07
Dezember
un-umgängliches
Dies ist eine Geschichte über Enttäuschung. Über Verletzung, Wut und Missverständnisse. Es ist auch eine Geschichte über den Osten und die Vergangenheit ...
Wütende, Verletzte sind ungerecht, sich selbst, dem Anderen, ihrer Geschichte gegenüber. Aber sie zeigen sich auch, lassen etwas sichtbar werden, das vorher weggesperrt, eingekerkert war.




das zitat von oben steht nicht in zusammenhang mit dem buch, welches ich gerade lese: Akteneinsicht Christa Wolf. Zerrspiegel und Dialog.*. ich habe nur den aktuellen bezug weggelassen, vollständig lautet es: Dies ist eine Geschichte über Enttäuschung. Über Verletzung, Wut und Missverständnisse. Es ist auch eine Geschichte über den Osten, die Neonazis und die Vergangenheit. Und über die Medien. Über Thüringen, Jena und die „Zwickauer Zelle“.
Wütende, Verletzte sind ungerecht, sich selbst, dem Anderen, ihrer Geschichte gegenüber. Aber sie zeigen sich auch, lassen etwas sichtbar werden, das vorher weggesperrt, eingekerkert war.
angstzone ost? interessant und hilfreich (das auch noch!) finde ich den verweis auf diesen artikel. bemerkenswert ist auch der umstand, daß offensichtlich in ost und west in rechter gewalt "einzelerscheinungen" gesehen wurden bzw. werden, wenn nicht gar ver(w)irrte. vielleicht lohnt es sich einmal darüber nachzudenken, was ost und west eint. mit unterschiedlicher ausprägung zwar, aber antifaschismus zu verordnen, im realsozialistischen ostdeutschland; oder zur political correctness als das non plus ultra, inklusive isralkritk-geht-gar-nicht, zu verdammen. leider geht (ging) das an der realität vorbei.
warum? weil diese geschichte auch ein bißchen damit zu tun hat, daß die jungen (immer schon) gegen die alten revoltier(t)en, was keine entschuldigung sein kann, nur ein kleiner baustein zum verstehen. und hören sie mal das gespräch mit heribert prantl, der erinnert an die politischen schlachten, die politisch korrekten? slogans "das boot ist voll": deutschland leicht entflammbar! ein weiterer baustein. und der letzte, den ich erwähnen möchte, mag sein, daß der osten sich abgehängt fühlt, immer noch nach so vielen jahren: der schwache sucht sich einen noch schwächeren als sündenbock.
die aufarbeitung der ddr geht nicht nur in eine richtung. wenn es weh tut, tut es gut (rosenstolz), was für eine bekloppte liedzeile dachte ich. aber, da ist was dran.

*ich habe jetzt den artikel von fritz j. raddatz vor mir, den er beendet mit: erklären sie. nehmen sie mir und ihren lesern die traurigkeit. (ich weiß ja so ungefähr...)
ich möchte da nur sagen: Dies ist eine Geschichte über Enttäuschung. Über Verletzung, Wut und Missverständnisse. Es ist auch eine Geschichte über den Osten und die Vergangenheit. dieses buch ist, wie ich finde, ein einzigartiges dokument gesamtdeutscher geschichte.

was ich mir wünsche - ist eine auseinandersetzung, auch wenn sie weh tut - mit ebenjener.

mitschuetteln

 
Feuer und Flamme sucht Kamin
Wenn es dann gut ist, wenn es weh tut, müssen wir uns auch die Frage stellen, wie Borderline wir eigentlich sind. Ich stimme Ihrer kurzen Argumentation voll und ganz zu. Wie die Made im Speck denk ich mir: Aha, Ost-West-Konflikt. Gut, daß ich mich im Süden wähne, eigentlich unbeteiligt. Auch nicht die Spur eines Gefühls der Stameszugehörigkeit. Da mach ich es mir wohl leichter als ich sollte. Aber so, von den Gipfeln der Alpen betrachtet, kann ich den Osten besser verstehen in seiner reaktivistischen Brutalität, als diesen passiven, verlogenen Westen in seinem Chefsessel. Wenn es Noten für Aufarbeitung gäbe, läge hier der Osten auf jeden Fall vorne. So liegt in der Affäre Zwickau zumindest der Funke, daß gedacht werden muß.
Wenn es zu verquer wird, wird es manchmal schwierig, das Falsche nicht auch mal für das Richtige zu halten.
 
verquer ist, finde ich, wenn das geschichtsbewußsein an denkmäler und mahnmale ausgelagert ist. wenn erst mal die einheitsschaukel steht, dann schaukeln wir alle ein bißchen. in einigikeit und ewigkeit verschaukelt, amen.

ich kann die reaktivistische brutalität nicht so richtig verstehen, mich macht das alles ratlos. ich weiß nur, daß man mit gegenseitigen vorurteilen kein stück weiter kommt.

und weht tun, das kann nur weh tun, wenn der lebenwegoptimierungswahn risse bekommt, wenn die idylle zum teufel geht. apropos "idylle", mich schüttelt es.
kopfschuetteln seit 6057 tagen
update: 2024.04.26, 20:47
blogger-sache
herzlich willkommen!
sie sind nicht eingeloggt. einloggen
menü-sachen
leit(kültür)sache

the revolution will not be televised.
oder.
um es mit hagen rether zu sagen: "Wir haben doch die Wahl. Kannste Sarrazin lesen oder Navid Kermani.
Wir haben immer die Wahl zwischen beidem."

in eigener sache

frau kopfschuetteln

sachen suchen
 
kalendersache
Dezember 2011
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
gute sachen - manchmal auch komplizen

... and the trees, too

einfach einemaria (von wegen einfach!)

herr dhonau

herr gorillaschnitzel

herr prieditis

herr stubenzweig

::phom::

mehr kültür-sachen
erst mal die podcast-kültür

die frage des tages

auf heimatsuche

wöchentlich - lakonisch elegant. der kulturpodcast

fast täglich - der tag

fast täglich - noch ein der tag

die quellen sprechen

ost - ein anleitung (podcast)

32 mal beethoven mit und von igor levit und anselm cybinski

saal 101 - dokumentarhörspiel zum nsu-prozess

rechter terror - vier jahrzehnte rechtsextreme gewalt in deutschland

dann video-kültür

Basislager Demokratie

und natürlich schrift-kültür

die AnStifter

merkur

die gazette

perlentaucher

zenith

glanz und elend

der freitag

agora42

kontext: wochenzeitung

prager frühling - magazin

de.hypotheses.org

slippery slopes

gesagte sachen
/ gerne, das freut... kopfschuetteln / schlechte laune... kuena / was sich eigentlich... kopfschuetteln / Das versteht sich... damals / kontinuierliches... kopfschuetteln / Was für eine... damals / der titel fremd... kopfschuetteln / Schwieriges Thema,... c. fabry
schriftsache
nebensache


xml version of this page

made with antville