14
November
ich bin gespannt, ob meiner zeitung noch etwas mehr einfällt, als die offizielle erklärung abzudrucken.
einen sehr schönen (berührenden) nachruf hat heute willi winkler in der süddeutschen geschrieben: "erste freiheit. die fr war verlässlich links - aber noch viel mehr" dabei kenne ich diese fr nicht einmal. trotzdem, schade. schade? schande: "falls es wirklich aus sein sollte mit ihr, sirbt auch das erste und letzte gebot des journalismus, nämlich dass er mehr sein sollte als ein gewerbe."
Was soll denen einfallen? Ist doch eine Sauce, der Mantel der FR stammt von der Berliner Redaktionsgemeinschaft - und war offensichtlich nicht das, was Leser wollten. Vorkötter babbelte in seiner Zeit als FR-Chefredakteur gerne was von "Metropolenzeitung" und zeigte damit ganz deutlich, dass er nichts vom Rhein-Main-Gebiet verstand. Die Malaise der FR hat auch etwas mit seinen Managemententscheidungen zu tun.
na so schlecht ist die sauce, der "mantel" ja nun auch nicht. nicht immer.
wenn ich den willi winkler richtig verstanden habe, wenn die frankfurter rundschau sinngemäß auch "immer so ein bisschen als stimme der 68er" galt, dann liegt der leser-und anzeigenschwund wohl auch daran, daß die 68er-ideen - links-liberale, verschwunden sind. wohin auch immer. managementfehler und sparrunden haben das übrige getan. (ja! ich erwarte von denen empathie oder solidarität. ob die denn (dann) was kritisches über ihren verleger schreiben ...) Was man so hörte, waren die Redakteure bei der Berliner Zeitung in der Vergangenheit eher darüber besorgt, ob sie womöglich für die Misere bei der FR "mitbezahlen" müssten.
natürlich waren sie das.
wohl keiner will "mit"bezahlen, was er nicht bestellt hat.
ups, und plötzlich sitzen wieder alle in einem boot (das auch noch voll ist). das modell der redaktionsgemeinschaft war von anfang an umstritten. ich hatte kurzzeitig den eindruck, das könnte klappen. ich finde es ehrlich schade, da geht eine große zeitung unter (und wie nebenbei ein geschäftsmodell). Beliefert diese Redaktionsgemeinschaft nicht auch den Kölner Stadtanzeiger und die Mitteldeutsche Zeitung? Meine, das mal gehört zu haben. In dem Fall besteht das Geschäftsmodell doch weiter.
der kölner stadtanzeiger und die mitteldeutsche zeitung sind zu jeweils 25 protent an der redaktionsgemeinschaft beteiligt. ich glaube, es schaut nicht so aus, daß die redaktionsgemeinschaft noch einen sinn macht, wenn die fr wirklich eingestellt wird. ich bezog das scheitern darauf, daß es trotz dieses geschäftsmodelles nicht gelungen ist, die fr aus den roten zahlen zu bringen.
Tja, wenn man halt immer nur in Berater, aber nie wirklich in Mitarbeiter investiert und sie richtig weiterbildet (am besten extern, damit sie mal rauskommen aus ihrem eigenen Saft), nützen auch solche Geschäftsmodelle nichts.
Dem Vernehmen nach soll sich Vorkötter - im Gegensatz zu Storz - auch überhaupt nicht fürs Lokale außerhalb Frankfurts interessiert haben. Die Auflage war aber 1/3 lokal, 1/3 regional und 1/3 überregional gewesen. In seiner Zeit als Chefredakteur der FR hat er eine einzige Außenredaktion besucht - um den Mitarbeitern zu verkünden, dass die Redaktion in wenigen Wochen dicht gemacht wird. |
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update: 2024.11.15, 19:57 blogger-sache
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