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... neuere stories
03
November
dinge (oder so)
zeitung heute: ein nachruf für sybille bergemann.
ein tipp für jene, die bildbände mögen: ostzeit – geschichten aus einem vergangenen land --- das will ich sehen und darüber kann man sich nur wundern, oder eigentlich nicht. --- es gibt mich noch, doch ja. --- zur zeit lese ich abendlicht von stephan hermlin, danach wahrscheinlich eine oder zwei biographien. oder, davor lieber die tagebücher des herr raddatz und andernorts und das. da warten aber auch noch einfache gewitter und das labyrinth der zärtlichen kraft... ich habe gut zu tun. --- ich lese (höre zu), ich bin da, auch wenn ich nichts schreibe - von zwischenrufen abgesehen. ich schweige in die stille des herbstes hinein, mehr oder weniger.
01
November
status
„Auch ein perfektes Chaos ist etwas Vollkommenes.“
(Jean Genet)
31
Oktober
herbst
![]() ![]() ach ja. (eine unmögliche "erfindung") ![]() --- "was ist eigentlich eine deiner stunden wert?" (anonym an eine hauswand geschrieben)
29
Oktober
gerührt...
28
Oktober
zwischenbilanz
von „niederlagen und niedertracht“ schreibt die süddeutsche zeitung. die berliner zeitung verteilt gurken an die truppe.
27
Oktober
total recall (?)
erinnern nach belieben, nein. erinnerungen springen mich an, das vergessen findet automatisch statt. wenn ich mir nur aussuchen könnte, in welchem fall was. “In Wahrheit ist unser Gedächtnis ein Flickenteppich aus wenigen Fakten, einer Menge Halbwahrheitet, durchwirkt mit Verdrehungen und Verdrängungen” lese ich. so weit, so wahr. “Der Mensch lebt nicht von der Erinnerung, er irrt sich nach vorn.” das ist wieder wunderbar. alles offen, und so soll es sein. das gedächtnis nicht löschen zu können, wenn auch nur unbewusst, das wäre schlimm. lieber bewusste löschung: als ich zum ersten mal öffentlich-rechtliche räume betrat, anfang der neunziger, sah ich - ich glaubte es kaum - orangefarbene türen. bis dahin war die farbe orange die der siebziger jahre. ich habe bis heute ein eher indifferentes verhältnis zu orange-irgendwas: gräßlich, aber mein gegenüber liebt es, ich ertrage es.
1990: kollektives gedächtnis her oder hin. wenn ich 1990 lese-höre-denke, erinnere ich mich an einen satz: “"Ich will nicht wiedervereinigt werden." ich hätte ihn gemocht für diesen satz nur. (es kam anders. die menschen, denen man immer wieder erzählte, die im westen würden ausgebeutet. aber mit reihenhaus und auto wollten auch ddr-bürger lieber ausgebeutet sein, als in der mauer einen antifaschistischen sutzwall zu sehen.) den ich aber in 1989/1990 nicht kannte, erst später. damals waren wir nicht mal 20 und 20 jahre jünger. und heute: “Heute wächst schon die zweite Generation heran, die sich gleich die Kugel geben, wenn sie ihr Smart Phone verliert. In diesem Teil steckt das ganze Leben …”. das inernet ist mittlerweile das ultimative gedächtnis, so oder/und so ver-bruchstücke bis in irgendeine ewigkeit, oder “Im besten Fall kriegen wir so etwas bei Google ein wenig nach hinten gereiht. Aber mehr ist da nicht drin.” liebe brandeins-redaktion. und da ist mehr drin: erinnern und vergessen. danke für das (aktive) erinnern und vergessen. (sie kommen natürlich in nirgendein to do: erinnerungen springen mich an, das vergessen findet automatisch statt.)
25
Oktober
schauen sie mal drüber
ähm, ok.
(vorsicht, das führt in die abgründe der buchhaltung) drüber geschaut, in abgründe gesehen: alles beginnt, hier mit der rechnungsstellung. die ist zwar falsch, aber aus versehen richtig verbucht. (man hätte es so lassen können.) mit wahrheit und karheit unvereinbare storno-buchungen kann ich, wenn ich so will, nicht nachvollziehen. ich soll drüber schauen, ich schaue weiter: die verständnis-grenze erreichend. die stornos sind falsch und richtig zugleich gebucht, an der falschen richtigkeit nichts geändert (man hätte es so lassen können). aber, da ist der bon nicht zu ende. eine falsche rechnung erfordert: eine richtigstellende gutschrift, absolut (aber so was von richtig) falsch verbucht. einer richtigstellenden gutschrift folgt die falsch verbuchte, wenn auch richtige, rechnung. klarheit und wahrheit. und ich war auf der flucht, im drüber schauen, abgründige gedanken hegend. der clou ist aber nicht das anfänglich falsche richtig falsch zu korrigieren, das macht sich so nebenbei. der clou ist im grunde all die, digitalisierten richtig falschen, vorgänge in der richtigen reihenfolge auszudrucken. gleichsam, sie erst real zu verdeutlichen und sie dann hoffentlich, und später digital, richtig zu stellen. schauen sie mal in den abgrund: von wegen ok.
24
Oktober
unbehagliches
“Die Politiker von heute haben vor allem eine Fähigkeit: Sie können sich in eine vermutete Volksstimmung hineinschmiegen. Sie können die eigenen Überzeugungen, soweit vorhanden, zwischen Designersätzen verschwinden lassen. Viele bringen erst gar keine Überzeugung mit, sind nur noch Experten für eine Verschwommenheit, die auf dem Bildschirm gut rüberkommt. Sie sind Ängstliche, erstarrt vor der Volksschlange.” (Dirk Kurbjuweit)
diesen satz fand ich in “wofür stehst du?”. ich suchte und fand die quelle. oh man, denke ich und oha(!) na gut, etwas kryptisch - manchmal ist das unbehagen diffuser natur. so klingt das dann auch. ich möchte herrn kurbjuweit gerne widersprechen, auch wenn ich ahne, dass ich eines besseren belehrt werden könnte. die deutschen der unterschicht (dahin werden sie einfach mal fest-gestellt) leben vielleicht gar nicht in den programmwelten billiger sender, in kruden traumwelten. denn ich frage mich doch: ist jetzt der dümmer, der das anbietet oder der, der das anschaut? ich glaube, sich auf die dummheit zu berufen ist vor allem bequem. es stellen sich keine fragen, ein dialog erübrigt sich. im gegenteil, es ist eine akzeptierte diskriminierung von menschen, die irgendwo ausgemacht werden, die aber persönlich wahrscheinlich keiner kennt. ich bin nicht blöde, ich sehe das „publikum“ in der bahn fast jeden tag, in die große böse stadt hinein fahrend und wieder heraus, linie u1. es geht noch schlimmer, s-bahnhof lichtenberg: ich bin jedes mal sauer, wenn ich es nicht vermeiden kann, hier umzusteigen. trotzdem: will ich nicht-diffuses unbehagen ausdrücken. was ist das für ein land, im wahn zwischen neidkultur (der dekadenz) und angstkultur (der überfremdung)? wenn man das überhaupt kultur nennen möchte, oder diskriminierungs-kulturland. es geht doch auch anders, etwa so.
22
Oktober
"die elfe" (frau kopfschuetteln malt nach zahlen)
![]() wenn sie denken, das ist doch was für kinder. ja, das ist es. werte freunde der einfachen (und meinetwegen auch der höheren) kunst, geschätze auktionäre, freunde der fälscherkunst der einfachen (und meinetwegen auch der höheren) kunst zu ihrem bedauern muss ich ihnen mitteilen, dass dieses werk dem kunstmarkt nicht zur verfügung steht. ich demnach zu einer erschütterung des kunstmarktes und auch des kunstfälschermarktes nichts beitragen kann. seiner bestimmung folgend, wird dieses werk bei kind1 und kind2 an der wand hängen, gerahmt und fertig ist. ![]()
20
Oktober
gitler kaputt?(!)
![]() Hatte Hitler einen Schutzengel? Ausgerechnet Hitler? Ein faszinierendes Gedankenspiel gegen alle historische Überlieferung. Vier Mal erzählt Dieter Kühn von Hitlers Ende – fiktive Versionen, parallelgeschaltet zur historischen Realität. In der ersten dieser miteinander vernetzten Fiktionen gelingt das Attentat, das Georg Elser 1939 im Münchner Bürgerbräukeller mit technischer Perfektion verübte: Hitler und Mitglieder der NS-Führung werden bei der Sprengung unter Schutt begraben; Hermann Göring, ohnehin zweiter Mann des Dritten Reichs, wird Reichskanzler. Wie sieht es im Deutschland aus, das er regiert? Fiktion im Spielraum des Wahrscheinlichen ... Die zweite Geschichte als Monolog von Hitlers Schutzengel, der mehrfach die gut vorbereiteten Attentate auf auf seinen Schützling im letzten Moment scheitern lässt. Angelos verkörpert körperlos eine der Standardfiktionen des Führerkults: Hitler werde unterstützt vom »Allmächtigen«, werde geleitet und begleitet von der »Vorsehung«. Angelos der Schutzengel sieht sich in Konkurrenz zum Schutzauftrag der SS-Leibstandarte und versucht sich innerlich von dieser Truppe zu distanzieren. Doch hat die ständige Nähe zu Hitler nicht auch Rückwirkungen? In einer weiteren Fiktion schließlich gelingt 1943 die Sprengung der »Führermaschine« beim Rückflug von der »Ostfront«. Himmler reißt die Macht an sich, wird jedoch von der Wehrmacht gestürzt; unter britischem Mandat wird Erwin Rommel zum weithin akzeptierten Reichspräsidenten und führt Deutschland tief in die Restauration. Der russische Jubelruf »Gitler kaput!« wird im letzten Text aufgegriffen: Wie geht man angemessen mit der NS-Hinterlassenschaft um, mit Hitlerstatuen etwa, die aus einem See geborgen werden? Geschichten gegen den Strich der Geschichte. geschichten gegen den strich ...z. b. der rechenschaftsbericht des schutzengels, ohne klaren göttlichen auftrag. ein auftrag im zweifel voller zweifel: >>aber, da wird man wohl noch fragen dürfen: wo sind denn die schutzengel all der opfer geblieben?<< zweifel und fragen, >>dies ist die frage …war ich als hitlers innere stimme, ein echo der stimme des allmächtigen?<< womöglich eingelullt von hitlers monologen: >>“woher kommt es denn, dass der mensch den schrei des käuzchen nicht liebt?”, rief er halblaut. “im urwald muss ja ein furchtbares gebrüll sein“ …. so redete, redete, redete er.<< ich bezweifle im übrigen, dass des lesers empathie erwartet wird. zweifel, fragen und irritationen - die jüngere deutsche geschichte kennt ähnliches: auftrag ausgeführt, trotzdem versagt? oder doch lieber sich versagen? der inneren stimme gehorchen? trotz unbekannter oder unklarer herkunft? kann und darf man sich auf die innere stimme berufen? (auch wenn diese gedankenschleife vermutlich nicht beabsichtigt ist.) mehr als lesbar. von diesem autor werde ich mehr lesen.
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update: 2025.11.06, 18:57 blogger-sache
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wöchentlich - lakonisch elegant. der kulturpodcast fast täglich - noch ein der tag 32 mal beethoven mit und von igor levit und anselm cybinski saal 101 - dokumentarhörspiel zum nsu-prozess rechter terror - vier jahrzehnte rechtsextreme gewalt in deutschland dann video-kültür
und natürlich schrift-kültür
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/ "ferdinandvonschirachesk"
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