search request: frauen und technik lustig
nicht lustig.
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"Der Vorgang löst Kopfschütteln aus.". oder schulterzucken. da! in der vorletzten reihe hat jemand gegähnt. du gehst nicht (mehr) demonstrieren? und, zu verbergen hast du och nüscht, alles klar.
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die sogenannten qualitätsjournalisten haben gabriel, den "siga" heute für seinen coup in sachen ttip gelobt(!) manche würden gleich wissen, daß das was schief gelaufen ist. er hat nämlich irgendwelche roten linien, und das ist nicht mal ein wortwitz (das ist zum gähnen), markiert: "keine Investorenschutzklausel (auch nicht beim Freihandelsabkommen mit Kanada), kein Sozial- und Umweltschutzdumping und Schutz der Gewerkschaftsrechte"
aber, um der gerechtigkeit willen, in der qual-itätspresse stand auch: "dumm nur, daß es schon ausgehandelt ist", jedenfalls kanada. und noch dümmer ist nur noch, daß gabriel ja gar nicht verhandelt, irgendwas mit irgendwem. so ein taschenspieler (aber auch).
(ich bin so so so froh, diese partei nicht gewählt zu haben, jeden tag. über jede noch so rote linie latschen die drüber.)
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fast last but not least: welches menschenbild, bitte, steckt hinter worten wie anreizsysteme?
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last but not least: "ein heiliger schenkte dir liebe
ich kaufte mir sofort sein buch
darin schreibt er: die größe von liebe
läg allein schon in ihrem versuch
endlich wurde mir klar,
der mann spricht so wahr
doch dann sprang er vor einen zug
..."
was erwartet gutsch von der zukunft? "Alle tragen Smartphone, Smartwatch und Smartshoe. Dann vibrieren, brummen, stupsen wir um die Wette."
# malte welding sammelt sekundenschafe.
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bleiben wir beim radio: wolfgang blau über investigativen journalismus.
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es war ja klar, daß früher oder später jeremy rifkin in den sternstunden auftaucht. ich habe noch keinen arikel, beziehungsweise interview von ihm/mit ihm gelesen. ich glaube aber auch nicht an das ende des kaputtalismus. aber, kann man sich ja mal anschauen.
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stephan hebel sagt den grünen: bye bye. (bei was eigentlich?) obwohl kretschmann ist ja eher ein grüner schwarzer (sehr weitsichtig, einemaria) außerdem geht es, wenn es ums asylrecht geht, ja nicht um die verteidigung westlicher, sogenannter werte; der dingens, na der sagt uns, worum es ging: es ist darüber entschieden worden, daß "das asyl- und aufenthaltsrecht dem ansturm auf die unterkünfte in den ländern und kommunen angepasst werden soll."
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alle lieben die schotten. wofür auch immer.
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last but not least, die gute nacht musique. ich habe da zwei sehr verschiedene stücke. (speziell für musikredakteure: ich sollte mehr radio hören; so was muß ich immer erst im radio hören.)
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und, von mir (höchstpersönlich) abgewandelt: freut euch, schöner wird' s nicht!
"thomas middelhoff, hier in saint-tropez, hält nun ungerührt dagegen, ein top-manager wie er mit 17-stunden-arbeitstagen, sieben-tage-woche und terminen im viertelstundentakt könne es sich nicht leisten, auf dem weg nach essen stundenlang im stau zu stehen. da blitzt sie wieder auf, die von goetz leuchtend klar beschriebene entfremdung von jeder normalität. wieso sollte sich middelhoff als normal definieren? er ist doch etwas besonderes. was für andere also ausdruck von wahnsinn, mindestens arroganz ist, ist für ihn: betriebswirtschaftlich logisch und normal." schreibt uwe ritzer in seinem portät über middelhoff. ich habe kurz überlegt, ob ich mir johann-holtrop mit in den urlaub nehme und es wieder verworfen. wenngleich sich thematisch zum abriss der gesellschaft berührungspunkte finden. zu dem, was ich mit in den urlaub nehme.
als ich (vor wochen) das interview mit george packer in der süddeutschen gelesen habe, wußte ich, das wird meine urlaubslektüre. (der freitag hatte letzte woche eine leseprobe im blatt.) wahrscheinlich eine nicht sehr erbauliche urlaubslektüre. eher ein banger blick in die zukunft, auch wenn man weiß, daß sich die sogenannten verhältnisse nicht eins zu eins übertragen lassen. aber, daß da etwas, (was auch uns betrifft) fundamental zusammenbricht oder schon zusammengebrochen ist, daran konnte für mich (heute) nach dem lesen des interviews mit fritz stern kein zweifel mehr bestehen.
fritz stern: "damit kommen wir auf ein sehr, sehr schwieriges thema: die wertegemeinschaft des westens. an die habe ich immer geglaubt, für die habe ich immer geworben ... ich glaube an die wertegemeinschaft, ich möchte an sie glauben, aber ich sehe wenig zustimmung in der amerikanischen öffentlichkeit oder in der öffentlichkeit überhaupt."
ja! weiß man doch!
aber, wenn man es wenigstens (so fundamental) verstehen würde. weil es eine zeit geben wird, in der man genau das erklären müssen wird.
ich finde es ziemlich unmöglich, jegliche kritik an der politik israels als antisemitismus abzutun. bösartig geradezu, zu behaupten jemand wolle "damit den job zu ende bringen, den eine andere große antisemitische bewegung in europa unvollendet abbrechen musste", genauso wie ich die häßlichen sprüche antisemitischer schreihälse unmöglich finde.
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und, last but not least: arno widmann im gespräch mit alexander kluge. mit einem satz, den man sich merken sollte: "man hatte gekämpft und gearbeitet, hatte das letzte gegeben, um vor dem feind zu kapitulieren, der einem passte."
von hieraus ist der unsinn unbegreiflich. und wenn wir die "jüngste Vergangenheit durch die Brille heutiger Erfahrungen" betrachten würden?
was, wenn nicht das?
"wie früher geister kamen aus vergangenheit / so jetzt aus zukunft ebenso". (heiner müller)
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ein bild aus den neunzigern.
sicher? ein bild aus den nachrichten.
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dritter teil, letzter teil.
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natürlich dreht sich das rad der geschichte weiter.
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der prozeß, die demokratischen werte zunichte zu machen, weil sie nicht
marktkonform sind, wird jedenfalls nicht jahrzehnte bis jahrhunderte
dauern. das wäre ineffizient und nicht ökonomisch.
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es ist aberwitzig zu behaupten, man könne mit und
im krieg seine unschuld (und den krieg) gewinnen. oder eine schuld verlieren.
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"… verlorene zeit; denn ich erinnere mich pathetisch punktuell und nicht
philosophisch diskursiv, ich erinnere mich, um glücklich unglücklich zu
sein - nicht um zu begreifen."
warum zum beispiel muß ich mehr humor ins büro mitbringen als ich wieder hinaustrage, können könnte. warum?
warum die leute warum-bücher schreiben?
ich warte auf die "darum"-"sachbuch"-reihe.
darum.
ist es schöner, am see zu sitzen und die warums und darums
fast zu vergessen.
und warum hat man den humor (auch) aus der pressemappe entfernt und die selbstironischen chefes abgeschafft, freigesetzt?
weiß wieder keiner.
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nichtsdestotrotz (last but not least): die gute nacht musique.
die kuriosität des (renn)tages, das reiterlose pferd,
glengoyne.
wir warten.
nachdem es eingefangen und zur startbox zurückgebracht wurde,
belegte es immerhin noch den zweiten platz. lief ins geld, wie man so sagt.
am himmel
spielten sich derweil ganz andere dramen ab.
kein drama? na gut.
aber, schön war es.
und in jedem rennen gibt es einen sieger.
apropos.
europawahl. alle haben gewonnen, außer vielleicht die fdp. vielleicht ist in der lebenswirklichkeit "der menschen" der freiheitsbegriff etwas überstrapaziert oder der fdp fehlt ein profil. oder beides. vielleicht kommen sie irgendwann in die startbox zurück, in die lebenswirklichkeit.
the revolution will not be televised.
oder.
um es mit hagen rether zu sagen:
"Wir haben doch die Wahl. Kannste Sarrazin lesen oder Navid Kermani.
Wir haben immer die Wahl zwischen beidem."