18
Mai
und nun zum spocht.
"Politiker benutzten immer mehr Metaphern aus der Fußballsprache - wie eben "Foul" oder "Eigentor". Damit wollten sich Politiker "beim Volk anbiedern" sagt herr armin burkhardt.

vielleicht tun sie das ja in naher zukunft etwas weniger. schon wegen des images, denn wer will mit hängepartie, gewalt und randale, mit kaum kontrollierbaren zuständen zu tun haben oder damit in verbindung gebracht werden.

aber besser wird es auch nicht, wenn sie über fußball reden. wenn sie zum beispiel schroff sagen: "Das guck' ich nicht. Ich hasse Bayern München." denn das gibt garantiert ärger, (und keine besseren metaphern) mit nichtparteikollegen sowieso, (hey, übrigens, klasse poto, liebe? sz-redaktion), sogar mit den eigenen parteifreunden.

wohl noch ärgerlicher finden parteikollegen, allerdings auch nichtparteikollegen, wenn sie den umgang untereinander als zumindest unanständig betrachten. und ehrlicherweise den zustand der regierung als als eine mittlerweile außer kontrolle geratene hängepartie beschreiben müßten. wer will schon eine unkontrollierbare parteichefin, die auch noch bundeskanzlerin ist.

warum, das frage ich jetzt, pfeifft das keiner ab?
weil man den euro retten wollen muß?

egal. eigentlich wollte ich ja spocht, fußball:
bellissimo, bellissimo.

 
 
wege aus der wirtschaftskrise, anno 2009.


da ist aber mächtig was schiefgelaufen. das möchte man so rein intellektuell gerne verstehen. muß man aber nicht. und, wen interessiert schon das geschwätz von (vor)gestern?

(via wiesaussieht.de: zurechtschubsen)

 
 
das ist es nämlich
"Flughäfen sind hässlich. Einige sind sehr hässlich. Manche erreichen einen Grad an Hässlichkeit, der nur ein Ergebnis besonderer Anstrengung sein kann."

mir scheint, das sollte man auch einmal betonen, daß ein flughafen auch unter einem ästhetischem aspekt zu sehen ist. dergestalt macht eine verweigerung von "fortschritt" wieder sinn. der berliner hauptbahnhof als shoppingcenter mit bahnanschlüssen, wer wollte die stuttgarter nicht wenigstens ein bißchen verstehen. nun gut, in berlin war an der stelle, wo sie also ein weiteres einkaufscenter hinstellten, ödnis. oder so etwas ähnliches. die diskussion um umsteigezeiten, fahrzeitverkürzung und pipapo, ein gelungenes ablenkungsmanöver? ok, ich übertreibe.

aber, was douglas adams kurz und sehr weitsichtig schon feststellte, nun in langform (die beste beschreibung eines modernen flughafens, die ich bisher gelesen habe - ein sehr langes zitat):

"Die Leute sollen einkaufen, nicht abfliegen

Der neue Flughafen wird, auch wenn er dereinst einmal fertiggestellt sein wird, ein Ort strategischer Verzögerung sein. Die Bewusstseinsingenieure würden dabei vielleicht eher von „Entschleunigung“ sprechen, denn Entschleunigung gilt als gesellschaftlich wertvolle Tätigkeit. Man mag Raser und Drängler und Turbokapitalismus nicht, man will Ruhezonen und Yoga und Einkehr - wobei übersehen wird, dass die Entschleunigung, die Apotheose des zum Genießer promovierten Bummlers, keineswegs ein Akt von Rehumanisierung, sondern das wahre Feld jenes sogenannten Turbokapitalismus ist, gegen den sie anzutreten scheint: Am Flughafen stehen mittlerweile Wellness-Center, Yogaräume, Low-Fat-Gourmetfood-Restaurants und andere hochpreisige Selbsttröstungsanlagen bereit, und diese Verwandlung des Flughafens in ein Flanierlabyrinth mit gut versteckten Abflugmöglichkeiten hat einen sehr einfachen Grund in den Summen, die man mit dem Versprechen umfassender Sanierung durch Entspannung und Kulinarik umsetzen kann."

 
 
blockupy oder selbstblockade
„Unser Ziel der Blockade ist schon fast erreicht. Und zwar durch die Sperrung zweier Bahnstationen sowie die massiven Polizeiblockaden.“

die financial times: Das Frankfurter Himmelfahrts-Kommando

ergänzend dazu: Behörden sorgen für Bambule

gewaltbereite autonome? sind das die "mit verdächtigen stockähnlichen Gegenständen bewaffneten, ihr Gesicht notorisch verdeckenden, im gesamten Stadtgebiet präsenten Chaoten"?

ich glaube ja an die macht der bilder, gerade im medialen zeitalter. ich glaube, die politicker fürchten nichts so sehr wie die leute auf der straße.

 
 
dialektischer widerspruch
zwar hat die linke im westen ohne lafontaine keine chance. im osten aber hätte er, griffe er nach der ganzen macht, das zeug, sie zu dezimieren.
(sz v. 18.05.12; rüttelstampfer)

 
 
schluß mit mutti, mit lustig. auch das wird an ihr abprallen.

 
 
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