13
August

ist es das, was sie "organisation der industrie" nennen?
...
mit besonderer vorliebe aber stürzt sich das kapital in die spekulation: ins große börsenspiel. der kapitalist spekuliert auf die vorraussichtliche preiserhöhung von korn oder baumwolle, oder auf eine politische konjunktur, auf die hausse, welche durch das gerücht irgendeiner "reform" oder einer diplomatischen note entsteht; und oft - man sieht es alle tage - mischen sich die agenten der regierung selbst in diese spekulationen, um ihre geschäfte dabei zu machen. das börsenspiel, das die industrie zugrunde richtet, das nennen sie eine vernünftige führung der geschäfte! dazu müssen wir sie - so sagen sie - erhalten!


soweit zur allgemeinen lage, schon vor einhundertsiebenundzwanzig jahren: aus "worte eines rebellen" von peter kropotkin; erstmals erschienen 1885.

ist ja nicht so, daß inzwischen nicht einiges passiert wäre, aus dem man lernen könnte, wenn man denn wollte. ist das wirklich eine frage von lechts und rinks. oder. nicht doch eine frage der wohl gepflegten ressentiments?

99 prozent sind nicht in der lage, eine gemeinschaft zu bilden, weil sie nichts weniger als was gemein haben wollen mit denen, die sie noch niedriger wähnen (wollen) als sich selbst. gemeinhin fängt so was von oben an.

mitschuetteln

 
ist ja jetzt modern geworden
mal von einem Bein auf das andere zu wankeln, um für einen Augenblick mal in der liberalen Mitte zu verharren. Gelernt hat man, so fern man die finanziellen Mittel dazu hat, daß sich das von Kropotkin Gesagte noch intensivieren läßt. Put und Call nun auch auf Kriege und Hungersnöte. Profit nährt sich aus der Divergenz und dem Konflikt. Die Gier wird auch in unserem Jahrhundert nichts an Lernunfähigkeit einbüßen. Zwingen muß man sie. Und das fängt meistens unten an.
 
nicht wirklich eine antwort, ich weiß.
wer muß wen zwingen.
zu was wollen sie sich zwingen lassen und von wem?

das tot(gesagt)e pferd galoppiert fröhlich weiter von einer krise in die nächste.

put und call auf alles, was sich noch bewegt. am besten gleichzeitig.

alle revolutionen sind gescheitert.
woran sind sie gescheitert?

Die Gier wird auch in unserem Jahrhundert nichts an Lernunfähigkeit einbüßen.
die gier lernt nichts, aber die gierigen (mit der angst vor fremdem geld) lernen, wie zum trotz. und aus furcht.

und der rest (klingt nach unterzahl, ist es aber nicht.)?
jetzt brauchen wir uns nicht mehr zu sorgen, denn wir haben ja nichts mehr. (kluge; glückliche umstände leihweise.)
 
Jene, die die Mittel und Wege hierzu haben und kennen, sollten der Gier jenes Gegenmittel ins Wasserglas schütten, die selbiger den Formpanzer sprengt, die ihre Hülle aufweicht und letztendlich den genetischen Code der Gier knackt: Liebe. Liebe und Großzügigkeit. Freundlichkeit und Freude am Leben.
Die neue hartelinie eben.

Irgendwie ist die Krise eine Krise der Gier. Wenn es nichts mehr wegzunehmen gibt, erfährt selbst die Gier ihre Grenzen. Zu was sie dann allerdings fähig ist, läßt sich schwer vorhersagen.
 
den genetischen code der gier knacken mit liebe und großzügigkeit, freundlichkeit und freude am leben (das gefällt mir sehr.)
letzteres ist doch auch unser genetischer code.

ich glaube, der gier kann man keine grenze setzen. im grunde handeln "wir" doch völlig irrational, jedenfalls für weiter als wir denken können, das mal als beispiel.

(notiz an mich: algorithmen versus genetischer code -> stichwort science fiction)
 
heute in der süddeutschen zeitung, jens bisky rezensiert die "Kritik der Marxschen Ökonomie" des 2001 verstorbenen adolf dresen, herausgegeben von friedrich dieckmann:

es ist die aktive konkurrenz, die marx gründlich unterschätzt hat. sie aber hält "den kapitalismus bis heute lebendig": "die permanente revolution der konkurrenz entzieht der sozialen revolution den boden"
...
die konkurrenz bedeute "selbstdifferenz der 'gesamtkapitalisten', inneren widerspruch der keineswegs konsistenten kapitalistenklasse". die ausschlaggebende gleichung "gesamtkapitalist - kapitalistenklasse, gesamtarbeiter - arbeiterklasse" stimme nicht.

(ein arbeiter ist noch keine klasse)

vielleicht sollte ich das trotzdem lesen. (und woher weiß eigentlich der "detektiv", daß die thesen obsolet sind? fragen über fragen.)
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update: 2024.04.26, 20:47
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