wenn einer sich glaubwürdig über relegion lustig machen darf, dann michel abdollahi. oder fordern, daß muslime nicht wählen sollten.
das (ard)wir-sind-eins klingt in diesem in diesem zusammenhang sogar lustig. und nein, hier werden sie jetzt nichts über "staatsfunk" oder dergleichen lesen. es ist ja mittlerweile nicht so, daß ich nichts zahlen muß, wenn ich das privatfernsehen schaute. und zwar mit werbung. was ich selten mache. aber ich will auch gar nichts mit dem gegenseitigen verachtungswahn, wer warum was schaut, zu tun haben (und dafür bezahlt).
ich höre mich durchs programm, mein eigenes. das sind geschichten, die einen nicht einfach so loslassen. "das landgericht" habe ich in schwarzenberg geschaut, welches ich immer mit heym in zusammenhang bringen werde. wenn man nach schwarzenberg fährt, führt das unweigerlich an freital, clausnitz, an sachsen überhaupt vorbei. ich fühle mich fremd. diese teile der ehemaligen ddr sehe ich zum ersten mal. obwohl sie so klein war; ein tag reichte, sie zu durchqueren. wahrscheinlich ein sehr nachträglicher irrtum.
so viel ist klar. dieses land hält noch ganz viele irrtümer parat. meine (ganz eigene) religion dazu? weniger viele, noch mehr gravierende irrtümer dazu.
und ich habe das gefühl, den ein, zwei oder drei hier regelmäßig mitlesenden das erklären zu müssen. muß ich nicht, will ich aber. ich bin politikmüde oder skandalmüde, also beides. der morgendliche blick in die zeitung, egal welche, löst manchmal übelkeit aus, eher aber langeweile. da ist ja das feuilleton spannender. es hat mit diesen emphasen zu tun, daß es uns allen doch so gut geht oder der verkündung von zukunft für alle und vollbeschäftigung in 2025. wenn was als zu viel zur beschwerde führt, ist es, daß was fehlt: diesen emphasen fehlt einfach die infragestellung derselben. daher die langeweile. und, es stimmt nicht, daß die parolen immer blöder oder öder werden, das waren sie schon immer. ich meine wirklich immer schon.
gegen die langeweile und deswegen höre ich lieber, wenn ich unterwegs bin, einfach nur zu. nicht alles ist so leichtgängig und nur interessehalber gehört (obwohl leichtgängig stark untertrieben ist, nenne ich es lieber phantasiereich). manches ist schwerste kost. wohin das führt? keine ahnung. vielleicht erhöht das noch meine befremdlichkeiten gegenüber den beliebtesten und gängigsten emphasen. wahrscheinlich sogar.
die kommentare sind genauso interessant wie der artikel eigentlich selbst.
aber irgendetwas stimmt nicht mit ihm (dem artikel). und es ist nicht der satz: "die keimzelle der gesellschaft ist nicht das reagenzglas." warum?
ich bin noch dabei, bei der formulierung: "die gestiegene bedeutung des rechts des kindes auf kenntnis seiner abstammung ..." gerade, weil mich vielleicht ein artikel über identität hat nachdenken lassen, so habe ich das nie gesehen. diesen kampf um die eigene und in dieser gesellschaftsform oft verloren geglaubte identität.
ich weiß wohl, dass identität und abstammung nicht zu verwechseln sind. und doch scheint mir das zusammenzuhängen.
warum denn sonst beschwört man huxleys-welt wider einer menschen gemachten? während prantl sich mit den folgen für die koalition und den anstrengungen eines zu erwartenden votums plagt, ist die gesetzeslage tatsächlich noch komplizierter.
im fortschritt keinen fortschritt sehen zu wollen, das ist doch mein kern an der kritik, für die kinder und das wissen um ihre abstammung. das soll sich nicht gesetzlich regeln lassen? in einem land, wo es für jeden quark und jedes quak ein gesetz gibt.
ich war neugierig darauf, nach dieser sternstunde etwas von hans ulrich gumbrecht zum thema trump zu lesen. denn ich würde gumbrecht als einen eher gemäßigten kritiker trumps bezeichnen, die schrillen töne interessieren mich nicht. es liest sich übrigens düsterer als es sich anhört. für gumbrecht ist ist beständige inkohärenz an trump das größte problem und die planlosigkeit.
seeßlen, der sich auch ausführlich mit trump beschäftigt hat, betont trumps zerstörungswut oder -lust "von nation und gesellschaft" (und institutionen), ist auch wenn er einen anderen zugang sucht, aber gar nicht so weit von gumbrecht mit seinem fazit: "Der politische Diskurs konnte Donald Trump nicht zähmen, denn so wie der politische Diskurs Donald Trump nicht verstanden hat, so versteht Donald Trump den politischen Diskurs nicht." das problem ist eben nicht, daß donald trump kein politiker ist sondern, daß er ein politisches amt innehat.
wenige tage nach diesem ereignis dachte ich (noch), wenn trump es in einem halben jahr schafft, sich mit der halben welt anzulegen, dann stellt sich die frage, ob man (auch das establishment) sich das ein ganzes jahr anschauen wird und will. aber heute las ich im videotext (fragen sie nicht, warum ich videotext lese, ich lese es halt), die deutsche regierung warnt ihre europäischen partner, sich bei trump anzubiedern, weil: "Es wird in Europa niemandem nutzen, wenn sich einzelne Länder auf 'Special Deals' mit den USA einlassen". ich bin eine schelmin und denke böse. und ich denke, daß man in europa, das am zerfallen ist (als eu), unsere sinnfreien ratschläge (sind schläge) mit "begeisterung" zur kenntnis nimmt. anders gesagt: nicht die ganze welt wiederum wird sich mit trump anlegen. die frage ist vielleicht, wer sich zuerst nicht mit ihm anlegt. ich möchte das zitat mit absicht so verkürzen: "Die Beziehungen Europas zu den USA beruhten schon immer "sondern ganz entscheidend auf den Werten, die wir auf beiden Seiten des Atlantiks teilen." das problem ist eben, welche wertvorstellungen wir teilen, um "unsere werte" zu tauschen.
# "alice mußte lachen" und weinen, gleichzeitig.
eigentlich eine ganz einfache botschaft: Mahnend gegen den Krieg − es ist für den Frieden. ich verstehe die dresdner nicht, die diese geste nicht verstehen wollen und offenbar auch keine empathie für die syrischen kriegsopfer haben (wollen).
the revolution will not be televised.
oder.
um es mit hagen rether zu sagen:
"Wir haben doch die Wahl. Kannste Sarrazin lesen oder Navid Kermani.
Wir haben immer die Wahl zwischen beidem."