02
Dezember

es muß einen zusammenhang geben zwischen dem weltbild und dem menschenbild, das man hat. die einen sagen: dass derjenige, der ein reines gewissen hat, nichts befürchten muss. die anderen sagen, daß es auf ein reines gewissen nicht ankommt. ein eingriff anhand einer anlasslosen überwachung müßte zumindest gerechtferigt werden können. diejenigen halten nicht selten auch das konzept der furcht - wer etwas zu verbergen hat, möge sich fürchten - für völlig rechtsfeindlich. es ist die grundlegende frage und bleibt es, ob das verbergen (von was auch immer) oder das anlasslose überwachen gerechtfertigt werden muß, am ende.

aber es ist eben so, daß lieschen müller und max mustermann (oder wer auch imma!) eben einfach so mitüberwacht werden. jenseits ihrer befürchtungen oder rechtsfeindlichkeit. welche sie zu verbergen wünschen. beziehungsweise wünschten. weiß ja wieder keiner (so genau).

Edward Snowden wurde in Stockholm der Alternative Nobelpreis verliehen, in Abwesenheit, versteht sich. und kein rechtsstaat in sicht, der ihm asyl gewähren könnte. wie könnten sie denn?

"wir können die freiheit andernorts nicht verteidigen, und sie hier aufgeben."

mitschuetteln

 
Der Alternative Nobelpreis wurde übrigens im Jahr 2006 auch (verdient) an Daniel Ellsberg verliehen. Vermutlich hätte ihn Julian Assange auch verdient, whose "true crime is to have initiated a wave of truth-telling in an era of lies, cynicism and war." Diesem wurde zwar Asyl gewährt, aber das nützt wenig, wenn man in einer Botschaft gefangen ist und die Lakaien eines anderen Friedensnobelpreisträgers bereits mit gezückten Handschellen vor dem Tor warten.
 
aber das wäre schon schön skurril gewesen, hätte snowden nicht den alternativen sondern den friedensnobelpreis bekommen. wobei mir letztens eingefallen ist, daß auch putin mal einen preis bekommen sollte. ich meine, so mancher preisträger da ist ein knaller. wäre der putin doch letztlich gar nicht aufgefallen.

daniel ellsberg hat ja damals im juli 2013 einen sehr guten gastbeitrag geschrieben. aber wir müssen wohl (ein)sehen, daß nicht viel mehr bleibt
als symbolische handlungen; sei es man verleiht einen preis oder das, was die regierungen (inbesondere die usa, aber auch hierzulande) so (weiter)treiben.

sie kennen die dokumentation bestimmt: der gefährlichste mann in amerika - daniel ellsberg und die pentagon-papiere.
 
Ich bin einigermaßen erstaunt über den Preis, den Sie da ausgegraben haben: Barroso, Erdogan, zu Guttenberg, Juncker, Karzai, Schäuble, ... Ackermann als Laudator, ... ich dachte erst an einen Negativpreis, doch einige unter den Preisträgern scheinen ja doch einer Auszeichnung würdig. Aber Sie wissen ja, so richtig erschüttern kann mich seit 1973 - dem Jahr, als Kissinger der Friedensnobelpreis zuerkannt wurde - nichts mehr, was Preise anbelangt.

Die Dokumentation kenne ich tatsächlich.
 
ja, das habe ich mir schon gedacht. vielleicht liest ja noch jemand mit? ;-)

und ja, das ist ein ein buntes pot­pour­ri an preisträgern. ich habe (nachträglich) auch gestaunt.
(aber) das motto hieß ja: "wir ehren werte", daß das im falle juncker eine art ohnmacht gewesen sein soll, ist doch nachträglich noch eine schräge these. man kann werte so oder so deuten, so wie man steuern umdeuten kann, oder umgehen. mit der pwc im schlepptau hat man aber immer die wertstellung im auge. die werte muß man ehren. welche auch immer.

die würdigen preisträger könnten den wert des preises in frage stellen, oder die vielleicht auch (nur) die wertstellung.
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update: 2024.04.15, 22:07
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