08
November
"aber das führt ja sowieso nirgendwohin" (aleander osang)*

es ist eine gute und mittlerweile eine ältere tradition, daß ich mir den (so nenne ich ihn jedenfalls) alternativen presseclub anschaue. ja doch! die sind vielleicht einig aus dem häuschen, weil dieser wahnsinn nicht hier stattfindet und sie haben auch nicht klassenkampf gesagt. im echten presseclub haben sie auch nicht vom klassenkampf geredet. nur brigitte fehrle hat angemerkt, daß es sich bei was (weiß ich nicht mehr) nicht um ein konservatives anliegen (von was auch immer) sondern um ein ängstliches anliegen (von was auch immer) handelt. konservativ nicht mit ängstlich zu verwechseln ist wenigstens ein anfang, ja bitte, von was auch immer.
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heute habe ich ein interview gehört, welches mich dann doch eher ratlos zurück ließ. aber nicht, weil jemand "trump für einen kotzbrocken hält, der aber außenpolitisch wählbar ist" sondern das: "Amerika kann brutal und rücksichtslos in der Wirtschaft agieren, wie er das meinetwegen personifiziert. Er kann in einer Weise auftreten, die international nicht nur Freude macht. Nur wir haben das immer ausgeblendet und ich würde sagen, ich habe das auch in meinen Betrachtungen zu den USA zu wenig gesehen in der Vergangenheit" das sagt ein politikwissenschaftler, der sich mit kernfragen amerikanischer außenpoilik beschäftigt (hat). he? hab ich mich gefragt: habe ich das richtig gehört? leider ja.
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ein land, das "international nur freude macht". ich mußte schon ganze kontinente wegstreichen, selbstverfreilich rein gedanklich nur.
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also? der klassenkampf: ein wort, welches in presseclubs jeglicher art von jeher nicht fällt, und wenn, na dann! wird im nächsten bundestagswahlkampf auch eher unter den tisch fallen. ob es uns nun gefällt oder nicht. ich prophezeie ihnen vielmehr das wort; und auch dazu kann dieses aus dem kontext gezogene zitat (der woche) stehen: ("der soja-cappuccino kostet 3,50 euro. das verunsichert die leute") den kulturkampf. vielleicht, weil er "einfacher zu gewinnen ist". vielleicht auch, weil für viele die antwort auf die frage nach dem klassenbewußtsein die allergrößte verunsicherung ist, bei allen unterschieden.

(*darauf komme ich vielleicht später mal zurück)


 
 
25
Oktober
aufhören.

ich kann den stadtschreiber nur zu gut verstehen, glaube ich jedenfalls. gemütskrank: dieses gefühl beschleicht mich auch, wenn ich mir andauernd den dauerschlechtgelaunten, mißgünstigen und verbitterten pegidaquark anschaue oder -höre. also lass ich es. so ist es auch überflüssig, die gehässigsten kommentare in sachen schmölln zu lesen.
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ich glaube, in dieser rede ringt die preisträgerin zu wenig mit den "anderen protagonisten", die sie populisten und fanatiker nennt, die es ja ohne zweifel gibt. die optimistische botschaft heißt, daß ein perspektivwechsel möglich ist, die realistische ist, daß um ihn gerungen werden muß.
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und last but not least, kein anderer ringt radikaler - und das ist wohl der satz des tages, in klammern. vielleicht, weil hier der perspektivwechsel so radikal ist: (Es ist eine Schande, welche Umdeutung das Wort »radikal« in den vergangenen Jahren erfahren hat. Dabei gibt es nichts Klügeres, als an die Wurzel zu gehen.) - als er, um nicht weniger als "irgendeinen" perspektivwechsel".

oder. anders gesagt: wie oft wollen wir noch durch den sumpf waten?


 
 
03
Oktober
last but not least
bevor ich jetzt an wörtern und sätzen feile, sollte besser einer der besten journalisten das wort zum sonntag sprechen: michel abdollahi.

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und dazu die gute-nacht-musique.


und damit ist für heute alles gesagt.

 
 
03
Mai
das ist ALLES, für heute.

ist pöbeln komisch? ist das alles? irgendwie schon.
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wie sieht demokratie aus?
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und, es (zweiter link:) wirkt.
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leo fischer klingt wie harald martenstein. schließlich hat er den ton der inszenierten reflektiven selbstbefragung perfekt getroffen.
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und, verteilungsfragen sind nicht (mehr) die fragen (sondern ausrufezeichen).


 
 
28
April

"Wir haben ein Problem in dem Film", sagt von Schirach in Berlin mit Blick auf den Hauptdarsteller Florian David Fitz: "Der Angeklagte sieht zu gut aus." womit er wohl recht hat (den ich, ganz nebenbei, in einer ganz anderen rolle sähe.)

ich bin übrigens durch die schuldig-tür gegangen.

abschließend: der manchmal unerträglich leichte ton des radios.


 
 
19
April

den (gedanken)sprung von hagen rehter zu hate poetry kann ich ich jetzt schwer erklären. der zu poetry slam liegt vielleicht (nur) etwas näher:


was solls, ich empfehle ihnen einfach noch mehr verrücktes.


 
 
22
März

es gibt viele möglichkeiten auf die anschläge in brüssel zu reagieren: mit verschwörungstheorien, mit sogenannten terrorismusexperten, mit verschärften gesetzen, mit totalüberwachung, oder trauer im sinne von je suis triste, mit der allgemeinen verunsicherung namens de maiziere, mit ratlosigkeit, oder. vielleicht mit so einem unsinn?
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ich muß jetzt unbedingt ein buch suchen. es ist hier irgendwo, wüßte ich nur (und genau!) wo.


 
 
24
Februar

die gefühlte ewige pause war vorgestern vorbei, und die anstalt wieder da. gutes kabarett ist eben auch, wenn man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll, am besten (natürlich): alles gleichzeitig.

was das singspiel auf dem nockherberg ist, das gehen die (akademischen) meinungen auseinander, comedy, satire? gute unterhaltung, gut gemacht, würde ich sagen. ich habe gestern nicht viel gesehen, aber das was ich gesehen habe, hat mit gut gefallen; und das sehe ich genauso. gottchen, da könnte ich glatt ins schwärmen geraten, oh ja.

zu guter letzt nun unterhaltungskünstler, die spaß am vertonen haben, erst busch, dann rilke, schiller und jetzt bukowski. im ersten moment kling das ja wahnsinnig, aber dann kling es nur noch sagenhaft.


 
 
31
Januar
"der dumme könnte wissen, aber er will es nicht."

kurz nachdem ich das las, hörte ich doch tatsächlich einen anderen song von jonny cash.

aber gut.
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übrigens hoffe ich, der mann findet nicht den zugang zum offenen meer, er ist ja eigentlich und irgendwie auch journalist.
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leider ist gegen die dummheit kein unkraut gewachsen. und, noch mehr leider, eine forderung nach einer obergrenze für dummheit ist nicht bekannt.


 
 
16
Januar

für manche geht precht ja gar nicht. ok. alles was er so sagt, wollte ich auch nicht unterschreiben. trotzdem finde ich ein einfaches draufgehaue langweilig. mit nicht unterschreiben meine ich übrigens nicht das hier, hab ich noch gar nicht gelesen. nur wird mich dieser link erinnern, es zu tun. ich bin sowieso nicht zeit online-leserin; regelmäßig unregelmäßig lese ich was der fischer so schreibt; der versucht (in der regel) nichtjuristen die juristerei näher zu bringen und precht macht das gleiche, nur mit philosophie. und wenn precht in einem atemzug mit sloterdijk genannt wird, dann kann ich nur sagen, er macht den besseren "job".

somit sei streitbaren geistern diese sternstunde empfohlen; man muß ja nicht das gleiche denken, nur nachdenken.

die eine und andere precht-sendung habe ich (natürlich) verpasst, aber auf diese bin ich sehr gespannt.

und schlußendlich, damit sie noch was kluges hören: ein gespräch mit alexander kluge aus dem jahr 2007 (doppelt hält besser), dem klügsten chronisten nicht nur unserer zeit.


 
 
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update: 2024.11.15, 19:57
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