01
März
zwischen(nach)ruf
"Nun sollen die, die Guttenbergs Rücktritt wollten und bekamen, erklären, ob die Politik in Deutschland ohne diesen Minister unter dem Strich wirklich besser da steht. Sie tut es nicht!" (Nikolaus Blome)

nein, herr blome, das tut sie nicht. das tut sie unter anderem dank ihres superstars nicht. aber sie stand und stünde mit ihm schlechter da, wenn das überhaupt möglich ist. eines muss man ihm ja lassen: der (ihr superstar) kann einen flurschaden anrichten, dass einem hören und sehen vergeht.

sie schreiben: "Sie verliert einen Mann, der wie kaum ein zweiter derzeit den Graben zwischen Bürgern und Politik zu überbrücken vermochte. oder gräben zu schaffen. bleibt zu betonen. es könne in berlin nicht sein was nicht sein darf, in berlin darf alles können. er hat kratzer am lack, war zwischenzeitlich zu lesen. tja, wer in der politischen führungsriege nicht? nicht jetzt, spätestens.

das schweigen der so fest hinter ihm stehenden (außer ihnen, aber sie sind wohl eher davor) war nicht zu überhören. weil nichts gesagt und nichts zu hören war. deutlichtst genug.

die politik wird besser da stehen, ohne zu guttenberg. sie muss können wollen, nicht nur in berlin.

 
 
sage und schreibe, ich habe heute drei tageszeitungen gelesen. ich wollte, so glaubte ich, danach nix mehr über guttenberg lesen. wirklich. das fand ich am besten.

im radio hörte ich, manche schrieben: einer der fähigsten politiker ist zurückgetreten. ach quark, der guttenberg wars!

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(lauter machen!)

 
 
guttenberg und (k)ein ende

berliner zeitung vom 01.03.2011

und weg isser.

ach und frau angela m. den haben sie sich redlich verdient.

 
 
28
Februar
“banken wollen verstanden werden” stand heute in der sz. eine kleine, fast unscheinbare meldung, deren größe aber nicht zwangsläufig der größe des anliegens entsprechen muss. ein professor, heißt es ”untersuchte … die sprache von 39 banken in newslettern, datenschutzerklärungen oder allgemeinen geschäftsbedingungen. er kam zu dem ergebnis, dass es mit der verständlichkeit der texte oft hapert” weil, auf deutsch gesagt: wenn die texte wasserdicht sein sollen, sind sie für kunden (möglicherweise auch für banker?) nicht verständlich. das ist nicht gut. das spricht für die texte nicht. aber so heißt es auch: “die studie scheint einen nerv zu treffen. … er habe inzwischen zehn anfragen von banken erhalten, bei denen er vorträge halten oder texte auf verständlichkeit prüfen soll.” ob man das juristische und kleingedruckte verständlicher machen kann, bleibt abzuwarten. denn wenn man sich nur mal einen ganz einfachen verkaufsvorgang (vertragsabschluß = zwei übereinstimmende willenserklärungen -> kaufen, verkaufen; sache; preis) vorstellt, dann ahnt man schon: einfach wird das nicht.

sagen wir: frau kopfschuetteln geht an einem schaufenster vorbei und entdeckt ein ganz entzückendes paar schuhe. wie das so üblich ist (jedenfalls bei schaufenstern, an denen frau kopfschuetteln vorbeischlendert), sind die schuhe (absolut und total entzückend) ausgepreist. frau kopfschuetteln steht also vorm schaufenster und denkt darüber nach, ob sie der aufforderung zur abgabe eines angebotes nachzukommen gedenkt. denn nicht die verkäufer machen das angebot, das macht frau kopfschuetteln. sie könnte in das geschäft gehen und sagen: ich biete ihnen an, diese entzückenden schuhe für den von ihnen vorgeschlagenen preis zu kaufen. der verkäufer oder die verkäuferin könnte sagen: ich nehme an. so ist das eher unüblich. mehr so: frau kopfschuetteln stellt die schuhe auf den ladentisch, bekommt den preis genannt, bezahlt, nimmt die schuhe und geht ihrer wege. die vorgenommenen handlungen ersetzen, wenn es sein muss, große reden zu halten. angebot und annahme finden im alltäglichen (zumeist) wortlos statt, andernfalls würde man nach jedem wochen(end)einkauf heiser sein.

so ist es löblich, da möchte ich gar nicht mißverstanden werden, wenn banken sich bemühen, sich in ihren texten (wenn es geht in allen) verständlicher zu machen. die verkaufen ja mehr als entzückende paar schuhe. gelächelt habe ich freilich bei der passage mit den vorträgen. solche vorträge werden gerne auf führungskräftetagungen zum besten gegeben. man tanzt ententanz zusammen oder versteht (für die dauer des vortrages), dass man verständlicher werden könnte, wirklich. leider verfliegt dieses verstehen nur allzu schnell wieder. sonst würde man sich vielleicht auch fragen in führungsetagen, “warum der militärisch-führungstechnische komplex nach wie vor fröhliche urstände feiert“. aber das ist schon wieder eine andere geschichte.

 
 
23
Februar


"Was auch geschieht!
Was auch immer geschieht:
Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken!"

(erich kästner)

 
 
22
Februar
na super - der hamster ist weg
wir haben überall gesucht. jeden winkel des hauses, alle entlegenen ecken durchkämmt, der hamster ist nicht zu finden. ich habe keine idee mehr, wo ich noch nachschauen könnte. ich bin geneigt die suche einzustellen, aber kind1 bleibt hartnäckig. unterdessen mutmaßt kind2 (wortwörtlich): bestimmt ist er zu seiner echten familie zurückgekehrt. kind1 quackt dazwischen: nein, er hat gar keine echte familie, läßt (leider) nicht locker und fragt mich ernsthaft, ob ich den papa gefragt habe, ob er weitere vorschläge (?!) hat, wo der hamster denn sein könne. hat er nicht.

liebe tierschützer, bitte keine aufregung. es handelt sich nicht um einen echten hamster. ich bin doch nicht wahnsinnig, würde ich sagen, wäre da nicht die sache mit dem kaputten hund. die tierschützer ahnen es schon, der ist auch nicht echt. keiner der vier! ist echt:

letztes jahr bekamen kind1 und kind2 von den großeltern elektrische hunde.
großeltern dürfen das, wenn überhaupt, schüttelte ich nur leicht bis unmerklich den kopf. es dauerte nicht lange, bis der erste der beiden vierbeiner etwas ramponiert war, was ich aber heilen konnte. das zweite mal rückte ihm die leni zu leibe, beim spielzeugtag im kindergarten. das wars dann, irreparabel. um einen collertalschaden zu vermeiden kauften wir kind2 einen neuen. lange waren kind1 und kind2 mit hund1 und hund2 glücklich und zufrieden. irgendwann bellte und lief das spielzeug nicht mehr so flüssig, kein problem dank batterien. aber auch nach neuer energiezufuhr wollte hund2 nicht mehr wie er sollte. der herzallerliebste fragte mich ein zweites mal: kannst du den noch mal besorgen? ich konnte. was ich allerdings nicht bedachte, dass es sich bei hund3 um ein upgrade handelte. keine fernbedienung mehr in form eines knochens, dafür ein schickes halsband. kind2 war glücklich und kind1 brach in tränen aus. zur noch größeren freude für kind2 war aber hund2 nicht wirklich, nein überhaupt nicht - warum auch immer - kaputt, nix futschikato.

damit hatten wir ein eklatantes ungleichgewicht geschaffen. kind1 sollte sich mit hund1 begnügen, währenddessen sich kind2 an hund2 und hund3 erfreute. für kurze zeit begnügten sie sich mit der these, hund3 sei das kind von hund1 und hund2. aber diese these vermochte es nicht, einen dauerhaften frieden zu schaffen - kein gleichgewicht. um einen echten frieden zu schaffen, bedurfte es einiger weniger mausklicks. hund4 wurde prompt geliefert.

ich kann die suche nach hamster1 gar nicht einstellen. denn wenn ich jetzt voreilig einen hamster2 ... dann müßte ich mit sicherheit auch einen hamster3. und fände sich dann hamster1 wieder an (womit zu rechnen ist), müßte ich logischerweise natürlich(!), wegen der gerechtigkeit, einen hamster4 …
wenn ich nur wüßte, wo das vieh ist!

 
 
20
Februar
entspräche es dem wesen einer dissertation, könnten doch alle autoren zufrieden sein, in gemeinschaft ein “summa cum laude” zusammen geschrieben zu haben, in der der wohl zur zeit “berühmtesten” dissertation. leider nicht. leider taten sie das unfreiwillig und unwissentlich, was wohl doch nicht zufriedenstellend ist, für keinen.

ganz anders ist die sachlage bei dreizehn kriminalautoren, die einen kriminalroman schrieben: “die letzte fahrt des admirals” (ich kann nichts dafür, daß das so heißt).



unter ihnen: agatha christie, deshalb habe ich das buch überhaupt. die mitautoren hatten zwei spielregeln: jeder mußte eine eigene lösung entwickeln, die man am ende nachlesen kann und er durfte die handlung nicht verkomplizieren, “nur um die sache spannender zu machen“. um ehrlich zu sein: ich müsste das buch noch einmal lesen, ich glaube, es ging so, ich fand die idee toll und natürlich den umstand, dass agatha christie daran beteiligt war. von der ich alle, alle miss marple-romane und alle, alle hercule poirot-romane gelesen habe, auch die kurzgeschichten und die lesebücher und `ihre gute alte zeit`und überhaupt. meine ersten detektivgeschichten hat sherlock holmes gelöst, die DIE-reihe zeichnet ein gesellschaftlich-kritisches bild der ddr sondergleichen, die christie habe ich (ein)gesammelt. noch bevor ich das erste buch, autor: sir arthur conan doyle in der hand hatte, hatte ich bereits margaret rutherford als miss marple gesehen. aber jeder, der die bücher gelesen hat, weiß, dass sie im grunde gar nichts mit der miss marple zu tun hat, wie agatha christie sie (bei)schreibt. eher könnte es eine angela lansbury in “mord im spiegel” sein. mir gefiel geraldine mcewan am besten. hercule poirot in verschiedenster besetzung auch gesehen, hier bestand bei mir nur peter ustinov. im grunde muß man erst lesen und dann über der verfilmung “verzweifeln”, dann hat das lesen gelohnt.

miss marple hat ihre fälle gelöst, in dem sie sich an ähnliche begebenheiten erinnerte: im kleinen dorf ist es nicht anders als in der großen weiten welt. was wohl nichts anderes heißt, als daß das naheliegende das wahrscheinliche ist.


 
 
19
Februar
"An die Glaubwürdigkeit der Politiker glauben nur die Leitartikler.“



schluss jetzte, ist ja voll gemein.



draussen ist es verdächtig weiß: kleinste schneeflocken und minusgrade. und? schluss jetzte, ist ja voll gemein.

 
 
18
Februar
guttenplag (noch mal und update)
"guttenberg verzichtet vorübergehend auf doktortitel“ und schon wieder gibt es zoff, um seinen umgang mit den medien. das ist, denke ich, kein gutes zeichen. nein, es ist eher ein eindrucksvolles zeichen. mittlerweile hat er sich ja wohl entschuldigt (das wird er noch öfter tun). aber das läßt doch tief blicken. er hat der journalistenbrut, der fiesen, zu verstehen gegeben: wenn ihr mich nicht lieb habt, hab ich euch auch nicht lieb, äschtebätsche. totale berechenbarkeit, wenn sie wissen was ich meine.

klaro, der hype um so ein geschreibsel ist absolut überzogen. und gottchen, das internet ist aber auch böse, dolle böse und gaga, total!

 
 
17
Februar
„guttenplag“
jetzt haben sie ihn, sagte ich heute in aller frühe zum herzallerliebsten. das netz hat ihn auch, gewissermaßen. einfach ungeheuerlich, das ganze.

ich schreibe schon mal meinen politischen nachruf: wer hätte das gedacht. er war wohl der beliebteste verteidigungsminister „in kriegsähnlichen“ zuständen, im grunde doch die a(rsch)-karte. das jedenfalls wird ihm so schnell keiner nach machen. das war es eigentlich auch schon. ich hoffe doch sehr, dass er sich noch bis sonntag hält, dann habe ich vielleicht wieder viel spass beim presseclub schauen in der küche - es kocht sich so herrlich, so nebenbei dank livestream.

 
 
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update: 2025.11.06, 18:57
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