12
Februar
ich hoffe, das buch hält, was augstein "verspricht": "Das Buch ist ein intellektuelles Vergnügen."

in dieser rezension ist von holpriger paranoia die rede. obwohl etwas paranoia grundsätzlich (ja sowieso) nicht unberechtigt ist. obwohl: "Es sind doch nicht wir, die ständig wissen wollen, was andere denken, sondern es sind die digitalen Systeme, mit denen wir zu tun haben oder die großen Überwachungssysteme".
nun, es sind aber immer noch nicht die digitalen systeme, die vom ego der menschen profitieren. wenn, dann müßten wir wohl konsternieren: alles außer kontrolle. okay, ich muß ja erst mal lesen.

"produzierte egoistische Menschen". das stelle ich mir nun weniger schwer vor, denn lieber ist der mensch egoistisch als dumm, zu blöd, zu was auch immer.

obwohl (zum dritten) auch das den wahnsinn nicht erklärt, auf den es "Keine rationalen Antworten mehr" gibt. keine frage.

fakt ist wohl, der kapitalismus (lassen wir mal das zwischenspiel "soziale marktwirtschaft" beiseite, hat sich eh erledigt) fliegt uns um die ohren. wir haben uns (über oder mit unseren daten, sogar ohne) zum produkt gemacht. der ganze fortschritt, der ganze schnickschnack macht uns zu produkten - wir konkurrieren um die halbwertzeit - bestseller oder sonderangebot. oder schrecklich preiswert, was auch immer.

wäre es nicht besser, sich nicht mit "der Suche nach einem Menschenbild jenseits der Ökonomie" aufzuhalten?
(da war dieses interview, das ich zufällig hörte.)

#

hörbar und -gut, jedenfalls: die gute nacht musique.

 
 
08
Februar
quo vadis?
eine großrazzia, mit was anderem ist einem 31 jahre alten punklied nicht beizukommen; anders gesagt: sachsen auf oldie-jagd. das könnte man fast lustig finden. klingt freilich nicht so, ist es auch nicht. hausdurchsuchungen bei fotojournalisten sind noch unlustiger.

was soll es denn anderes sein als einschüchterung. eine möglicherweise neu entdeckte betriebsamkeit: lieber unverhältnismäßig reagieren als gar nicht, stichwort nsu.

naja. ich möchte das adaptieren: dafür wurden die sogenannten sicherheitsbehörden eingerichtet, die bestehenden verhältnisse zu sichern. oder, wie immer (eigentlich) drastischer (und genialer natürlich), das ist: weimar 2.0

 
 
04
Februar
deckelwirtschaft ist doch böse planwirtschaft. ist ja doof. es sei denn,
die "richtigen" deckeln, also planen. na, was auch immer.

 
 
01
Februar
mit der bekämpfung von armut gibt es nichts (mehr) zu verdienen.

 
 
30
Januar
ja, das kann man als "kleinkariert und unnötig" betrachten, die beschlagnahme von daten eines nutzers des internetforums bei
der augsburger allgemeinen. und wozu?
„Dann wäre ich bereit, diese Person zu einem Kaffee einzuladen“,
sagt Ullrich, Ordnungsreferent der Stadt Augsburg.
und csu-politiker.
seltsam, sehr seltsam.

 
 
28
Januar
Der Verfassungsschutz muss begreifen, dass er zum Schutz der Verfassung da ist, nicht aber der bestehenden Verhältnisse. schön geschrieben.
leider ist aber das genau sein zweck; dafür wurde der sogenannte "verfassungsschutz" eingerichtet, die bestehenden verhältnisse zu sichern.

 
 
18
Januar
sicher gäbe es da noch den einen oder anderen beitrag zum bösen n-wort zu verlinken; stefan gärtner resümiert aus meiner sicht sehr treffend, worum es (auch) geht: um den Seelenhaushalt unserer nimmermüd besorgten Mittelschichtseltern, für die in einer Gesellschaft, „die sich auf kein humanistisches oder soziales Ziel mehr einigen kann“ (Metz/Seeßlen), Moral nur ein anderes Wort fürs Klasseninteresse sein kann: Denn zu wissen, dass man weder „Neger“ sagt noch „wichsen“, unterscheidet einen auch dann noch vom Pöbel, wenn sich die Altbauwohnung vielleicht nicht mehr bezahlen lässt.

das bringt mich auf einen begriff, den ich letztens gelesen habe, „mitfühlender totalitarismus“, wobei hier* der bogen viel weiter gespannt wird. aber man kommt nicht umhin, diese tendenz(en), eine "neue Moral- und Tugendinstanz", überhaupt eine solche, zu etablieren oder sich zu etablieren zu lassen, zu sehen.

ich verstehe das nicht, diesen hang zur unselbstständigkeit; lieber sich bevormunden lassen, als sich womöglich nicht korrekt zu verhalten: diesen hang zu selbstvergewisserung. fehlt eben nur noch die lebensmittelampel, alarmstufe rot für chips - nicht weil man da nicht selbst drauf kommt (und mitnichten möchte ich jetzt, natürlich nicht, als fürsprecherin der "lebens"mittelbranche verstanden werden).

*wobei ich diesen satz als ziemlich unsinnig empfinde: "Die Linke ist als Partei nicht etabliert genug, da jeder weiß, dass sie hinter den Kulissen noch immer ihr nostalgisches kommunistisches Süppchen kocht."

 
 
17
Januar
"taktische unverständlichkeit": Immer dann, wenn es um unpopuläre Maßnahmen geht, dann werden die verpackt in Bandwurmsätzen, in Schachtelsätzen, und man findet dann auch ganz viele Wortungetüme, also lange Begriffe, die niemand wirklich kennt. Da wollen die Parteien nicht verstanden werden.

mehr dazu bei campaignwatchers.de

 
 
15
Januar
In Nordkorea hieß es, der Berliner Bürgermeister habe nun einmal, anders als Genosse Kim, keinen leiblichen Sohn. Allein schon deswegen habe er doch überhaupt keine andere Wahl, als seine Posten an gute Freunde weiterzugeben. oder an einen sogenannten vorverantwortlichen, was auch immer.

 
 
08
Januar
nähern wir uns mal dem best of feuilleton 2012, für den der umblätterer den goldenen maulwurf verleiht, über einen kommentar auf carta.

einmal nur - ich kann einfach nicht widerstehen. dazu müssen wir natürlich vorher die liste anschauen.

jaja, jetzte der "kommentar": "Naja, toll ist die Liste nicht gerade. Wo ist Morsebach? Wo das Gespräch zwischen Krass und Wallser aus der FR? Es mangelt am Gespür für die Sachlage des Geistes."
das ist ja wirklich trollig, was auch immer. und es klingt noch wie, da wird man der rolle der bedeutung von mosebach, grass und walser nicht gerecht. laßt doch mal die untoten, die ewigen, ruhen. nein wirklich, ich habe nichts gegen die drei, nicht wirklich.

also weidermann. tja.
#
ich habe mal bei mir so durchgeschaut, nach den feuilletons gesucht, die ich verlinkenswert fand. allerdings ich schüttele und rüttele, alles so durcheinander ...

spontan und aus sehr aktuellem anlaß ist mit dieser artikel noch einmal eingefallen: "Die Mutation des Flughafens, der sich vom Beschleunigungstempel zum Shoppinglabyrinth mit peripherer Abflugoption verwandelt hat, hat ihre Ursache nicht in Sicherheitsanforderungen oder allgemeinem Wachstum, sondern in der ökonomischen Überformung öffentlicher Orte."

oder: Die Ratingagentur Moody’s macht mit Bewertungen von Firmen und Staaten ein großes Geschäft. Quatschpapiere sind nach „subjektiven Urteilen“ milliardenwerte Sicherheiten. Höchste Zeit sie abzuwerten.
und, wenn wir schon bei nils minkmar sind: Rekapitulieren wir: Ein junger Franzose plant und eröffnet den Krieg gegen seine Landsleute - und das wird durch Netzsperren verhindert werden? Die Republik zieht ein Monster groß, aber schuld ist das Internet? Das kann nicht die Moral dieser Geschichte bleiben.
(na gut, unterkategorie: politisches feuilleton.)

jürgen kaube!

alles faz oder was? nicht ganz.
ich lese seine tatort-rezensionen immer, obwohl mir nie in den sinn käme, einen tatort zu schauen: matthias dell (nix tatort): loving for freedom.

ich bin sicher, da wäre noch einiges erwähnenswert, ich finde es nur nicht (mehr).

aber last but not least. mein lieblingssatz aus dem feuilleton, süddeutsche zeitung (wo steht denn das feuilleton noch vor den wirtschaftsnachrichten?): „das vermeiden kann auf dauer nicht vermieden werden.“ klingt vielleicht banal, aber ist doch schön gesagt.

 
 
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update: 2024.11.25, 14:17
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