18
Dezember
linktipps

"pegida und der neoliberalismus"
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mit dem aufrechten demokraten gabriel bei augstein habe ich ein echtes problem, allerdings damit hat er recht:
"Anstatt die Schwachen zu ermuntern, sich als Objekte ihres Zorns noch Schwächere zu suchen, sollten wir die Ursachen für die zunehmende soziale Kälte dort suchen, wo sie liegen - in einem zunehmend ungerechten Wirtschaftssystem."
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und weil er ein kälter werdendes land erwähnt, unser land, möchte ich ihnen noch(einmal) jonathan widders deutsch in kaltland empfehlen. es reicht nicht, das wirtschaftssystem zu hinterfragen, wir müssen auch unsere kultur überdenken. am besten, bevor wir sie gegen, wen auch immer, "verteidigen".

update:
sehenswert wäre jetzt eine ziehmlich unpassende kategorie, doch ich glaube das sollte man sich unbedingt anschauen. panorama zeigt die interviews mit den pegida-teilnehmern in voller länge.


 
 
17
Dezember

mein "liebling" aus dem september: der siga.
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nebenbei: "Im Zentrum stehen nicht mehr die Probleme, die die Armen mit den Marktergebnissen haben, sondern die Probleme, die die Armen dem Wirtschaftswachstum bereiten." (im september 2014)


 
 
03
Dezember
(februar 2014)

sie kennen doch noch den hans-peter friedrich? das war der mit dem supergrundrecht auf sicherheit. als er dieses postulierte, war er noch innenminister. da ist der wunsch nach so einem supergrundgrecht irgendwie verständlich. aber als verfassungsminister hätte er wissen können daß es erstens kein supergrundrecht gibt und daß sicherheit, wahrscheinlich sicherheitshalber, nicht mal ein grundrecht ist. womit viel näher liegt, daß er als innenminister hätte zurücktreten müssen. aber das geschah erst als er agrarminister war. aber nicht wegen einem der üblichen lebensmittelskandale.

es ist kaum denkbar, daß hauptstadtjournalisten aus der fassung zu bringen sind, sind sie doch viel zu sehr verhaftet mit jenen, über die sie berichten. doch bei dieser denkwürdigen bundespressekonferenz müssen selbst sie fassungslos gewesen sein. es lag in der luft, daß es hier nicht um irgendeine affäre geht, sondern das das kriseln systemisch ist, weil das system futschikato ist.

der herr süß von quer hat, quasi das große und ganze, dazumal schön aufgedröselt: wenn sie hier den abschiedsgruß an den super-gute-nacht-minister anklicken.
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und die gute nacht musique, seine oder meine. oder noch besser: diese.


 
 
23
Oktober

es ist eben so, daß jede kritik an dieser maxime: "zum wohle von wettbewerbs-
fähigkeit und höheren gewinnspannen
" als wohlfeile kapitalismuskritik verstanden wird. und was ist, wenn nicht "nur" soziale errungenschaften sondern freie und geheime wahlen die wettbewerbsfähigkeit untergraben oder die (unantastbare) würde des menschen die gewinne belastet?

aber, was red ich eigentlich, so als wäre das nicht schon so.


 
 
21
Oktober
der presseclub (wieder einmal)

um es vorweg zu nehmen: der sendung fehlte eine echte gegenposistion. ja, es mag momente gegeben haben, in denen ein anflug von klarheit zu hören war. vielleicht die einschätzung von herrn herrn zydra:

"das ist noch ein viel grundsätzlicheres problem, dass die eurozone gerade erlebt, ähnlich wie das ja auch japan seit einem jahrzehnt erlebt, ich stell mir ja die weltwirtschaft immer wie so ein lagerfeuer vor, da liegen dann derzeit viele abgebrannte holzstücke im feuer und man wirft frisches holz nach und dann wirft man papier, sprich: geld hinterher ... damit es zündet. die zinsen waren noch nie so niedrig, wie jetzt: null.
sie kriegen geld, platt gesagt, für umme. es wurde eine billion seitens der ezb; drei, vier billionen seitens der usa ... in die wirtschaft gepumpt. wenn sie im lehrbuch nachschauen, müßte die wirtschaft abgehen wie schmidts katze. das ist das große rätsel, aber es passiert nichts und womöglich sind wir an einem punkt angelangt, wo der schuldenberg insgesamt so hoch ist, daß jeder weitere euro, der aufgenommen wird, einem wirtschaftswachstum eher schaden würde als daß er ihm nützt. wir erreichen, glaube ich, so ein bißchen die grenzen dieser schuldenökonomie und das größte problem und fast schon beängstigend ist, daß es ja darauf keine richtige antwort gibt, wie wir damit umgehen würden."


das größe problem ist nicht nur, daß wir darauf keine antwort haben sondern daß die grundlage des wachstums genau diese schuldenökonomie ist. fucking grenze! die es eigentlich nicht geben darf. ja, blöd irgendwie. aber egal. oder positiv denken: stichwort stresstest für die banken. an der stelle ruft aber herr krumrey schon: fucking ezb! weil sie den flieger oben hält, wie sie ihn oben hält. manche der argumente mögen einzeln für sich schlüssig klingen. aber daß das system nicht schlüssig ist, wird nicht in frage gestellt. die tatsache, daß einerseits viel zu viel geld irgendwo ist, nur nicht beim staat, wird wie ein phänomen behandelt, das eben einfach dazugehört. und die schwarze null ist das goldene kalb: jetzt oder nie. als sei sie irgendein beweis für irgendetwas. also? weiter machen. der flieger muß schließlich oben bleiben.

(der presseclub)


 
 
15
Oktober
aufgelesen:

deshalb müsse sie [anmerkung: die ezb] dafür sorgen, dass angeschlagene staaten trotz des ankaufversprechens der logik der märkte unterworfen bleiben und damit auch weiterhin einen anreiz zur konsolidierung ihrer staatsfinanzen hätten. (in der süddeutschen, am 15.10.2014)


 
 
06
September
irre, immer irrer
Im Zentrum stehen nicht mehr die Probleme, die die Armen mit den Marktergebnissen haben, sondern die Probleme, die die Armen dem Wirtschaftswachstum bereiten.

 
 
24
Juli
kapitalismus als sozialismus die reichen.

"die katastrophe konnte nur mit absurden politischen eingriffen in das wirtschaftssystem verhindert werden - mit eingriffen also, die völlig zu recht als >>sozialismus für die reichen<< bezeichnet wurden: marode banken und industrie-unternehmen erhielten gigantische subventionen, private schulden übernahm der staat und nicht-öffentliche investoren mussten nicht auf ihre profite verzichten. so hat uns der kapitalismus die schlimmste aller welten beschert, obwohl vorher keiner seiner apologeten zugegeben hätte, das er sich so ein arrangement wünscht." (raymond geuss)

(danach, muß man hinzufügen, waren ein großer teil der schulden "ganz plötzlich" die staatsschulden. seither gilt die maxime mehr denn je: sie müssen das vertrauen der märkte gewinnen. die frage der ordnungsmacht dürfte damit geklärt sein.)


 
 
11
Juli
was zu erwarten war.
berggruen hat die filetstücke von karstadt zu geld gemacht. mit dem rest
(70%, macht so pi mal daumen einen euro) kann er nichts mehr anfangen.

 
 
08
Juli

Berggruen hat die einst börsennotierte Warenhauskette zu einer Geheim-GmbH umbauen lassen, an deren Ende ein Briefkasten irgendwo in der Karibik steht.

vielleicht ist ja das geschäftsmodell warenhaus und -kette nicht mehr zeitgemäß. denn im grunde ist ein warenhaus ein viel zu kleines einkaufszentrum, vielleicht gibt es zu viele davon. oder zu wenig konsum. das geschäftsmodell "an deren ende ein briefkasten in der karibik steht" ist jedenfalls mehr als zeitgemäß.


 
 
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update: 2024.11.15, 19:57
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