04
April
herrlich
Was gereimt werden muss (muss gereimt werden)

was noch so gesagt wurde, steht in den kommentaren.

mitschuetteln

 
Was gesagt werden muss ist...
 
krass. die welt spielt verrückt, wenn der grass ein gedicht schreibt.
#
eine formfrage: darf lyrik (eigentlich) alles?
 
Aufschrei oder Einmischung? Grass Warnung an Israel vor einem Angriff auf Iran - interview mit tom segev
 
Was Grass uns sagen will - eine interpretation von frank schirrmacher
 
wie sage ich es richtig?
 
krieg der worte:
lyrischer erstschlag
lyrischer präventivschlag

man man man

edit: ich hatte gar nicht zuende gelesen, der tiefschlag kommt am ende (wie immer, eigentlich):
Der lyrische Erstschlag ist geführt - und das von deutschem Boden.
 
Und was aber auch noch gesagt werden muß
 
Und allzu durchsichtig ist die Funktion, die hier der lyrischen Form übertragen wird: Sie dient dazu, den Schriftsteller der Kritik zu entziehen. Indem er sich - scheinbar - nach innen wendet und sein Innerstes nach außen kehrt, in dem er, vor und anstatt einer politischen Auseinandersetzung, als lyrische Empfindsamkeit auftritt, will er einen Standpunkt über allen anderen einnehmen und sich unangreifbar machen. An der Empfindsamkeit sollen alle Einwände zugrunde gehen..


dann scheint mir, in diesem fall ist für diesen fall die lyrik völlig unangebracht.
 
nicht umsonst heißt es form und sinn. wenn gedichte wie u-boote daherkommen, bleibt das wesentliche unsichtbar.
wahrscheinlich redet man deshalb so selten über u-boote.
eine wahnsinnsdebatte, die am wahnsinn=krieg vorbei geht.
krieg ist geschäft und geschäft fragt nach dem gewinn, nicht nach sinn.

(oder, was ich weiß ist, daß ich nichts weiß.)
 
Wie Sie das ja schön verlinkt haben, ist Krieg nun mal Geschäft. Und so muss die Maschine laufen. Klassischer Nebeneffekt ist die Bevölkerungsreduktion und der Kolateralschaden, dh. neuer Autragsvergaben. Was sich der Chefredakteur des „Tagesspiegel“ insgeheim auch noch wünschen mag, ist die Erprobung deutscher Waffen. Ich empfinde diese Erstschlagslyrik etwas pathetisch. Als ausgesprochen schlimm empfinde ich die stattfindende Erstschlagsprosa (wenn man das so überhaupt nennen darf. Entschuldigung, liebe Prosa.) von Seiten der Atlantiker.

Das Getümmel um das Schriftstück von Grass ist mir irgendwie lästig. Ist das dann ein Nebenkriegsschauplatz?
Bitte, meine Damen und Herren. Die hartelinie zieht vielleicht mal sein Patentrecht aus der Tasche, wenn mit solch gefährlichen Worten Unsitte getrieben wird ;)
 
Für wie
auch immer ich diese offene Lyrik, diese lyrische Prosa verunglückt sehen mag, für wie auch immer ich geistig mich auch im Krieg befinden mag mit diesem Land, dem ich irgendwie nicht auskomme, wohl weil es heftiges, chaotisches Wurzelwerk meinereiner birgt: Hinweisen möchte ich auf die Worte des mindestens so geschätzten Schwellenintellektuellen. Auch da ist etwas dran, nämlich das Lästige eines sich schon einmal zu spät zu Wort gemeldet Habenden. Trotz aller nach wie vor bestehenden Syampathien habe ich manchmal das Gefühl, irgendwann könnte es besser sein, einfach mal die Klappe zu halten.

Was nichts daran ändert. daß ich mir wünsche, andere täten das viel früher.
 
einemaria, Nebenkriegsschauplatz?
wenn man das wüßte.
zumindest wird aus allen kanonenrohren geschosssen. wenn das eigentliche, die kriegsgefahr, in den hintergrund rückt oder sozusagen keine rolle zu spielen scheint, wissen wir eines mit sicherheit: wir sind im feuilleton.
(da werden in fällen wie diesen die üblichen wortkeulen rausgeholt.)

mir erschließt sich die wahl - gedichtprosa - immer noch nicht. wenn er was zu sagen hat, zu dem er lange schwieg, warum auch immer, dann warum um himmels willen in prosa?
pathetisch und voll krass und mit letzter tinte. puh...
ein letzter egotrip?

gleichwohl ist es vollkommen in ordnung zu mahnen und zu warnen. der erstschlag wäre noch mal eine andere frage (willkommen zurück im kalten krieg.) denn die atlantiker, möchte ich sagen, die finden immer einen schurkenstaaten... (gab es zu zeiten des kalten krieges andere schurkenstaaten als die im ostblock?)
#
ein dichter dichtet
ich weiß nicht warum
er kein kluges essay
schreibt.
die tinte war alle.
so oder so ähnlich
muß es gewesen
sein.

und dann versteht
ihn wieder keiner.
und die kampagne
rollt. was zu
erwarten war.
#
noch mehr verunglückte lyrik (ich bin auch hobbylyrikerin), es mußte einfach raus.

danke für den link, herr stubenweig.
 
Ach der G.G.: das macht weiter nichts liebe kopfschüttlerin.
 
:)
ein land der dichter und denker

(böseböse: denker und henker.
aber, woanders ist es ebenso.)
 
nachlese:
"Einige Bemerkungen zu Israel, zum Iran und zum Grasstext"
 
was noch verlinkt werden muß
(more links inside)
 
Mobile Einsatz-Poeten

so, nun ist aber gut.
 
was unbedingt noch verlinkt werden muß:
Was unbedingt auch mal gesagt werden müsste

vielleicht mögen sie sich ja heute eine süddeutsche kaufen oder sie können wenigstens das feuilleton irgendwo abstauben: die hand an der waffe – verbotene selbstjustiz oder legitime selbstverteidigung – darf israel irans atomanlagen bombardieren? von andreas zielcke
es ist kein gedicht.
 
eine süddeutsche kaufen?
Fräulein Kopfschuetteln, bitte! Noch sind wir hier nicht so weit, daß zum Menschenhandel aufgerufen werden darf ;)
Ich hol mir die meine immer aus dem Altpapier. In Afrika hätte ich Wochen damit verbringen können, mich auf Altkleidermärkten durch die durchwegs deutsche mediale Altlast zu lesen, eingewickelt in ehemals vom Regen durchweichte Klamotten. Unglaublich, was wir in unserer Spenden-"Wut" dem afrikanischen Kontinent so an Kleidung und Zeitungen zumuten. Zum Glück hat das Ghoethe-Institut hier weniger Glück bei der finalen Rettung der deutschen Sprachkultur, denn verstünden diese, was dem deutschen Gutmenschentum so an Wortschwällen und Satzlawinen entweicht ... ich würd mich an deren Stelle täglich sinnvoll besaufen bis zum Filmriss.

Doch zum Eigentlichen: Darf Israel, bzw. darf irgendjemand einen Atomreaktor in einem fremden Land bombadieren? Darf ein Land wie Deutschland, ohne bzw, die Zentrifugen liefern für einen solchen, um anschließend deren Bombadierung zu bejahen? Darf man beide Seiten aufrüsten und hoffen, daß es uns nicht "so sehr" trifft, wenn unser Spielkamerad die Dual-Use-Sandburg wieder einreißt? Wie sieht es aus mit dem Containment und den Kollateralschäden bei der Zivilbevölkerung? Solche Fragen stellen sich manche Bevölkerungen in der Nähe eines solchen Reaktors wie hier im Süddeutschen. Beziehungsweise sollten sie das.
 
oder abstauben ;)
andernorts mögen die „nachrichten“ von hier noch befremdlicher wirken. wenn man glück hat, finden sich ein, zwei artikel, die einen so manchen blödsinn vergessen lassen, man muß natürlich imma wachsam sein, und kritisch distanziert.
aber, ohne zeitung? diese hat das feuilleton vor dem wirtschaftsteil – das stimmt mich grundsätzlich gnädig.

die frage: dürfen die das? klingt vielleicht naiv.
die ausführungen des autors sind das aber nicht.
darf man einer politik zusehen (von mitmachen möchte ich nicht reden), die gleichzeitig eine krisenintervention erfordert? ich denke, solange in beiden fällen die kasse stimmt, wird es so bleiben. außerdem ist das alles so überkomplex, das muß ja nicht jeder verstehen.

kollertaleralschäden? fallen unter das restrisiko. und was ist mit der bedeutung als innovations- und technologiestandort, ist das etwa nix?

die erste bürgerpflicht ist doch das denken und das fragen nicht. man tauscht uns noch aus als volk, gibt ja auch woanders welches, wenn das keine ende nimmt.

ps: fräulein?
interessant.
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update: 2024.04.15, 22:07
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