aus unerfindlichen gründen so eine art dauergast oder meinetwegen -gästin, was auch immer).
die krankheit des gesundheitssystems ist (natürlich nicht systemimmanent), daß es nämlich dort nicht wie auf einem markt zugeht, hat seinen preis. sie haben sich das nicht angetan? raten sie, wer den zahlt! 100 punkte für die kranken. klingt zynisch, ist aber so. (ende vom lied.)
warum da die "gesundheit" in einem kranken rechtsstaat den vorrang hatte? weiß wieder keiner. vielleicht ist sie nicht evident genug?
sehr idyllisch, der see.
und das schloß caputh.
im schloß sagte ich noch zur weitaus besseren hälfte, man hat sich mit allem sehr viel mühe gegeben, innen
und außen.
aber, wenn du an der kasse stehst - ich wollte für die kinder postkarten erstehen, weil wir mittlerweile von überall wo wir uns rumtreiben, postkarten kaufen oder eben erstehen - dann jedenfalls bist du in brandenburg, brauchst du keine ortung für. weil oder wenn im schloß nicht viel los ist, ist dann die kasse und der "raum der wünsche" zwangläufig der zentrale ort des geschehens. manchmal auch des nicht-geschehens.
vielleicht aber kann ich nur nicht wertschätzen, daß sie quasi hier überall einfach nur die ruhe weghaben beziehungsweise sie ruhen so in sich selbst, daß es schon wieder beneidenswert sein könnte. in dieser idylle ahnt man nichts böses, kaum leute.
sogar das smartdingens in deiner tasche ... immerhin kann man es orten (auch wenn das, wie gesagt, nicht nötig sein würde) könnte sich hier einsam fühlen.
"jeder genießt mit seinem smartphone, dass er nicht mehr tier ist, das nur in der gesellschaft vereinzeln kann, sondern endlich eines, das selbst völlig vergesellschaftet weiter ein einzelner ist." (eindeutig ein schöner satz von arno widmann, der über die plätze schreibt, auf denen die aufstände der vergangenen jahre stattfanden: "gerne auf solchen, die bei den versuchen der europäisierung islamischer metroploen entstanden." - aber das ist eine fast unzuverlässige verkürzung.)
jedenfalls ist man mit smartphone, gerne auch -dingens niemals allein oder einsam, oder idyllisch. und sei es in brandenburg .
vielleicht haben die (freunde) sich einfach nur den servicegedanken abgeschaut. jedenfalls machen sie nichts.
komischerweise? nein, ist eben zwangslaüfig, daß ausgerechnet und zufälligerweise eine renommierte us-kanzlei meint, daß eine befragung von edward snowden im grunde einer kriminellen verabredung enstpricht. daß das nicht passieren wird, also die befragung, ist das eine.
die verabredung, die die kassen jeglicher schlösser der stiftung preussischer kulturbesitz getroffen haben, ist jetzt nicht so direkt kriminell wie die zwischen merkel, obama und der nsa. aber, eines ist sicher: die haben sich verabredet.
das muß scheintot sein.
damit es wirklich dramatisch klingt, müssen es schon russen-bomber sein, was auch immer die machen. "die propagandamaschinen laufen auf hochtouren ..." (dazu komme ich noch). ja, ist es denn möglich, zu reflektieren, daß man und die medien sich mittendrin in einem propagandakrieg befinden? aber nicht, ohne daß man den russen vorwirft, die kunst der propaganda besser zu beherrschen. irgendwas ist ja immer. ich habe zunehmend den eindruck, beide seiten genießen die konfrontation, wozu hat man schließlich das militär?
#
um auf den link (telepolis) zurückzukommen, eine andere lesart: die wahrheit liegt irgendwo dazwischen...
last but not least
von gestern
bei diesem von altenbockum geht es mir, immer eigentlich, so daß ich mich, wie bei den schreiberlingen von BLÖD frage: ist er so dämlich, oder tut er nur so?
seine kommentare zum zeitgeschehen bestätigen auf eindrucksvolle art, daß er ziemlich sehr so tun müßte, wenn er es nicht wäre.
der h. maas, der schlimme finger, zieht den t. de maizière über den tisch! eiskalt! aber warum? "er nimmt Rücksicht auf eine propagandistische Polemik, die seit Jahren im Netz gegen die Speicherung von Daten zum Zweck der Verbrechensbekämpfung geführt wird." vielleicht, weil er (berechtigterweise) keine rücksicht auf die propagandistische polemik für eine vorratsdatenspeicherung (einen anlaßlosen verdacht gegen alle und jeden) nimmt? ups, ist ja seine partei. und die ist angeblich "seit der NSA-Affäre Argumenten noch weniger zugänglich als vorher ... " och! wenn die argumente für eine vds so geistreich sind wie das beharren der bundesregierung, wenn immer es um die nsa geht, keinerlei kenntnis zu haben, wen wundert es.
#
apropos stichwort nsa.
"wie ist es dann möglich, dass ein komplettes geschäftsuniversum [illegaler handel, geldwäsche, korruption etc. pp] weltweit ungestört kommunizieren kann, dessen alleinige bedingung ist, dass die akteure unerkannt bleiben? jeder amateur, jeder vermögensinhaber, jeder dunkelmann kann in wenigen stunden über agenturen, die dafür offen im internet werben, eine anonyme gesellschaft registrieren lassen und sein inkognito wahren. - wie ist es in zeiten der nsa möglich, dass all diese eigentümer unerkannt bleiben?" ("die neue unterwelt"; süddeutsche zeitung am 08.04.2014.)
lustige frage. wie ist es möglich, daß die nsa es nicht weiß?
|
kopfschuetteln seit 6260 tagen
update: 2024.11.25, 14:17
herzlich willkommen!
sie sind nicht eingeloggt.
einloggen
the revolution will not be televised.
oder.
um es mit hagen rether zu sagen:
"Wir haben doch die Wahl. Kannste Sarrazin lesen oder Navid Kermani.
Wir haben immer die Wahl zwischen beidem."
frau kopfschuetteln
November 2024 |
Mo |
Di |
Mi |
Do |
Fr |
Sa |
So |
|
|
|
|
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
|
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
23 |
24 |
|
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
|
|
|
|
... and the trees, too
einfach einemaria (von wegen einfach!)
herr dhonau
herr gorillaschnitzel
herr prieditis
herr stubenzweig
::phom::
die frage des tages
auf heimatsuche
wöchentlich - lakonisch elegant. der kulturpodcast
fast täglich - der tag
fast täglich - noch ein der tag
die quellen sprechen
ost - ein anleitung (podcast)
32 mal beethoven mit und von igor levit und anselm cybinski
saal 101 - dokumentarhörspiel zum nsu-prozess
rechter terror - vier jahrzehnte rechtsextreme gewalt in deutschland
Basislager Demokratie
die AnStifter
merkur
die gazette
perlentaucher
zenith
glanz und elend
der freitag
agora42
kontext: wochenzeitung
prager frühling - magazin
de.hypotheses.org
slippery slopes
|