26
November

das beste an diesem gespräch ist der schluß.(sowie eigentlich die fragen von arno widmann besser sind als die antworten; aber das ist eine andere geschichte.) obwohl es ja die ganze zeit um freiheit geht, jedenfalls als zivilisatorischen anfang. aber diese frage, in der tiefe erörtert: sind wir zwangsläufig das was wir sind oder eben geworden sind, bleibt. der schluß ist immer gut, wenn fragen bleiben.
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auch da bleiben fragen offen. bei mir:
Es ist leicht, als Zyniker durchs Leben zu gehen, aber es hilft niemandem weiter. Sein Hass auf den Gutmenschen hat einen Grund: Apologie eines verfemten Engagements.
ich weiß sehr wohl, was mit und hinter dem wort engagement steht. ich muß aber einwenden, daß ich bezweifle, es sei einfach, ein zyniker zu sein (nicht zu werden) und zu bleiben.

ich denke, zyniker benötigen einiges und mehr an kognitiven dissonanzen. sie haben einfach den hass gelernt. aber wenn sie das begreifen ...
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15
Oktober

eine buchmesse ist ja zuvorderst keine dialogveranstaltung, auch wenn man sehr viele dialoge sehen und hören kann, andererseits ist der dialog dem verkauf ja nicht abträglich.

was von dieser buchmesse nun bleibt, ist der eklat und schon wieder mal zu viel aufmerksamkeit für die selbst erklärten opfer. nun haben deren anhänger die eine und andere wahlveranstaltung regelmäßig niedergebrüllt. ohne gebrülle scheint es nicht zu gehen. leider auch nicht ohne faustschläge.

daher habe ich dieses gespräch doch mit interesse verfolgt. ich muß trotzdem konstatieren, sehr wenig neugierig zu sein, aus gründen sozusagen. wobei ich betonen möchte, daß mein desinteresse aber mit einer forderung für #freespeech einhergeht. man sollte weder die leser noch die bürger unterfordern. im zweifel muß jeder das recht haben, groben unfug zu äußern, und im allergrößten zweifel das auch zu glauben.

man muß, ich möchte zum wesentlichen zurück, sogar gar nichts glauben. die österreicher sind in wahrheit viel witziger als ihre wahlergebnisse. oder. noch besser, wenn wir schon bei science sind: dietmar dath verhandelt die gegenwart in der zukunft an einem platz, der ihm gefällt.


 
 
10
Juli

hihi: rock gegen links. das fand der moderator wahrscheinlich so lustig, obwohl vorher dargestellt wird, wie es zu dieser missverständlichen meldung (missverständlich? egal.) kam, daß er seinen interviewpartner fragt: "teilen sie denn den aufruf von heikos maas" welchen aufruf? egal.

trotzdem ist das interview irgendwie erhellend: "wir haben halt wahlkampf." und das ist das seltsame. obwohl alle sagen, daß die reine zerstörungswut keine politische botschaft sein kann, wird da jede menge politisches hineingedeutet, bis hin zur interpretation einer nicht ausdrücklichen distanzierung. sollte man jetzt verlangen, dass sich der blome von rechtsrockfestivals distanziert? daß der da nicht rumtanzt, wie auch sein kollege von altenbockum?. (der wahrscheinlich noch nie getanzt hat, nicht mal im traum.)

ist halt wahlkampf, für die politischen ergebnissse des g20 und die botschaften der proteste dagegen bleibt da kein platz. die ersteren verkaufen sich von selbst und der rest? bleibt indifferent.


 
 
28
Februar

aus den archiven: ansichten aus dresden
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ich fand dresden wunderschön (april 2014).








vielleicht wirkte das bild (mit dem wissen um seine geschichte) deshalb so unmittelbar auf mich.

(selbst wenn es keine rassiten und deren weibliche pendants waren, verstehe ich es nicht.)

aber ich so, nebenbei wie ich manchmal so bin, dachte danach kurz(!): ich habe die frauenkirche gar nicht von oben photographiert. was freilich schlecht geht, wenn man in ihr oben ist.

und sich über verbote hinwegsetzt; drinnen darf man gar nicht knipsen.


sachsen ist einfach wunderschön.



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(im april 2014 gab es noch keine pegidaspaziergänge.)


 
 
20
Februar

"Niemals möge die Mahnung vergessen werden, die das tragische Schicksal der schwergeprüften Passagiere für die gesamte Menschheit bedeutet: damit sich Grausamkeit und Unmenschlichkeit nie wieder breitmachen können."
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landgericht.


 
 
24
Januar

nachdem trump nun mittlerweile offzieller präsident ist und geschworen hat (er werde gott helfen) amerika wieder groß zu machen (vielleicht verwechselt er sich auch nur mit gott), und die ersten irritationen eingetreten sind, die aber erwartbar waren, lohnt ein blick zurück um nach vorne zu schauen. werden diese ereignisse wahrscheinlicher? mit trump scheint alles möglich. aber warum?

seeßlen dazu über sein buch (trump! populismus als politik):
"Deswegen schien es mir notwendig, neben die politische und rationale Erzählung der Demokratie (einschließlich ihrer Ausschläge nach links und rechts), in der ein Präsident Trump offensichtlich nicht wirklich zu erklären ist, die Erzählungen und die Bilder der Pop-Kultur heranzuziehen. In dieser zweiten Erzählung aus Game Shows, scripted reality, SitComs, Helden- und Schurken-Bildern aus Filmgenres, Stand-Up-Comedians, Casting-Shows und Trash-TV lässt sich manches erklären, was in einer Erzählung, die auf Interessen, Meinungen, Fakten und Debatten beruht, völlig unerklärlich bleiben muss. All das Kontrafaktische, das Selbstwidersprüchliche, das Vulgäre, das Clowneske, das willkürlich Boshafte, das Sprunghafte, das Ignorante, das effekthascherisch Inszenierte, das Spiel mit Mythen und Klischees usw. ist in einer politischen Erzählung unerträglich, in einer Pop-Performance aber gerade das, worauf es ankommt.
Funktionieren kann das freilich nur in einer Kultur, in der die Menschen die Grenzen zwischen den beiden Erzählungen weitgehend aus den Augen verloren haben."


ob und welche utopien, außer daß amerika wieder groß ist, seine wähler haben, wer weiß. hierzulande überwiegt wohl eher eine dystopie. und, hat sich die demokratie schon über(t)rumpeln lassen?

vielleicht wird noch eher das was wir als demokratie kennen, enden. und da kann man durchaus noch einmal wolfgang streeck lesen (teil 1 und teil 2), denn vielleicht endet nur die "aussöhnung" von kapitalismus und demokratie.

ich bin leider viel zu rational, ich verstehe trump auch als pop-performance nicht. und deswegen lege ich colin crouch und sein befremden über das überleben des neoliberalismus beiseite und lese mal wieder einen thriller von ross thomas.

nach der gute-nacht-musique.


 
 
12
Januar
schnelldurchlauf.

quer, heute mit harald lesch, viel zu kurz, aber die (so ziemlich) einzig wahre drohung, den bildungsauftrag zu erfüllen.
#
ob dieses ominöse dossier über trump (den blonden lord) nun aus lauter fakes oder news besteht, ist eigentlich nebensächlich. allein, daß (bei trump) alles möglich ist oder für möglich gehalten wird. also was ist denn da los? aber, nun ja. john le carré hätte sich das nicht besser ausdenken können.
#
ein boykottaufruf, der nicht hoch"gejazzt" wurde, der aber nicht weniger geistlos ist, wenn nicht kulturlos, ach altenburg.
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für ein experiment in sachkunde,

erklärte mir kind2, sollen sie eine box mitbringen. die mit schieben nichts zu tun hatte, und geschoben wurde sie meines wissens auch nicht.
preisfrage: was hat kind2 denn nun mitgenommen?
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last but not least. neoblues aus dem 21. jahrhundert, roy orbison für leute auf instagram. und für alle anderen auch. wenn im feuilleton der faz so was zu lesen ist, höre ich nicht weg: die gute-nacht-musique.


 
 
17
November

eine partei, die menschen als hartz-IV-schmarotzer bezeichnet, ist weder sozial noch christlich und dabei geht es mir weniger um den streit zwischen den grünen und der csu, ist ja quasi schon wahlkampf.
#
dieser sehr alte beitrag stammt aus der reihe essay und diskurs und heißt "sozialstaat oder marktwirtschaft".


 
 
08
November
"aber das führt ja sowieso nirgendwohin" (aleander osang)*

es ist eine gute und mittlerweile eine ältere tradition, daß ich mir den (so nenne ich ihn jedenfalls) alternativen presseclub anschaue. ja doch! die sind vielleicht einig aus dem häuschen, weil dieser wahnsinn nicht hier stattfindet und sie haben auch nicht klassenkampf gesagt. im echten presseclub haben sie auch nicht vom klassenkampf geredet. nur brigitte fehrle hat angemerkt, daß es sich bei was (weiß ich nicht mehr) nicht um ein konservatives anliegen (von was auch immer) sondern um ein ängstliches anliegen (von was auch immer) handelt. konservativ nicht mit ängstlich zu verwechseln ist wenigstens ein anfang, ja bitte, von was auch immer.
#
heute habe ich ein interview gehört, welches mich dann doch eher ratlos zurück ließ. aber nicht, weil jemand "trump für einen kotzbrocken hält, der aber außenpolitisch wählbar ist" sondern das: "Amerika kann brutal und rücksichtslos in der Wirtschaft agieren, wie er das meinetwegen personifiziert. Er kann in einer Weise auftreten, die international nicht nur Freude macht. Nur wir haben das immer ausgeblendet und ich würde sagen, ich habe das auch in meinen Betrachtungen zu den USA zu wenig gesehen in der Vergangenheit" das sagt ein politikwissenschaftler, der sich mit kernfragen amerikanischer außenpoilik beschäftigt (hat). he? hab ich mich gefragt: habe ich das richtig gehört? leider ja.
#
ein land, das "international nur freude macht". ich mußte schon ganze kontinente wegstreichen, selbstverfreilich rein gedanklich nur.
#
also? der klassenkampf: ein wort, welches in presseclubs jeglicher art von jeher nicht fällt, und wenn, na dann! wird im nächsten bundestagswahlkampf auch eher unter den tisch fallen. ob es uns nun gefällt oder nicht. ich prophezeie ihnen vielmehr das wort; und auch dazu kann dieses aus dem kontext gezogene zitat (der woche) stehen: ("der soja-cappuccino kostet 3,50 euro. das verunsichert die leute") den kulturkampf. vielleicht, weil er "einfacher zu gewinnen ist". vielleicht auch, weil für viele die antwort auf die frage nach dem klassenbewußtsein die allergrößte verunsicherung ist, bei allen unterschieden.

(*darauf komme ich vielleicht später mal zurück)


 
 
25
Oktober
aufhören.

ich kann den stadtschreiber nur zu gut verstehen, glaube ich jedenfalls. gemütskrank: dieses gefühl beschleicht mich auch, wenn ich mir andauernd den dauerschlechtgelaunten, mißgünstigen und verbitterten pegidaquark anschaue oder -höre. also lass ich es. so ist es auch überflüssig, die gehässigsten kommentare in sachen schmölln zu lesen.
#
ich glaube, in dieser rede ringt die preisträgerin zu wenig mit den "anderen protagonisten", die sie populisten und fanatiker nennt, die es ja ohne zweifel gibt. die optimistische botschaft heißt, daß ein perspektivwechsel möglich ist, die realistische ist, daß um ihn gerungen werden muß.
#
und last but not least, kein anderer ringt radikaler - und das ist wohl der satz des tages, in klammern. vielleicht, weil hier der perspektivwechsel so radikal ist: (Es ist eine Schande, welche Umdeutung das Wort »radikal« in den vergangenen Jahren erfahren hat. Dabei gibt es nichts Klügeres, als an die Wurzel zu gehen.) - als er, um nicht weniger als "irgendeinen" perspektivwechsel".

oder. anders gesagt: wie oft wollen wir noch durch den sumpf waten?


 
 
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update: 2024.04.26, 20:47
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