15
Januar

was zum nachdenken: "die garantie für das privateigentum an den produktionsmitteln fiel im godesberger programm großzügiger aus als im grundgesetz".

und was zum lachen.


aber, das kann ich schon wieder versauern: staatstragend.

fürs fazit egal, aber:
"womit eigentlich haben die toten den hohn und den spott verdient, der da in friedrichsfelde über sie ausgeschüttet wird?" (hermann l. gremliza: haupt- und nebensätze.)


 
 
19
Dezember
wie sieht glückliches bewußtsein aus?



(so.)

und, ich kann nicht behaupten, damit gar nichts zu tun zu haben, oder was auch immer.
#

wenn ich lese: Die Wortverbindung „marktkonforme Demokratie“ bezeichnet den gesellschaftlichen Konsens insofern treffend: Demokratie vorschieben, um Wirtschaftsreligion zu praktizieren.", muß ich nicht mehr nur glauben, daß das ressort "politik" jeder zeitung, die ich bisher gelesen habe, eine spielwiese ist. politik in form von demokratie war einfach nur eine spielwiese.
#
richtig geraten, ich lese zur zeit (so): der eindemsionale mensch. mir gefällt das durch und durch negatorische. es ist hoffnungslos, aber das ist kein grund zu
resignieren.
#

"Der Rechtsstaat ist die Summe aller Mitarbeiter in Justiz, Polizei und Sicherheitsbehörden. Und der Politik." ja, recht ist politisch, natürlich. wenn herrschaft sich nicht mit einem disput beenden läßt, bleibt meine unhöfliche antwort die in vier buchstaben.
#
wenn heute so oft wiederholt wird, daß man wissen will, wer für was verantwortlich ist. die frage ist ja eigentlich, welche rolle wer wen spielen läßt. das ist ein rätsel: kontrolliert die politik die geheimdienste oder umgekehrt? ungeklärt.
#
der rest ließe sich aber sehr wohl, vielleicht nicht aufklären, zumindest aber wesentlich erhellen:

"Gab es vor ein paar Jahren immerhin noch sehr vereinzelt den ehrenvollen Vorwurf an ‚Die Anstalt’, Verschwörungstheorien zu verbreiten, so wurde inzwischen längst die effektivste und simpelste Sanktionierung in der als Demokratie ausgegebenen Diktatur des Neoliberalismus gewählt: Das kollektive Totschweigen. Nun gut, mehr Adelung geht nimmer."
schön geschrieben. oder schon (wieder!) verschwörerisch? man mag sich für die idee, die anstalt direkt nach den 19 uhr nachrichten auszustrahlen, nicht erwärmt haben oder was auch immer. aber geschrieben wurde darüber mal, 2014. liegt vielleicht am vorschlag (zu kurz gedacht!), der auch die 20 uhr nachrichten hätte einschließen müssen. das passte zeitlich nicht? das bedeutete einfach nur, eine nachrichtensendung unter den tisch fallen zu lassen. und die leute zappten dann von der anstalt direkt in die anstalt. was wenigstens mit informieren im sinne von inhalt zu tun hat.
#
und?
das land benimmt sich (wie immer) aus völlig falschen gründen wie im ausnahmezustand. im glücklichen bewußtsein: sich nicht bewußt zu sein.
#
und, wenn es darin wenigstens nicht so gründlich wäre ...


 
 
26
November

das beste an diesem gespräch ist der schluß.(sowie eigentlich die fragen von arno widmann besser sind als die antworten; aber das ist eine andere geschichte.) obwohl es ja die ganze zeit um freiheit geht, jedenfalls als zivilisatorischen anfang. aber diese frage, in der tiefe erörtert: sind wir zwangsläufig das was wir sind oder eben geworden sind, bleibt. der schluß ist immer gut, wenn fragen bleiben.
#
auch da bleiben fragen offen. bei mir:
Es ist leicht, als Zyniker durchs Leben zu gehen, aber es hilft niemandem weiter. Sein Hass auf den Gutmenschen hat einen Grund: Apologie eines verfemten Engagements.
ich weiß sehr wohl, was mit und hinter dem wort engagement steht. ich muß aber einwenden, daß ich bezweifle, es sei einfach, ein zyniker zu sein (nicht zu werden) und zu bleiben.

ich denke, zyniker benötigen einiges und mehr an kognitiven dissonanzen. sie haben einfach den hass gelernt. aber wenn sie das begreifen ...
#


 
 
15
Oktober

eine buchmesse ist ja zuvorderst keine dialogveranstaltung, auch wenn man sehr viele dialoge sehen und hören kann, andererseits ist der dialog dem verkauf ja nicht abträglich.

was von dieser buchmesse nun bleibt, ist der eklat und schon wieder mal zu viel aufmerksamkeit für die selbst erklärten opfer. nun haben deren anhänger die eine und andere wahlveranstaltung regelmäßig niedergebrüllt. ohne gebrülle scheint es nicht zu gehen. leider auch nicht ohne faustschläge.

daher habe ich dieses gespräch doch mit interesse verfolgt. ich muß trotzdem konstatieren, sehr wenig neugierig zu sein, aus gründen sozusagen. wobei ich betonen möchte, daß mein desinteresse aber mit einer forderung für #freespeech einhergeht. man sollte weder die leser noch die bürger unterfordern. im zweifel muß jeder das recht haben, groben unfug zu äußern, und im allergrößten zweifel das auch zu glauben.

man muß, ich möchte zum wesentlichen zurück, sogar gar nichts glauben. die österreicher sind in wahrheit viel witziger als ihre wahlergebnisse. oder. noch besser, wenn wir schon bei science sind: dietmar dath verhandelt die gegenwart in der zukunft an einem platz, der ihm gefällt.


 
 
10
Juli

hihi: rock gegen links. das fand der moderator wahrscheinlich so lustig, obwohl vorher dargestellt wird, wie es zu dieser missverständlichen meldung (missverständlich? egal.) kam, daß er seinen interviewpartner fragt: "teilen sie denn den aufruf von heikos maas" welchen aufruf? egal.

trotzdem ist das interview irgendwie erhellend: "wir haben halt wahlkampf." und das ist das seltsame. obwohl alle sagen, daß die reine zerstörungswut keine politische botschaft sein kann, wird da jede menge politisches hineingedeutet, bis hin zur interpretation einer nicht ausdrücklichen distanzierung. sollte man jetzt verlangen, dass sich der blome von rechtsrockfestivals distanziert? daß der da nicht rumtanzt, wie auch sein kollege von altenbockum?. (der wahrscheinlich noch nie getanzt hat, nicht mal im traum.)

ist halt wahlkampf, für die politischen ergebnissse des g20 und die botschaften der proteste dagegen bleibt da kein platz. die ersteren verkaufen sich von selbst und der rest? bleibt indifferent.


 
 
28
Februar

aus den archiven: ansichten aus dresden
#
ich fand dresden wunderschön (april 2014).








vielleicht wirkte das bild (mit dem wissen um seine geschichte) deshalb so unmittelbar auf mich.

(selbst wenn es keine rassiten und deren weibliche pendants waren, verstehe ich es nicht.)

aber ich so, nebenbei wie ich manchmal so bin, dachte danach kurz(!): ich habe die frauenkirche gar nicht von oben photographiert. was freilich schlecht geht, wenn man in ihr oben ist.

und sich über verbote hinwegsetzt; drinnen darf man gar nicht knipsen.


sachsen ist einfach wunderschön.



#
(im april 2014 gab es noch keine pegidaspaziergänge.)


 
 
20
Februar

"Niemals möge die Mahnung vergessen werden, die das tragische Schicksal der schwergeprüften Passagiere für die gesamte Menschheit bedeutet: damit sich Grausamkeit und Unmenschlichkeit nie wieder breitmachen können."
#
landgericht.


 
 
24
Januar

nachdem trump nun mittlerweile offzieller präsident ist und geschworen hat (er werde gott helfen) amerika wieder groß zu machen (vielleicht verwechselt er sich auch nur mit gott), und die ersten irritationen eingetreten sind, die aber erwartbar waren, lohnt ein blick zurück um nach vorne zu schauen. werden diese ereignisse wahrscheinlicher? mit trump scheint alles möglich. aber warum?

seeßlen dazu über sein buch (trump! populismus als politik):
"Deswegen schien es mir notwendig, neben die politische und rationale Erzählung der Demokratie (einschließlich ihrer Ausschläge nach links und rechts), in der ein Präsident Trump offensichtlich nicht wirklich zu erklären ist, die Erzählungen und die Bilder der Pop-Kultur heranzuziehen. In dieser zweiten Erzählung aus Game Shows, scripted reality, SitComs, Helden- und Schurken-Bildern aus Filmgenres, Stand-Up-Comedians, Casting-Shows und Trash-TV lässt sich manches erklären, was in einer Erzählung, die auf Interessen, Meinungen, Fakten und Debatten beruht, völlig unerklärlich bleiben muss. All das Kontrafaktische, das Selbstwidersprüchliche, das Vulgäre, das Clowneske, das willkürlich Boshafte, das Sprunghafte, das Ignorante, das effekthascherisch Inszenierte, das Spiel mit Mythen und Klischees usw. ist in einer politischen Erzählung unerträglich, in einer Pop-Performance aber gerade das, worauf es ankommt.
Funktionieren kann das freilich nur in einer Kultur, in der die Menschen die Grenzen zwischen den beiden Erzählungen weitgehend aus den Augen verloren haben."


ob und welche utopien, außer daß amerika wieder groß ist, seine wähler haben, wer weiß. hierzulande überwiegt wohl eher eine dystopie. und, hat sich die demokratie schon über(t)rumpeln lassen?

vielleicht wird noch eher das was wir als demokratie kennen, enden. und da kann man durchaus noch einmal wolfgang streeck lesen (teil 1 und teil 2), denn vielleicht endet nur die "aussöhnung" von kapitalismus und demokratie.

ich bin leider viel zu rational, ich verstehe trump auch als pop-performance nicht. und deswegen lege ich colin crouch und sein befremden über das überleben des neoliberalismus beiseite und lese mal wieder einen thriller von ross thomas.

nach der gute-nacht-musique.


 
 
12
Januar
schnelldurchlauf.

quer, heute mit harald lesch, viel zu kurz, aber die (so ziemlich) einzig wahre drohung, den bildungsauftrag zu erfüllen.
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ob dieses ominöse dossier über trump (den blonden lord) nun aus lauter fakes oder news besteht, ist eigentlich nebensächlich. allein, daß (bei trump) alles möglich ist oder für möglich gehalten wird. also was ist denn da los? aber, nun ja. john le carré hätte sich das nicht besser ausdenken können.
#
ein boykottaufruf, der nicht hoch"gejazzt" wurde, der aber nicht weniger geistlos ist, wenn nicht kulturlos, ach altenburg.
#
für ein experiment in sachkunde,

erklärte mir kind2, sollen sie eine box mitbringen. die mit schieben nichts zu tun hatte, und geschoben wurde sie meines wissens auch nicht.
preisfrage: was hat kind2 denn nun mitgenommen?
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last but not least. neoblues aus dem 21. jahrhundert, roy orbison für leute auf instagram. und für alle anderen auch. wenn im feuilleton der faz so was zu lesen ist, höre ich nicht weg: die gute-nacht-musique.


 
 
17
November

eine partei, die menschen als hartz-IV-schmarotzer bezeichnet, ist weder sozial noch christlich und dabei geht es mir weniger um den streit zwischen den grünen und der csu, ist ja quasi schon wahlkampf.
#
dieser sehr alte beitrag stammt aus der reihe essay und diskurs und heißt "sozialstaat oder marktwirtschaft".


 
 
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update: 2024.11.15, 19:57
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