08
September


die weitaus-bessere-hälfte: da stehen viele kluge sachen drin, aber die leute lesen es nicht ("witzigerweise" aber die entscheidungsträger).
warum nicht, sind ihnen 20 euro zu teuer?
nein, sie wollen diese vielen sätze nicht, all die aneinandergereihten worte...
na dann.
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apropos lesen. hier noch ein hörtipp, und wenn man so will: das ganze programm, anläßlich des weltbildungstages.

mitschuetteln

 
Das mit den langen Texten ist so eine Sache. Dass die Leute Texte nicht lesen, die "diese vielen sätze [...], all die aneinandergereihten worte..." beinhalten, ist wohl der Grund, weshalb sich die mit Abstand meistgelesene Zeitung hierzulande, die - beinahe wäre ich versucht gewesen, ein »unsäglich« voranzuschicken - Kronen Zeitung, eine Obergrenze von 1600 Zeichen für ihre Artikel auferlegt hat. Ohnehin wird ja heute gefühlsmäßig deutlich weniger auf dem Papier gelesen, als das noch vor ein paar Jahren der Fall war. Das Internet mit seinem Faible für kurze und prägnante Satzfragmente mag seinen Teil dazu beigetragen haben.

Dabei fällt mir ein, dass mir einmal das seltsame Vergnügen zuteil wurde, Schüleraufsätze zu beurteilen. Zwar gehörte ich niemals einem Lehrkörper an, ich war aber dennoch einer derjenigen, die Einreichungen prüfen und bewerten sollten. Es ging um ein festgelegtes Thema, an das ich mich nun, Jahre später, gar nicht mehr so genau erinnere. Zwar legten wir deutlich mehr Wert auf den Inhalt als auf die Rechtschreibung... was dann aber größtenteils abgeliefert wurde, war jenseits von Gut und Böse. Damals konnte ich mir nicht erklären, wie es diese Schüler, die alle bereits um die 10 Schuljahre auf dem Buckel hatten, so weit geschafft haben konnten. Nicht einmal eine Handvoll Einreichungen waren in einem annehmbaren Stil verfasst und einwandfrei hinsichtlich Rechtschreibung und Grammatik. Meine Vermutung war damals schon, dass viel zu wenig an gehaltvoller Lektüre konsumiert wird, was sich bis zum heutigen Tage kaum gebessert haben dürfte. Schade eigentlich.
 
im grunde teilt sich das mit dem lesen beziehungsweise nichtlesen ja nicht mit meinen erfahrungen aus dem öffentlichen nahverkehr.

daß die, die manche gar nicht mehr zeitungen nennen mögen, keine vorreiterrolle spielen, na ja.

bleibt die frage, was nicht nur in zehn sondern noch mehr schuljahren verabsäumt wird. ich finde das gruselig.
 
Da habe ich tatsächlich andere Erfahrungen gemacht. Auch ich bin ja desöfteren öffentlich unterwegs, kann aber wahrhaftig nicht behaupten, dass in den Bussen und Straßenbahnen übermäßig viel gelesen würde. Nach meiner Wahrnehmung kommen auf einen Buchleser 100 Ins-Mobiltelephon-Glotzer. Wenn ich dann einmal ein Exemplar dieser seltenen Spezies entdecke, versuche ich in meiner endlosen Neugier, den Buchdeckel zu Gesicht zu bekommen. Vermutlich verorte ich allerorts Leseempfehlungen oder bin einfach nur neugierig.

Was die Zeitungen betrifft, halte ich es wie Herr Stubenzweig, der aus Gründen sogenannter Pietät in manche dieser Blätter nicht einmal einen ganz toten Fisch einwickeln würde.

Und zu Ihrem Link: Da tun sich Abgründe auf!
 
auf einen Buchleser 100 Ins-Mobiltelephon-Glotzer
bei dieser quote hätte ich heute mit 700 menschen in einem wagon gesessen. ich wollte mich erst noch einmal davon überzeugen. und, sieben leser sind eigentlich eher wenig.
freilich, solche „sternstunden“, daß man noch dienstags einen leser des „legendären“ - das behaupte ich einfach mal so, berliner zeitung-magazins vom vorwochenende sieht, ist eher selten. ich glaube, das war damals die ausgabe mit herrn weldings legendärem artikel: „nerv mich doch“ (das kann man gar nicht oft genug verlinken).
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update: 2024.04.26, 20:47
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