es ist wohl zu spät, aber "wir hatten uns das anders vorgestellt".

nachdem mich nun kruso, 89/90 und comeback begeistert haben, jedes auf seine weise, fehlte mir noch der letzte roman, den ich fast nicht nicht gelesen hätte, welchen ich überaus unterhaltsam finde. (hat sich wer schon die filmrechte gesichert? ich sähe florian david fitz gerne mal wieder in einem guten film.) ein gelungener abschuß , ein großer lesespaß mit tiefgang.

stellen sie sich vor: ihr erster arbeitstag in einem, nun ja it-unternehmen, und ihr neuer arbeitgeber (ja!, der sogenannte!) nimmt ihr handy und lädt alle ihre daten, gleich sind es nicht mehr ihre daten, in die firmencloud. und dann macht er das auch mit den daten ihres laptops, ihres eigenem laptops, nicht das des unternehmes: ab damit in die firmencloud. und das ist erst der anfang ...
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"der druck auf alle, die sich nicht transparent gemacht hatten, war kein höflicher mehr, sondern nahm massive formen an. die frage, die von experten und wählern gestellt wurde, war einleuchtend und laut: wenn du nicht transparent bist, was hast du zu verbergen?" (der circle; dave eggers)

"Den Gedanken, dass er einen menschlichen „Stellvertreter“ auf Erden hat, findet Gott unglaublich komisch."

wenn gott nicht tot wäre, fände er seinen derzeitigen stellvertreter, der mit dem karnickelgate, wahrscheinlich umwerfend komisch. aber was wohl sein verknöcherter vorgänger davon hält? egal? lebende vorgänger vom menschlichen „stellvertreter“ auf erden sind eben auch nicht komisch, jedenfalls war das früher schon so.

und der hacke glaubt widerum, daß gott eher nicht gut drauf ist. hadert wohl mit ein paar konstruktionsfehlern. wenn man also, so gedacht, den beiden über die schultern schaut, ganz schön traurig. ok, ist ein komischer gedanke für jemanden, der sagt, gott ist tot.

und, in diesem fall braucht er erst recht trost.

Es bedürfe „eines demokratischen Dialogs über die Aufgaben des Rechtsstaates, der Wirtschaft und der Kultur. Über diese Fragen müssen wir in aller Öffentlichkeit, gemeinsam und im ganzen Land, nachdenken und miteinander sprechen. Von der Bereitschaft und dem Wollen dazu wird es abhängen, ob wir in absehbarer Zeit Wege aus der gegenwärtigen krisenhaften Situation finden.“

Wie gehen wir mit der volkstümlichen Weisheit um, "Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten", wenn uns bewusst geworden ist, dass aufgrund von Surfverhalten, Aufenthaltsort, Bibliotheksausleihe und vielem anderen mehr zumindest die thematische Hinwendung der (eigenen) Gedanken, wenn nicht gar ihre Ausprägung, sichtbar gemacht werden können. Hören wir dann auf zu denken?